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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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meine letzte Aufgabe. So läuft’s eben. Der dickste Brocken liegt aber noch vor euch. Ihr müßt dieses Projekt verwirklichen.« Er musterte Josephson. »Und das ist eine Aufgabe, die Sie bewältigen müssen, Tim. Ich habe Sie bereits im Weißen Haus empfohlen.«
    Das traf Josephson zwar nicht unvorbereitet, aber dennoch fühlte er einen Anflug von Panik. »Ich… freue mich, daß Sie ein solches Vertrauen in mich setzen, Fred. Aber bin ich wirklich der richtige Mann? Teufel, ich bin ein Bürohengst.
    Ein Funktionär, der geborene Befehlsempfänger.«
    »Mein Gott, als ob ich das nicht wüßte!« sagte Michaels
    barsch. »Aber ich habe keinen besseren Kandidaten. Sie
    müssen einfach über Ihren Schatten springen, Tim. Sie werden es schaffen, wenn Sie nur an sich arbeiten.«
    Josephson lächelte hinter dem Glas. »Danke, Fred. Sie
    werden mir fehlen.«
    »Und ich möchte, daß Sie sich an Muldoon halten. Nutzen
    Sie seine Fähigkeiten. Ihr beide werdet ein erstklassiges Team abgeben.«
    »Ich werde das beherzigen.«
    Michaels starrte in sein Glas. »Wissen Sie, manchmal glaube ich, daß uns irgendwann etwas abhanden gekommen ist. Ich meine, von den Leuten, die am wenigsten an der Entscheidungsfindung beteiligt waren, stammen die besten Ideen. Es waren die Ingenieure in Langley und Marshall –Leute, die ihr Leben der Raumfahrt gewidmet haben. Leute wie Gregory Dana. Wir bedienen uns ihrer Studien und Berichte und nutzen sie als Munition in der politischen
    Auseinandersetzung. Doch der visionäre Überbau, die
    Beschwörung des Entdeckergeists und des Schicksals, die
    Appelle ans Gefühl und die Bemühungen, den geistigen
    Horizont der Menschheit zu erweitern – all das geht leider unter.«
    Josephson nippte am Drink. »Vielleicht ist das auch eine zwangsläufige Folge, Fred. Bei Apollo war es das gleiche.
    Wird die Raumfahrt erst einmal in den Rang einer Religion erhoben, erlangt sie eine enorme Macht. Doch sie weckt in uns nicht mehr die alten Träume. Und alle Beteiligten – die NASA, das Weiße Haus, der Verteidigungsminister – wollen das Raumfahrtprogramm nur für ihre Interessen nutzen. So ist das eben.«
    »Schon möglich. Und ich weiß, daß die Jungs in Langley
    über diesen ›Einweg‹-Flug verdammt unglücklich sein werden.
    Wer, zum Teufel, weiß, wann wir die nächste Gelegenheit
    bekommen werden? Ich erinnere mich, daß LBJ einmal zu mir sagte, die Amerikaner seien viel besser im Erobern von neuem Terrain als im Halten des alten Geländes. Damit hatte er sicher recht. Egal, zum Teufel damit! Vergessen wir den ganzen politischen Kram, Tim, und träumen wir vom Mars.« Wieder musterte er Josephson. »Ich will Ihnen mal was sagen«, sagte er. »Wo wir nun ein neues Ziel haben, eine neue Apollo, diese Spritztour zum Mars, brauchen wir auch einen neuen Namen.
    Einen, der das alles zum Ausdruck bringt.«
    »Sie haben recht«, sagte Josephson. »Wir hätten das aber schon erledigen sollen, bevor wir die Pressemitteilungen rausschickten.«
    »Sie sitzen jetzt auf dem heißen Stuhl«, sagte Michaels.
    »Wofür werden Sie sich entscheiden, Tim?«
    Josephson schürzte die Lippen. »Hmmm. Wie ist man denn
    auf den Namen ›Apollo‹ gekommen? Das war noch vor meiner Zeit…«
    »Abe Silverstein wählte ihn im Jahre 1960 aus«, sagte
    Michaels. »Abe war damals Leiter des Büros für Bemannte Raumfahrt – oder vielmehr der Vorläuferorganisation.
    Silverstein hatte ein Faible für klassische Mythen. Ein Jahr zuvor hatte er schon den Namen ›Mercury‹ ausgewählt, weil er das Bild vom Himmelsboten passend fand. Und weil von Brauns Leute ihr neues Trägersystem dann auf den Namen
    ›Saturn‹ tauften, konnte Silverstein nicht umhin, wieder einen klassischen Gott zu bemühen.«
    »Na gut«, sagte Josephson mit einem sparsamen Lächeln,
    »aber das kommt mir doch spanisch vor. Stimmt es wirklich, daß von Braun seine Raketen nach Planeten benannte? Da gab es die ›Jupiter‹ und dann die ›Saturn‹…«
    »Lassen Sie’s mal gut sein«, sagte Michaels launig.
    »Silverstein war Entwicklungsingenieur; manch einer mag
    solche Leute für Fachidioten halten, doch Silverstein verfügte durchaus über Allgemeinbildung. Er erinnerte sich nämlich aus der Schulzeit an die Geschichte vom Gott, der in einem von vier geflügelten Rössern gezogenen Sonnenwagen fuhr: Apollo, Sohn des Zeus. Also recherchierte Silverstein ein wenig, um sich zu vergewissern, daß Apollo nichts auf dem Kerbholz hatte, das ihn in den Augen

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