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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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hatte er niemanden gehört oder gesehen. Er kniete nieder, richtete den Schein der Lampe auf das Gerät und suchte nach der Schutzabdeckung. Diese fand er schließlich, drehte den rostigen Verschluss auf, richtete den Schein in die Öffnung und rüttelte an dem schweren Gerät. Im Innern schaukelte ein durchsichtiger Film. Diesel war also noch genügend vorhanden. Auf den kleinen Unterlegbrettern waren keine Ölspuren. Auf der Suche nach den Zündkerzen tastete er an dem Gerät herum, bis der Verteiler vor ihm auf den Boden fiel.
    »Brauchst du das hier?«, fragte eine Stimme. Dann wurde alles schwarz.
    Jack spürte, wie er hochgezogen wurde. Er konnte nichts sehen. Alles um ihn herum war dunkel, und er fühlte sich benommen. Er hörte weitere Stimmen, merkte, wie seine Beine unter ihm wegsackten. Schließlich knallte er gegen einen Tisch und stürzte zu Boden. Wie Säbel durchschnitten grelle Lichtstrahlen die Luft in dem langen Gebäude. Jack blinzelte, um seine Augen trocken zu bekommen. Er konnte sich nicht konzentrieren, der Raum schwankte vor und zurück. Er sah Gestalten, eigentlich nur deren Umrisse. Bewegung. Ein Kampf. Stöhnen. Jack schüttelte heftig den Kopf. Etwas wurde aus der Wand gerissen. Ein Laptop.
    In seinen Ohren dröhnte es. Er brauchte seinen Kopf zum Denken. Dann spürte er einen Druck um seinen linken Oberarm - eine Hand. Jack wurde auf die Füße gezerrt. Er kämpfte um sein Gleichgewicht und erkannte den Mann, der ihn festhielt - Baines. Ein anderer Kerl packte ihn am rechten Arm. Jack jaulte auf. Grelles, schmerzhaftes Licht wurde direkt auf seine Augen gerichtet. Er spürte die Hitze einer Halogenbirne auf seinem Gesicht. »Ihr weißen Ritter seid so verdammt leicht zu durchschauen.«
    Dorns Stimme. Eine wütende Stimme. Jack konnte seine Augen nicht öffnen. Eine Hand lag darüber. »Sie haben einen Fehler gemacht. Einen großen Fehler, Sie Arschloch.«
    Das Licht bewegte sich von Jacks Gesicht fort, und auch die Hand war nicht mehr zu spüren. Vor ihm bekam Dorns verschwommenes Bild allmählich Konturen. Jack blickte sich im Raum um. »Wo ist ... Samantha?«, brachte er heraus.
    »Das braucht Sie nicht mehr zu kümmern«, antwortete Dorn. »Eigentlich braucht Sie gar nichts mehr zu kümmern.«
    Adrenalin pulsierte durch Jacks Venen, vertrieb den Nebel aus seinem Gehirn, doch das hämmernde Geräusch war noch immer da. Dorns Stimme ließ eine gewisse Entschiedenheit erkennen.
    »Hören Sie.« Jack hielt seinen Blick auf den verschwommenen Dorn gerichtet. »Lassen Sie die Finger weg vom Fusionsreaktor .«
    »Ich habe es satt, Jack, Befehle von Ihnen entgegenzunehmen.«
    »Sie dürfen das Gerät nicht aktivieren«, warnte Jack. »Töten Sie mich. Aber aktivieren Sie nicht den ... Fusions...«
    »Ich werde Sie nicht töten.« Der Südafrikaner versuchte sich zu beherrschen. »Aber ich kann nicht behaupten, dass ich Baines nicht beneide.«
    »Warten Sie ...« Jack kämpfte gegen die beiden Männer an. »Sie wissen nicht ...«
    Jacks Füße hoben vom Boden ab. Er schlug so hart gegen die Sperrholzwand, dass sich Nägel lockerten.
    »Ich weiß genau, was ich tue.«
    Links von ihm, hinter einem Tisch, sah Jack Ricardo. Bei Bewusstsein und wachsam, blutete sein Freund aus einem Schnitt über dem Auge.
    Jack drehte sich wieder zurück. Dorn war verschwunden.
    Jack tastete hinter sich auf dem Boden auf der Suche nach irgendetwas, das er als Waffe benützen könnte. Baines stand rechts von ihm. Ein weiterer Mann ging an Baines vorbei und stellte sich an dessen Seite. Jack starrte auf Baines Hand, als dieser eine 9-mm-Luger herauszog und lud.
    »Jack ...«, sagte Ricardo nur, während er sich mit dem Rücken gegen die Wand stützte.
    Jack antwortete nicht. Seine Augen folgten jeder Bewegung der schwarzen Pistole, als Baines zu ihnen herüberkam. Jack erwartete so etwas wie eine Abschiedsrede von Baines, der die Wissenschaftler offensichtlich von Anfang an nicht gemocht hatte. Es gab keine.
    Baines richtete die Waffe auf Ricardo und drückte ab.

 
Helikopter
     
    Der von den beiden Rotoren des Sikorsky CH-53 Super Stallion erzeugte Wind teilte das dichte Gras der Lichtung in zwei riesige Kreise. Die hintere Laderampe des Frachthubschraubers war auf den feuchten Boden gesenkt und die große Holzkiste mit dem Fusionsreaktor bereits eingeladen worden. Dorn beugte sich vor und hielt seine Brille fest, als er unter den sich drehenden Rotoren hindurch zur Laderampe lief.
    »Nach vorne zu mir«, befahl

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