Mission Ares
steigern, werden jedoch nur dann Wirklichkeit, wenn der Traum, der uns so schnell so weit gebracht hat, ebenfalls Wirklichkeit wird: ich meine den Traum der Erforschung des Weltraums, des Ausgreifens der Amerikaner und der gesamten Menschheit ins All. Mit meiner heutigen Entscheidung habe ich der Notwendigkeit Rechnung getragen, diesen Traum zu fördern und zu verwirklichen.
Die NASA und viele Unternehmen der Luft-und
Raumfahrtindustrie haben umfassende Konstruktionsentwürfe für die Mars-Mission vorgelegt. Der Kongreß hat diese
Anstrengungen geprüft und gebilligt. Die Vorbereitungen sind nun so weit gediehen, um mit Zuversicht ein neues
Entwicklungsprogramm ins Leben zu rufen. Um die
technischen und wirtschaftlichen Risiken zu minimieren, wird die NASA einen evolutionären Ansatz bei der Entwicklung dieses neuen Systems verfolgen. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, werden wir am Ende dieses Jahrzehnts die ersten Komponenten des MarsRaumschiffs in bemannten Flugversuchen erproben und wenig später einsatzbereit sein.
Doch wir werden keine willkürlichen Fristen setzen, wie
manche es gefordert haben; wir werden Entscheidungen in
Abhängigkeit vom Fortschritt des Programms und nach
eingehender Prüfung treffen.
Aus technischen Gründen habe ich mich gegen die
Entwicklung der wiederverwendbaren Raumfähre zu diesem
Zeitpunkt entschieden. Ungeachtet der offenkundigen
ökonomischen Vorteile eines solchen Trägersystems bin ich nicht davon überzeugt, daß unsere Technik schon so ausgereift ist, um ohne Kostenschübe und Verzögerungen die gewaltigen Probleme zu lösen, die dieses Projekt mit sich bringt. Zumal viele dieser wirtschaftlichen Vorteile auch durch Modernisierungen unserer existierenden ›Wegwerf‹-
Plattformen zu realisieren wären.
Ein anderer wichtiger Punkt ist, daß dieses Projekt von
nationaler Bedeutung Tausenden hochqualifizierter Arbeiter und Hunderten von Unternehmen für die nächsten Jahre ein Betätigungsfeld eröffnet. Die fortdauernde Überlegenheit Amerikas und der amerikanischen Industrie im Bereich der Luft-und Raumfahrt wird ein wichtiger Teil der Nutzlast der Mars-Mission sein.
Wir werden zum Mars fliegen, weil er außer der Erde wohl der einzige Planet ist, auf dem menschliches Leben möglich ist und wo wir Kolonien gründen können. Wir werden zum Mars fliegen, weil die Untersuchung seiner Geologie und
Entstehungsgeschichte in hohem Maße zum Verständnis
unserer wertvollen Erde beitragen wird.
Und vor allem werden wir zum Mars fliegen, weil er uns über die Schwierigkeiten und Probleme der Gegenwart hinweg eine Perspektive auf eine bessere Zukunft ermöglicht.
›Wir müssen manchmal mit dem Wind und manchmal gegen
ihn segeln‹, sagte Oliver Wendell Holmes, ›doch wir müssen segeln, und nicht treiben oder vor Anker liegen‹. Dasselbe gilt für die epische Reise der Menschheit ins All – eine Reise, welche die Vereinigten Staaten von Amerika geführt haben und die sie noch immer führen. Apollo ist in den Hafen zurückgekehrt. Nun ist es an der Zeit, zügig neue Schiffe zu bauen und in fernere Gefilde zu segeln, als unsere Vorfahren sich jemals hätten träumen lassen…
Veröffentlichte Dokumente der Präsidenten der Vereinigten Staaten: Richard M. Nixon, 1972 (Washington, DG: Presseamt der Regierung, 1972)
Mittwoch, 5. Januar 1972
…Wie aus der Verlautbarung des Präsidenten hervorgeht, sind die Studien der NASA und der Luft-und Raumfahrt-Industrie in bezug auf die Mars-Mission nun an dem Punkt angelangt, wo der Übergang zur Entwicklung der Missions-Komponenten entscheidungsreif ist. Die Entscheidung zur Fortführung des Projekts, die der Präsident nun getroffen hat, geht mit den Plänen konform, die dem Kongreß für den NASA-Etat des Haushaltsjahrs 1972 vorgelegt und von diesem gebilligt wurden.
Die Mars-Mission wird aus zwei Schiffen bestehen, die im Erdorbit montiert werden. Die Schiffe werden aus mehreren Antriebsmodulen in Gestalt von Nuklearraketen bestehen, die von chemischen Raketen auf der Basis der bewährten Saturn V-Technologie gestartet werden. Das Raumschiff wird in dieser modularen Form konzipiert, um einen schnellen Umbau zu unterschiedlichen Konfigurationen zu ermöglichen: zum Beispiel für Flüge zu anderen Planeten oder den Asteroiden.
Die Besatzung wird Module beziehen, bei denen es sich um die ersten aus ›trockenen Brennstofftanks‹ bestehenden Skylab-Raumstationen handelt, die wir ab dem nächsten Jahr ins All
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