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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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mittlerweile.«
    »Ich dachte, wir haben die beiden, die es gefunden haben, abgesondert.«
    »Haben wir auch. Es ist trotzdem was durchgesickert«, erwiderte Baines.
    Samantha blickte in das kleine Tal auf die glänzenden Körper und auf die Lanzen, von denen die Sonnenstrahlen in leuchtenden Blitzen zurückgeworfen wurden.
    »Warum sollten sie sich wegen des Artefakts so aufregen?«, fragte Ricardo. »Sie haben bestimmt noch nicht einmal mitbekommen, dass das Artefakt oder das Skelett außerirdisch ist.«
    »Es könnte alles Mögliche sein. Vielleicht beschweren sie sich bloß über die Arbeitsbedingungen. Mag sein, dass ein paar Eingeborene sie wegen einer Lohnerhöhung angestachelt haben«, antwortete Dorn. »Ich bin sicher, das ist nichts Ernstes.«
    Jacks Blick überflog die Menge. »Das sieht nicht gut aus«, sagte er. »Die Dogon sind normalerweise ein zurückhaltender Stamm. Ich habe diesen Sprechgesang nur ein paar Mal gehört.«
    »Verwenden sie ihn während irgendwelcher Riten?«, fragte Ricardo.
    »Nein.« Jack ging den Hügel hinunter. »Wenn sie verrückt sind wie der Teufel.«
    Die Gruppe folgte ihm auf dem Fuße. Samanthas Nervosität brach langsam durch. Dorn beugte sich zu ihr hinüber. »Keine Sorge, Darling. Deinem Fund wird nichts passieren. Ich werde das Kind schon schaukeln. Das verspreche ich dir.« Dorns Stimme vermittelte Sicherheit und Vertrauen. »Das ist nichts. Glaub mir.«
    »Ich weiß ... ich weiß.« Samantha atmete ein paar Mal tief durch.
    Sie ging schneller, um Jack einzuholen.
    Dorn wandte sich Baines zu, packte ihn am Arm und zog ihn nah zu sich heran. In Wirklichkeit war Dorn sehr besorgt. Mehr als alle anderen. »Hol Anthony und François hier rauf. Mit dem schweren Zeug«, flüsterte er.
    Baines schaltete sein Sprechfunkgerät ein. Als seine Männer antworteten, hielt er seine hohle Hand schützend über das Mikrofon. Er sagte ihnen, sie sollten die AK-47er herbringen - und ausreichend Munition.
    Während der ersten Minuten konnte Jack nichts erreichen. Vier der geistigen Dogon-Führer schrien einander an. Es war schon schwierig genug, eine gepflegte Unterhaltung mit nur einem
    Dogon zu übersetzen, aber so ... Jack war sich sicher, dass die Männer mit Kraftausdrücken um sich warfen, weil er die Hälfte der Wörter nicht verstand. Er wiederholte einfach nur das Wort der Dogon für Ruhe und lächelte.
    Dorns Männer trafen in dem Moment ein, als Jack anfing Fortschritte zu machen. Sie trugen schweres Geschütz, und sobald die Dogon es bemerkten, wurde die Lage nur noch angespannter. Ein paar Dogon luden ihre veralteten Gewehre durch. Jack schielte zu Dorn hinüber, dann drehte er sich zu Anthony und François, um sie auf Abstand zu halten.
    Einer der Führer, Mimbasha, sprach für die Gruppe. Jack kannte ihn als gerechten Führer, aber auch als einen Menschen mit einem schrecklichen Sinn für Humor. Doch nun war keine Spur von Komik zu erkennen. Jack übersetzte Mimbashas Schimpftirade. Ab und zu brach in der Menge eine heftige Diskussion aus, mit der sie ihre Zustimmung zeigte.
    »Er sagt im Wesentlichen, dass das Artefakt ihnen gehöre«, erklärte Jack. »Er will wissen, was es kostet, wenn sie es zurückhaben wollen.«
    »Teilen Sie ihnen mit, ich sei nicht sicher, was ich im Augenblick mit dem Objekt anfangen werde«, erwiderte Dorn.
    »Eigentlich fragen sie gar nicht«, entgegnete Jack. »Es ist eine rhetorische Frage. Sie lassen uns keine andere Wahl.«
    »Dann erklären Sie ihnen, dass es uns Leid tue, aber es stehe nicht zum Verkauf.«
    Jack machte eine Pause. Er wollte Dorn gerade sagen, was für ein Arsch er sei und dass er das auf keinen Fall übersetzen werde, als der Jüngste der geistigen Führer, der offenbar kleine Happen Englisch verstand, für sein Volk zu übersetzen begann.
    »O Scheiße«, sagte Ricardo. Allen war klar, was gerade passiert war.
    Bald hatte sich die Nachricht durch die ganze Menge verbreitet. Mit tief brüllenden Stimmen drückten sie ihren Missmut aus. Mimbasha blickte Dorn finster an.
    Ein paar junge Krieger sprangen im Takt auf und ab, und bald schon hüpfte die ganze Menge. Singend steigerten sie ihre Wut. Einer von Dorns Männern entsicherte sein automatisches Gewehr. Jack rief Samantha zu, sie solle ins Geländezelt gehen. Doch bevor sie protestieren konnte, hörte das Rufen und Springen auf - in einer Welle durch die Menge von hinten nach vorn.
    Die Riemensandalen verharrten, und die Menge begann sich zu teilen.
    Die Dogon blickten

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