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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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voller Panik. Dichter roter Rauch zog aus der Kombüse aufs obere Deck zum Brückenhaus.
    Jack warf einen prüfenden Blick auf die Treppe. »Wo hat er den Fusionsreaktor hinbringen lassen?«
    »Weiß ich nicht genau«, antwortete Samantha ängstlich.
    Jack nahm sie an der Hand. »Wir müssen ihn sofort finden. Er lädt sich nämlich auf.«

 
Aufladen
     
    Wright wartete auf Neuigkeiten.
    Ein Assistent aus der Nische mit den Kommunikationsgeräten drehte sich zu ihm um. »Die F-14 vom Flugzeugträger sind Überschallflugzeuge«, sagte er und lauschte wieder einem kleinen Plastikkopfhörer, von dem seitlich ein Mikrofon bis zum Mund führte. »Die Vicksburg meldet keine Probleme mit dem Abschuss der Tomahawk . Der Vogel müsste das Ziel in sechseinhalb Minuten erreichen.«
    Wright blickte auf die aktualisierte Satellitenaufnahme. Das grüne Feld um das Schiff herum war dramatisch gewachsen.
    »Wird die Rakete rechtzeitig da sein?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Kirby. Die Analytiker flatterten wie aufgeregte Vögel vor zwei Computerbildschirmen herum. Schweiß lief Kirby den Nacken hinunter - ein sicheres Zeichen für einen Mann ohne Antwort. »Ich weiß nicht, womit wir es hier zu tun haben, Sir. Eine typische Wasserstoffbombe hätte schon längst die kritische Masse erreicht. Das hier ... ist anders als alles, was wir bisher gesehen haben.«
    »Soll das heißen, dass dieses Ding, wenn es in die Luft geht, Schlimmeres anrichtet, als Sie uns vorausgesagt haben?«, fragte McFadden.
    »Genau das soll es heißen, Sir.«
    »Aktualisieren Sie die Schadensvorhersagen?«, fragte Wright.
    Kirby schielte zu einem dünnen Analytiker am Bildschirm hinüber. »Wir können die Sache gar nicht schnell genug aktualisieren.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Das Gerät lädt sich immer noch exponenziell auf. Wir können nicht mithalten.«
    »Heiliger Jesus ...« Wright fiel auf seinem Stuhl nach hinten. Er blickte wieder zum Bildschirm, und in den Sekunden, in denen sich seine Augen an das Licht angepasst hatten, war das grüne elektrische Feld bereits gewachsen.
    McFadden, der hinter Wright saß, hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Eigentlich hatte er gedacht, als gemachter Mann aus dem Projekt hervorzugehen. Seine Erregung war dem unglückseligen Wissen gewichen, dass die Dinge auf erschreckende Weise in die falsche Richtung liefen. Das Einzige, was er erreicht hatte, war Teil von etwas derart Schrecklichem zu werden, dass die nachfolgenden Generationen nur hinter vorgehaltener Hand davon reden würden. Zum ersten Mal, so weit er sich erinnern konnte, sorgte sich McFadden nicht um den nächsten Tag.
    Er wusste nicht, ob es ihn noch geben würde.
    Jack dachte, es würde Stunden dauern, den ganzen Frachter nach dem Gerät abzusuchen.
    Das tat es aber nicht. Sobald er und Samantha das Unterdeck erreicht hatten, spürten sie das starke Energiefeld, das vom Bug her kam. In diese Richtung gingen sie weiter.
    Die Luft schmeckte sonderbar, und sie prickelte, als würde die Haut zusammengezogen werden. »Die Atmosphäre wird ionisiert!«, übertönte Jack die lauten Wellen und den Wind. Sie näherten sich der flatternden Plane. Es gab keinen Zweifel, was sich darunter befand.
    »Da passiert was ganz Furchtbares«, meinte Samantha.
    »Wir müssen uns beeilen!«, rief Jack.
    Unter der Plane vibrierte es.
    Durch den Spalt am unteren Rand drang gelbes Licht. Jacks Finger zogen an dem groben Seil, das die Plane zusammenhielt. »Ich krieg’s nicht auf!« Das Seil schnitt in seine Hände, als er an den Knoten zu ziehen versuchte. Er grub seine Fingernägel in den festgezurrten Strick, was ihm aber, da die Fingernägel knickten, nur wehtat.
    Samantha blickte sich auf dem Bug des Schiffs um, rannte zum Ladebaum und löste einen Draht, der zum Aufhängen der Wäsche diente. Neben Jack ließ sie sich auf die Knie nieder und benutzte den Draht, um einen der Knoten aufzuziehen. Schließlich konnte Jack einen Zeigefinger hindurchstecken, und der Knoten lockerte sich.
    »Schnell!«, mahnte Jack.
    Sie wiederholten die Prozedur etliche Male, und dann zerrte Jack das Seil durch den auf dem Boden angebrachten Befestigungsring. Ein Windstoß hob die Plane und faltete sie zur Hälfte zusammen.
    Jack holte einen Schraubenschlüssel, der am Kranmast hing, und schob ihn an einer Ecke der Kiste zwischen die Latten, um die Nägel zu lösen. Samantha half ihm beim Drücken. Die letzte Ecke gab nach, und die Wand der Kiste fiel nach vor.
    Jack und

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