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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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einen Präzisionsabwurf erfordert. »Topdog, ich will wissen, wo du bist.« Schließlich wollte Gershon den KBO
    nicht auch noch wegpusten.
    »Pilgrim, Topdog oben auf Berg. Du bombardierst böse
    Buben.«
    »In Ordnung, Topdog, Pilgrim wirft Bombe ins Tal.«
    Gershon positionierte den Waffenwahlschalter so, daß eine Unterflügel-Napalmbombe von fünfhundert Pfund ausgelöst wurde. Dann schaltete er eine Positionslampe ein, um dem Flügelmann seine Flugrichtung anzuzeigen.
    Er drückte die Maschine im Vertrauen auf die Instrumente nach unten und ging in einen Vierzig-Grad-Sturzflug.
    Er unterschritt die Gipfelhöhe der Berge und näherte sich schnell dem Ziel. Durch das Bombensichtgerät sah er die schimmernden Konturen des Tals.
    Der Zeiger des Höhenmesser rotierte, und Gershons Atem
    ging unregelmäßig. Er machte sich keine Sorgen wegen der Flak; im Moment kam es nur darauf an, nicht am Boden zu zerschellen.
    Er drückte auf den Auslöser.
    Die fünfhundert Pfund lösten sich mit einem Ruck von der Maschine. Er zog das Flugzeug hoch und grunzte unter der Last von drei Ge auf der Brust.
    Die Napalmbombe explodierte wie ein Feuerwerkskörper
    über der Landschaft. Sie glich einer riesigen Glühlampe, die plötzlich auf dem Talboden aufleuchtete und den rauchigen Himmel über ihm in eine milchige Kuppel verwandelte. Es war ein gespenstischer, fast schöner Anblick.
    »Pilgrim! Du hast Bombe Nummer Eins. Sehr gut. Du machst das gleiche noch mal.«
    »Gut, Topdog, wir werden sie hier plazieren.«
    Gershon tauschte mit dem Flügelmann die Position, und nun ging dieser in den Sturzflug. Im Tal war es nicht länger dunkel; es hatte sich in ein Inferno aus Flammen und den Leuchtspuren von Zwanzig-Millimeter-Geschossen verwandelt, die wie feurige Juwelen funkelten. Gershon erhaschte einen Blick auf die Maschine seines Flügelmanns, deren Konturen sich vor dem Feuer abzeichneten. Der Flügelmann drehte eine Rolle und ging in den Horizontalflug.
    »Sehr gute Bombe, Pilgrim.«
    »Alles klar, Topdog.«
    »He, Pilgrim. Du hast Radio?«
    Gershon wußte nicht, wovon der KBO sprach; der Einsatz
    war schließlich vorbei. »Wiederhole, Topdog. Wiederhole.«
    »Topdog hört Radio. Stimme von Amerika. Ihr tapferen
    Jungs habt Probleme.«
    »Was?«
    »Apollo. Tapfere Jungs. Raumschiff in schrecklicher Gefahr, sagt Stimme von Amerika. Du verstehst?«
    Mein Gott, sagte er sich elektrisiert. Was, zum Teufel, ist da passiert? Ob sie es wohl nach Hause schaffen…
    Aber daß ich das ausgerechnet von einem armen Kerl
    erfahren muß, der in einem Scheißloch in den Bergen von Kambodscha hockt.
    »Roger, Topdog. Ich bestätige. Danke.«
    »Und dir eine gute Nacht, Pilgrim.«
    Ja. Eine gute Nacht, um meinen Bericht zu frisieren.
    Irgendwo am Himmel über ihm – trotz der Gefahr, in der
    diese Jungs sich befanden – bestanden Amerikaner großartige, wundervolle Abenteuer. Und er flog in diesem Blecheimer und schüttete flüssiges Feuer über Bauern aus. Das, was er tat, war so schmutzig, daß nicht einmal seine eigene Regierung zugeben würde, daß es geschah.
    Ich muß hier raus. Natürlich mußte die NASA trotz des Drucks aus dem Weißen Haus erst noch einen schwarzen Mann ins Weltall schicken. Ralph Gershon würde sich in Geduld üben müssen…
    Aber schlechter als jetzt konnte es für ihn nicht mehr
    kommen.
    Gershon und sein Flügelmann zogen die Maschinen hoch,
    und Gershon ging auf Heimatkurs.
     
    Zeitdauer der Mission [Tag/Std:Min:Sek]
    Plus 000/00:12:22
     
    Die Erde stand als eine Wand aus blauem Licht vor ihr, so hell wie der Ausschnitt eines tropischen Himmels. Sie war so geblendet, daß der Himmel pechschwarz wurde, wenn sie den Blick abwandte. Die winzigen Fenster des Kommandomoduls waren bereits schartig, aber das gleißende blaue Licht, das dennoch hindurchfiel, tauchte die Kabine in strahlende Helligkeit.
    »Houston, wir sind hier in einer Sauna.« Stone tippte mit dem behandschuhten Zeigefinger auf eine Temperaturanzeige.
    »Siebenundsiebzig.«
    »Bestätigt, Ares«, sagte Young. »Wir empfehlen Ihnen,
    Kühlflüssigkeit durch den sekundären Kühlkreislauf zu
    schicken.«
    »Rager«, sagte Gershon. »Äh… in Ordnung, Houston. Nun
    sehe ich eine Schwankung in der Wasserstandsanzeige. Sie schwankt zwischen sechzig und achtzig Prozent.«
    »Bestätigt, Ralph; wir arbeiten daran…«
    Und Stone mutmaßte, daß eine Helium-Blase sich in einem
    der Treibstofftanks der Steuertriebwerke gebildet hätte. Young sagte ihm, er

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