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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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uninteressante Bilder mit nach Hause gebracht, weil sie nicht mehr genug Zeit für 3-D-Aufnahmen gehabt hätten. Nicht einmal die Aufnahmen, die sie aus dem Orbit gemacht hatten, fanden Gnade. Sie wurden als Schnappschüsse vom
    Erdaufgang abqualifiziert, ohne daß der unerforschte Mond zu sehen gewesen wäre.
    Teufel, das war kaum unsere Schuld. Nixon wollte etwas von uns, nicht umgekehrt. Und was, zum Kuckuck, hätten wir mit dem ganzen wissenschaftlichen Krempel auch machen sollen?
    Er war alles andere als narrensicher: es unterlaufen einem zwangsläufig Fehler, wenn man nur ein paar Stunden hat, um auf dem Mond herumzulaufen…
    Er bekämpfte die Depression, das Gefühl der Leere mit
    Alkohol, und hatte schon zuviel intus. Es war genau das
    gleiche wie nach dem Gemini-Flug. Noch ein paar Jahre, und er wäre zu einem depressiven Fettsack heruntergekommen, der einem zunehmend irritierten Publikum Kriegsgeschichten auftischte.
    Er erinnerte sich daran, daß er an jenem Tag in Nepal ein Nickerchen gemacht hatte. Nach dem Aufwachen wollte er ins Bad. Beim Versuch, aus dem Bett zu schweben, war er der Länge nach auf den Fußboden geknallt, weil er sich mit den Beinen im Bettlaken verheddert hatte. Und nach dem Rasieren wollte er die Flasche Rasierwasser in der Luft treiben lassen.
    Sie fiel ins Waschbecken und zersplitterte.
    An jenem Abend in Nepal war er als Ehrengast in ein feines Restaurant mit westlichem Standard eingeladen. Er beschloß, die anderthalb Kilometer zu Fuß zu gehen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Die Straße war holprig und steil; schließlich befand er sich hier im Vorgebirge des Himalaya.
    Bald wurde er müde.
    Die Straße wurde von knienden Kindern gesäumt. Sie hielten Kerzen in den Händen und schauten zu ihm auf, wobei die runden Gesichter wie kleine Monde in der Dämmerung
    leuchteten.
    Es war ein Akt der Verehrung.
    Sie halten mich für einen Gott. Einen Gott, der sie besucht.
    So darf man Menschen nicht behandeln, verdammt. Man hatte ihn zu einem gestrandeten Mond-Spaziergänger stilisiert. Am liebsten wäre er an einem Strand entlanggegangen.
    Er versuchte sich darauf zu konzentrieren, was Michaels und Agronski sagten.
    Michaels wuchtete seine Leibesfülle vom Stuhl und ließ den eindrucksvollen Schmerbauch für eine Minute über dem Tisch dräuen. »Meine Herren, schau’n wir mal, ob wir die Sache nicht endlich auf die Reihe kriegen.«
    Er zog ein Flip-Chart von der Wand weg. Die ersten paar
    Blätter waren mit kaum verständlichen Notizen beschriftet, die auf die Checklisten des abgebrochenen Mondspaziergangs der Apollo 13-Astronauten Bezug nahmen: ›DOKUMENTIERTE
    PROBE: Probe auswählen / Gnomon in der Sonne vor der
    Probe aufstellen / Probe & Gnomon [8,5,2] x Sonne / Probe bergen…‹ Es lag eine besondere Poesie in der Art und Weise, wie diese Technikfritzen miteinander kommunizierten, sagte er sich.
    Er blätterte zu einem leeren Blatt weiter und schrieb drauflos.
    »Schau’n wir mal, was wir hier haben. Welche Strategie
    wenden wir an? Welche Mindestvoraussetzungen sind für
    einen Flug zum Mars erforderlich? Kurzfristig sehe ich drei Bereiche: zunächst müssen wir Probeflüge mit den
    Nuklearraketen durchführen. Dann müssen wir die Module des Mars-Schiffs – wie die Landekapsel – so konzipieren, daß die Besatzung die gesamte Flugdauer übersteht. Schließlich müssen wir weitere Erfahrungen mit längeren Aufenthalten im Weltraum sammeln.« Er notierte die Punkte. »Doch ob wir uns nun auf die Raumfähre konzentrieren, ein Saturn-Programm ins Auge fassen oder beides: fünf Jahre müssen wir für die Entwicklung einer neuen Trägerrakete wohl veranschlagen.
    Also werden wir uns in der Zwischenzeit mit der Saturn V
    behelfen müssen.« Er warf einen Blick auf Agronski. »Sie wissen, daß wir die Produktionseinstellung der Saturn V bereits bekanntgegeben haben.«
    »Natürlich.«
    »Nun haben wir außer den Mondflügen noch das Skylab—
    Programm, für das wir vielleicht auch noch ein paar V’s
    benötigt hätten. Allerdings haben wir das Programm vor ein paar Monaten geändert; wir greifen wieder das Konzept der ›Nassen Werkstatt‹ auf, für deren Start eine Saturn IB genügt.
    Also stehen die restlichen sieben einsatzbereiten
    beziehungsweise im Bau befindlichen Saturn V – SA-509 bis SA-515 – für die Apollo-Missionen zur Verfügung.«
    »Wie viele Starts kalkulieren Sie für ein Mars-Programm
    ein?« fragte Agronski.
    Michaels plusterte die Backen

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