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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Ralph Ihnen die Aussicht.«
    Stone nickte York zu. Sie streckte die Hand aus und löste die Kamera aus der Halterung. Weil sie wegen des Schubs nicht zu schweben vermochte, mußte sie Gershon die Kamera reichen.
    Sie war schwer und sperrig selbst in der schwachen
    Beschleunigung der MS-II.
    »In Ordnung, Houston, los geht’s«, sagte Gershon. »Hier seht ihr die Erde, wie sie unter uns wegfällt.«
    »Bestätigt, Ares. Schöne Bilder.«
    »Es ist wirklich ein phantastischer Anblick«, sagte Gershon.
    »Wir stehen nun über dem Atlantik, und ich sehe die Ostküste von Florida bis hinauf nach Neufundland – ein kristallklares Bild. Ich weiß nicht, ob ihr es ebenfalls in dieser Brillanz seht.«
    »Wir sehen es.«
    »Und wenn ich nach rechts schaue, erkenne ich am Horizont Westeuropa und Afrika. Ich sehe Spanien und die Britischen Inseln, aus einer verkürzten Perspektive. Die Britischen Inseln leuchten in einem satteren Grün als das bräunliche Grün, das wir in Spanien haben. Über Spanien ist es leicht dunstig, und über Südengland haben sich ein paar Kumulus-Wolken aufgetürmt.«
    »Bestätigt. Das entspricht dem heutigen Wetterbericht.«
    »Gut zu wissen, daß ich den richtigen Planeten betrachte, Houston…«
    »Ich bekomme gerade einen Kommentar über den Punkt auf
    der Erde, von dem aus die Sonnenstrahlen zu uns reflektiert werden«, sagte Stone. »Die Ozeane haben eine einheitliche, tiefblaue Färbung. Mit Ausnahme dieses Abschnitts, einem Kreis mit vielleicht einem Achtel des Erdradius. In diesem Gebiet verwandelt das Blau des Wassers sich in einen Grauton.
    Ich bin sicher, daß dies der Punkt ist, von dem aus die
    Sonnenstrahlen zu uns zurückgeworfen werden.«
    »Roger, Phil«, sagte Crippen. »Das wurde schon früher
    beobachtet. Es hat Ähnlichkeit mit Licht, das auf eine
    Bowlingkugel fällt. Man erhält diesen hellen Punkt, und das Blau des Wassers nimmt dann eine gräuliche Färbung an.«
    »Genau, eine Bowlingkugel. Oder vielleicht Phils Birne.«
    Gershon lachte über seinen eigenen Witz.
    York drehte den Kopf und überzeugte sich von der
    Richtigkeit dieser Aussage. Die blaue Oberfläche des Ozeans wurde von einem hellen Licht beschienen. Verdammt. Das Ding sieht wirklich aus wie eine Kugel. Wie eine Stahlkugel.
    »Danke, Ares. Könnten wir nun eine Innenansicht
    bekommen, bitte? Vielleicht möchtet ihr uns erzählen, was es mit dem TOI auf sich hat.«
    Gershon beförderte die Kamera durch die Kabine zurück, und York plazierte sie wieder auf der Halterung, so daß die drei in einer Weitwinkelperspektive erfaßt wurden. Sie fing Stones Gesicht ein, und der rollte mit den Augen und wies auf sie und die Kamera.
    York war auf Sendung.
    Sie widmete sich wieder den Instrumenten und vermied es, allzu oft in die Kamera zu blicken. Sie hatte einen Kloß im Hals, und ihr Gesicht lief unter dem Helm rot an. Plötzlich spürte sie jede einzelne Falte des Druckanzugs. Sie drückte auf die Sendetaste des Mikros. »In Ordnung, Houston. Dies ist unser TOI-Manöver: TOI für Transfer Orbit Injection. Im Moment feuert die Hauptantriebsstufe, die MS-II, um uns aus der Erdumlaufbahn hinauszutragen. Die MS-II ist eine Version der zweiten Stufe der alten Saturn V, die zu einer orbitalen Zündstufe umgebaut wurde. Die S-II, die Apollo zum Mond brachten, verfügten über 5 J-2-Triebwerke. Wir haben nur noch vier Triebwerke – modernisierte Einheiten mit dem Kürzel J-2S. Das Zentraltriebwerk ist durch eine Kopplungsöffnung für einen FlüssigsauerstoffTanker ersetzt worden. Das MS-II hat eine wirkungsvollere Isolierung, um ein Verdampfen des Brennstoffs zu verhindern, verfügt über Hilfstriebwerke und zusätzliche Kopplungsöffnungen an der Vorderseite.
    Auf jeden Fall sind wir froh, daß die MS-II so gut
    funktioniert. Die MS-II soll uns nämlich nicht nur von der Erde wegbringen, sondern uns auch abbremsen, wenn wir uns dem Mars nähern und uns aus dem MarsOrbit herauslösen, wenn wir den Rückflug antreten…«
    Sie verstummte. Sie hatte zu schnell gesprochen und zudem nur Unsinn erzählt. »Dranbleiben«, sagte Crippen, Capcom.
    »Wir haben die Verbindung unterbrochen. Ares, ihr habt ein großes Publikum gehabt: eine Live-Übertragung in die USA, nach Japan, Westeuropa und in weite Teile von Südamerika.
    Alle haben sich über die schönen Bilder und die großartige Vorstellung gefreut.«
    »Das war erst der Anfang«, versicherte Gershon.
    »Wir vermissen euch jetzt schon«, sagte Crippen.
    Mein Gott, was für

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