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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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gewesen; es erwischte Lee, kurz nachdem die Sanitäter ihn ins Krankenhaus gebracht hatten.
    Als Lee nach ein paar Tagen wieder zu sich kam, ließ er sich zuerst ein abhörsicheres Telefon ins Zimmer stellen. Dann rief er in der Firma an.
    Er stach in ein Wespennest.
    Die endgültige Version von Phil Stones ›Tiger-Team‹-Bericht war – sofern eine Steigerung überhaupt möglich war – noch vernichtender als die Version, die ihnen im Sommer zugespielt worden war. Und es kursierten wilde Gerüchte in der Presse, wonach die NASA einen anderen Auftragnehmer für das MEM
    suchen wollte.
    Schließlich war der Punkt erreicht, wo die Spekulationen ihrerseits Spekulationen zu gebären schienen – Lee hatte sogar schon Artikel über die Anzahl der Artikel gesehen, die zu den MEM-Problemen erschienen waren. Lee hatte den Eindruck, daß seine Leute mehr Zeit mit der Auswertung des Pressemülls sowie der Gerüchte in der NASA und in der Firma selbst verbrachten als mit dem Raumschiffbau.
    Was Lee betraf, so war das alles nur heiße Luft; die NASA war nämlich gar nicht in der Lage, Columbia fallenzulassen, wenn sie an der für 1986 geplanten Landung auf dem Mars festhalten wollte.
    Dennoch mußte Columbia irgendwie reagieren.
    Art Cane setzte in Lees Abwesenheit eine weitere interne Revision an.
    In den folgenden Tagen analysierte ein hochkarätiges Team das gesamte Programm und befragte Hunderte von Leuten. Die ganze Sache war vertraulich; die benutzten Räume wurden sogar auf Wanzen untersucht. Diese Maßnahmen sollte die Belegschaft eigentlich beruhigen, doch Lee war sicher, daß sie den Leuten höllisch Angst machen würde.
    Zumal die ersten Ergebnisse dieser Revision keinen Deut günstiger ausfielen als Stones Schlußfolgerungen.
    Der zur Hilflosigkeit verurteilte Lee kochte vor Wut. Es gibt überhaupt nichts auszusetzen an dem gottverdammten Programm. Sie nehmen meine Firma ohne jeden Grund
    auseinander. Das ist wirklich eine Hexenjagd.
    Und das alles geschah, ohne daß Lee die Möglichkeit zum
    Eingreifen gehabt hätte. Seine Leute sorgten sich um ihre eigene Position und um Lees Zukunft.
    Also rief Lee Jack Morgan an und sagte ihm, er wolle aus dem Krankenhaus entlassen werden.
    Damit war Morgan natürlich nicht einverstanden. Lee lag
    gerade einmal zwei Wochen im Krankenhaus.
    Morgan besuchte ihn dort und brachte auch gleich Jennine mit, damit sie ihn zum Bleiben überredete.
    »JK, du wirst noch für mindestens zwei Wochen hierbleiben müssen, vielleicht sogar für einen Monat.«
    Lee war wütend. Der Zorn über den Verrat seines Körpers
    schien wie Stickstoff-Tetrachlorkohlenstoff durch die Adern zu rinnen. Die flüchtige Substanz zerfraß ihn förmlich. Er stieg aus dem Bett und machte Liegestützen. »Seht ihr?« keuchte er.
    »Um Himmels willen, was ist nur los mit euch? Seht ihr denn nicht…«
    Jennine schrie auf. Sie preßte die Hände auf die Wangen, so daß das Gesicht nur noch ein schmales, feuchtes Band war.
    »Hör auf. Hör auf, JK!«
    Sie schlossen einen Kompromiß. Drei Wochen nach dem
    Herzanfall wurde er entlassen.
    Bestandteil der Abmachung war, daß er noch für mindestens zwei Wochen zu Hause blieb und auch dort nur arbeitete, wenn es unbedingt sein mußte.
    Er versuchte fernzusehen. Es lief ein deprimierender Streifen namens Der Tag danach, der von einem Atomangriff auf Lawrence, Kansas, handelte. Jeder empfahl ihm, sich den Film anzusehen.
    Nach einer Stunde feuerte er die Fernbedienung in die Ecke.
    Jason Robards mochte er eh nicht leiden.
    Nach zwei Tagen hielt er die Isolation nicht mehr aus und holte den Thunderbird aus der Garage.
    Jennine versuchte erst gar nicht, ihn aufzuhalten. Sie sah nur zu, wie er aus dem Haus ging. Er vermied es, ihr ins Gesicht zu sehen. Bei dem verletzten Ausdruck in ihren Augen bekam er Gewissensbisse.
    In der Firma herrschte Chaos. Es war noch schlimmer, als er erwartet hatte. Die NASA-Leute tummelten sich noch immer auf dem Werksgelände, und Art Cane sprang im Dreieck; er war überzeugt davon, den MEM-Kontrakt zu verlieren.
    Also versuchte Lee, wieder die Regie zu übernehmen.
    Zuerst warf er alle Außenstehenden raus – die NASA-Leute und den Rest –, deren Anwesenheit er als nicht zwingend erforderlich für den Fortschritt des MEM erachtete. Dafür brauchte er gerade einen Tag. Die NASA-Größen waren damit natürlich nicht einverstanden, aber er warf sie trotzdem raus.
    Dennoch grämte er sich ein wenig, weil Art Cane diese
    Maßnahme nur verhalten

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