Mission auf Arachnae
wesentlicher Teil ihrer Probleme seinen Ursprung haben.«
»Ich bekomme sie gerade«, sagte die Assistentin, »und ich glaube, Sie haben recht. Sehen Sie sich dies hier an.« Sie zeigte auf die Monitoren, die die Lebensfunktionen der Patientin anzeigten. Tremains Pulsschlag ging nun schneller, und der Blutdruck war rapide angestiegen.
»Ich brauche eine Aufzeichnung der letzten Fragen und der Antworten, die Tremain gegeben hat«, sagte McCoy schnell. Chapel gab sie ihm, und McCoy nickte. Wie er erwartet hatte, lag der Grund für Tremains plötzliche Erregung in den Fragenkomplexen 1-34 bis 1-57. Und wieder bestätigte sich McCoys Vermutung, daß die Wissenschaftlerin weniger sexuelle Probleme hatte als vielmehr darunter litt, sich nicht zu eng an jemanden binden zu können. Sobald sie merkte, daß ihre Gefühle für einen Menschen eine bestimmte Schwelle überschritten, kapselte sie sich ab. Sie konnte nicht wirklich lieben. McCoy kannte genug Fälle dieser Art. Eine Frau war einmal enttäuscht worden und hatte aufgehört, an Liebe zu glauben – aus lauter Angst, eine neue Enttäuschung zu erleben. Doch dies alles war zu einfach, als daß es etwas mit dem zu tun haben konnte, was sie quälte. McCoy ahnte, daß er momentan nicht weiterkam. Er gähnte und setzte sich wieder an seinen Tisch, um die neuen Informationen in die Akte einzutragen. Erst die zweite Phase des Tests würde vielleicht weiter, wichtigere Aufschlüsse über Tremain geben.
Eine Stunde später rief Chapel, daß die erste Phase abgeschlossen war und keine wesentlichen neuen Ergebnisse gebracht hatte.
»Ich will mehr über ihre Verhältnisse wissen, vor und nach der Ehe«, sagte McCoy.
Christine Chapel fütterte den Computer mit den entsprechenden Fragen, zögerte dann und fragte:
»Soll ich danach fragen lassen, ob sie jemals ein Verhältnis oder eine enge Beziehung mit einem Vulkanier hatte? Vielleicht wäre dies ein Anhaltspunkt, auf dem wir aufbauen können.«
»Und genau das, was sie von uns erwartet. Nein, Christine, ich werde es auf andere Weise versuchen. Ihre Ehe ist wichtig. Speichern Sie alles ein, was wir bisher darüber wissen.«
Eine harte Nuß, dachte McCoy, als er zu seinem Terminal zurückging. Er hoffte für Tremain, daß es ihm gelingen würde, sie zur Zusammenarbeit mit Spock zu bringen. Andernfalls würde sie es mit Kirk zu tun bekommen, der bestimmt keine Rücksicht auf ihre schönen Augen nehmen und sie notfalls vor ein Flottengericht stellen lassen würde. Tremain wußte, was es für sie für Folgen haben könnte, wenn sie die Befehle des Captains ignorierte oder ihnen zuwiderhandelte. Sie würde mit Spock nach Arachnae gehen, wenn Kirk es ihr befahl, doch McCoy schwor sich, alles in seiner Macht stehende zu tun, um es ihr so einfach wie möglich zu machen. Und sollte es ihm in späteren Behandlungen gelingen, zur Wurzel ihrer Zwangsvorstellungen vorzustoßen – nun, die ENTERPRISE würde eine Wissenschaftlerin vom Range Dr. Tremains sehr gut gebrauchen können.
Während die zweite Phase des Sigmund-Programms ablief, behandelte McCoy zwei Männer mit leichten Verletzungen. Das nahm fast zwei Stunden in Anspruch und lenkte ihn etwas ab. Als er zur Kammer zurückkehrte, ließ er sich vom Computer eine neue Analyse über Tremains Geisteszustand geben. Sie stimmte fast völlig mit dem überein, was er sich schon selbst zurechtgelegt hatte.
Teil zwei der Untersuchung war beendet. McCoy nickte grimmig.
»Also schön«, murmelte er. »Gehen wir aufs Ganze.« Er lachte Chapel humorlos an. »Ich werde ihr diese verdammten hysterischen Anfälle austreiben oder meine Lizenz zurückgeben!«
McCoy blickte durch das kleine Sichtfenster in die Kammer und sah, daß Tremain mit geschlossenen Augen und völlig entspannt auf der Couch lag und auf den Beginn der entscheidenden Testphase wartete.
»Ein wenig mehr Dexipenithal, Christine, und halten Sie das Anphedrin bereit, falls wir sie schnell wieder zu sich bringen müssen.«
Die Assistentin nickte, und McCoy holte noch einmal tief Luft. Dann betrat er die Kammer. Tremain öffnete nicht einmal die Augen. Sie wartete einfach.
McCoy setzte sich auf einen kleinen Schemel, den er unter der Couch hervorgezogen hatte. Lange betrachtete er nur das Gesicht der Wissenschaftlerin. Noch einmal konzentrierte er sich, lehnte sich mit dem Rücken gegen die gewölbte Wand und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Alles hing nun davon ab, wie er vorging. Sie würde es ihm schwer machen, sehr
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