Mission auf Arachnae
schwächer und riß dann endgültig ab. Ich bin allein.
Ich will keinen Vulkanierin mir.
Das Spock-Bewußtsein wurde von einer Welle von Schmerz und Angst überspült. Es dauerte einige Zeit, bis es sich wieder konsolidiert hatte. Aber Sie wollten es. Sie gaben den Befehl. Er war jetzt ruhig und erwartete ihre Antwort.
Wieder eine Welle widersprüchlicher Gefühle. Spock glaubte, in einem Meer von grellen Farben zu schweben, inmitten von furchtbaren elektromagnetischen, von Donner begleiteten Entladungen.
Er wartete.
Dann erschienen die Bilder. Der Sturm, die Blitze und der Donner machten einer hohen, unüberwindbaren Mauer Platz, die sich, so weit er sehen konnte, über die weiten Ebenen von Tremains Bewußtsein erstreckte. Es gab nur eine Tür, und Spock wußte, daß er den Schlüssel besaß, um sie zu öffnen. Aber er brauchte die Erlaubnis dazu.
Soll ich eindringen? fragte er ruhig.
Die Wand verschwand. Zurück blieb eine Barriere aus Steinen und Mörtel.
Ja. Das Wort war ein Seufzer der Resignation.
Spock ging zur Barriere und streckte die Hand aus. Er wußte, daß eine einzige Berührung sie verschwinden lassen würde.
Doch sie blieb. Sie war zu stark für ihn allein, doch er bekam unerwartete Hilfe. Irgend etwas in Tremains Bewußtsein richtete sich ebenfalls gegen die Barriere. Sie löste sich auf, und nun lag Tremains Bewußtsein offen vor Spock. Es breitete sich in grauen Wellen bis zum Horizont aus – unzählige Felder von Erinnerungen, Friedhöfe vergessener Träume, herrliche Wiesen des Glücks, das Tremain in ihrem Leben empfunden hatte. Doch die Bitterkeit überragte.
Vor Spocks geistigem Auge glitten die Wiesen von Tremains Kindheit vorüber. Spock war jetzt Katalya Tremain, erlebte ihre Vergangenheit, schöpfte aus ihren Erinnerungen. Alle Schranken zwischen ihm und ihr waren gefallen. Der Vulkanier war an der Barriere zurückgeblieben.
Katalyas Jugend, ihre ersten Lieben und Enttäuschungen, das Glück über ihre ersten kleinen Erfolge. All dies lag ausgebreitet vor Spock/Katalya. Dann kam die Dunkelheit, kamen die Felder der Erinnerung an Schmerzen, Qualen und Angst. Ein Tal, umzäunt und vollkommen schwarz. Ein Schild und ein Name: Jeremy. Das Tal war leer. Nur der Geruch des Bedauerns erfüllte die Luft. Die Dunkelheit begann Spock/Tremain zu umschließen. Der Schmerz über den Tod seines/ihrer Eltern, die unendliche Tiefe eines Ozeans von Schuld, dessen Wogen über dem Doppelbewußtsein zusammenzuschlagen drohten. Es war dunkel, so furchtbar dunkel. Es gab keine Zeit mehr, kein Gefühl, kein Geschlecht. Nur es existierte noch, die Bewußtseinseinheit zweier Menschen, die ihr Ego aufgegeben hatten.
Es wollte umkehren, wollte der Kälte und dem Dunkel entfliehen, aber es gab kein Zurück. Hinter ihm lag das absolute Nichts. Alle Begriffe wie oben, unten, vorne und hinten wurden gegenstandslos. Es gab nichts als Schwärze, Kälte und immer tieferen Fall, tiefer und tiefer in seine persönliche Hölle. Es wußte, daß dies die Endstation seiner Reise war. Es würde in der Schwärze sterben.
Es würde allein sein. Es gab nichts mehr.
Es zog sich in sich selbst zusammen, auf der verzweifelten Suche nach etwas, das es aus diesem Strudel reißen konnte, nach etwas Warmem, Realem, Vertrautem, das ihm einen Halt geben konnte.
Nichts.
Es fiel nicht mehr. Es gab überhaupt keine Bewegung mehr. Es war still im Nichts. Bald würde es auch diese Stille nicht mehr empfinden. Die Existenz hatte allen Sinn verloren. Alles war im Meer des Vergessens versunken. Ein Name: Katalya Tremain. Auch er verblaßte jetzt immer schneller. Noch einmal ließ es seine Sinne tasten, versuchte die Dunkelheit zu durchdringen, den rettenden Strohhalm doch noch zu finden.
Und das Wunder geschah.
Irgendwo in der Unendlichkeit fand es Licht – einen winzigen Schimmer nur, aber es war da, etwas Reales, etwas, das existierte. Es konnte sich nicht auf das Licht zubewegen, aber je länger es sich darauf konzentrierte, desto intensiver wurde es und kam näher.
Es wartete.
Ein Stern, unendlich hell werdend und einen langen Kometenschweif hinter sich her ziehend. Das Dunkel wich zurück. Es verschlang das Licht wie ein Verdurstender das dargereichte Wasser, denn dort, inmitten der Helligkeit, war Leben.
Das Licht war überall, glühend und erhaben. Es fühlte sich in seinen Mittelpunkt hineingesogen, und plötzlich erschien das Bild. Der Mann, der in strahlenden Glanz gehüllt vor ihm stand, war ein Vulkanier.
Das
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