Mission auf Arachnae
gemeldet, daß wir die Arachnianer für unintelligent halten?«
»Ja, Katalya, aber es wird Stunden dauern, bis wir Antwort haben. Und die Romulaner werden uns diese Zeit nicht mehr geben.«
Tremain wußte, daß sie sich bis an ihr Lebensende Vorwürfe machen würde, falls Spock starb. Sie machte sich allein dafür verantwortlich, daß er sich jetzt in diesem Zustand befand. Und sie spürte, daß sie jetzt die Initiative zu ergreifen hatte. McCoy hatte versucht, ihr Hoffnung zu geben, aber es war deutlicher denn je, daß von der ENTERPRISE keine Hilfe zu erwarten war.
»Es gibt eine Chance für uns«, sagte sie wie zu sich selbst in den Kommunikator, »eine einzige. Ich werde allein bei dem Gedanken daran fast verrückt, aber nur so kann ich Spocks Leben retten. Er versuchte das Bewußtsein eines von ihm für intelligent gehaltenen Arachnianers zu übernehmen und scheiterte. Er verspürt nur den einen Drang, in die Stadt der Insektoiden, die Heimat des Stammes zurückzukehren. Die tote Kreatur lebt in ihm weiter, und Spock selbst kann sich nicht von ihr befreien. Was ihm allein helfen könnte, wäre etwas, das stärker als der Einfluß ist, dem er momentan unterliegt, etwas, das ihn an sich selbst, an den Offizier Spock erinnert und ihm die Kraft gibt, seine eigene Identität wiederzufinden.«
Tremain wollte nicht laut aussprechen, was ihr vorschwebte. Sie hoffte, daß McCoy von selbst dahinterkommen würde. Es war so quälend für sie, daß sie hoffte, McCoy würde sie anfauchen und ihr unter allen Umständen verbieten, das Risiko auf sich zu nehmen.
Doch McCoy schwieg. Tremain holte tief Luft und zwang sich zu sagen:
»Es war eine Bewußtseinsverschmelzung, die ihn zu dem gemacht hat, was er jetzt ist, Len. Und nur eine weitere Bewußtseinsverschmelzung könnte ihn …«
»Katalya, du bist wahnsinnig! Du kannst nicht im Ernst daran denken, mit einem Vulkanier eine Bewußtseinsverschmelzung vorzunehmen! Bist du dir überhaupt darüber im klaren, was das für dich bedeuten könnte? Oder für Spock? Er würde in deinem Haß ersticken! Es wäre noch viel schlimmer für ihn als das, was er jetzt durchmacht!«
»Dann holt uns hier heraus. Wenn Kirk nichts unternimmt, und zwar auf der Stelle, habe ich keine andere Wahl. Glaubst du, mir würde es Spaß machen? Ich weiß, daß es die Hölle sein wird. Allein der Gedanke daran macht mich krank. Ich wäre gezwungen, alles noch einmal zu erleben, Len, alles, was längst vorbei zu sein schien! Aber zeige mir eine andere Möglichkeit, Len, zeige sie mir, um Himmels willen! Hilf mir doch!«
17.
Licht und neues Erwachen. Spock fühlte, wie Teile seines Bewußtseins sich an die Oberfläche seines Denkens zu drängen begannen, doch dann war da wieder der alles übertönende Schrei der Kreatur, die nach wie vor in seinem Bewußtsein dominierte. Zurück zum Stamm! Der Drang war stärker als alles logische Denken. Spock versuchte ihn zu bekämpfen und schaffte es sogar, den Schrei in ihm auf ein gewisses Maß zu reduzieren, indem er alte vulkanische Konzentrationsübungen vornahm. Aber der Drang blieb. Nur nach Hause, zurück zu der Stadt, zum Stamm. Das allein zählte für Spock, für den Arachnianer Spock.
Wache Momente. Spock versuchte, an seine eigene Heimat zu denken, an den Planeten, auf dem er aufgewachsen war, an seine Kindheit und seine Eltern. Spock versuchte verzweifelt, sich das Gesicht seines Vaters vorzustellen, damit er etwas hatte, woran er sich klammern konnte. Doch es wurde das »Gesicht« eines Arachnianers daraus.
Spock schrie einige Worte in gebrochenem Vulkanisch und spürte plötzlich, wie irgend jemand oder irgend etwas sein Gesicht berührte. Da war eine Stimme, sehr weit entfernt. Spock hatte die Sprache schon einmal gehört, aber er hatte Mühe sie einzuordnen. Die Stimme gehörte einer Frau. Spock klammerte sich an sie und versuchte, einen Sinn in die Worte zu bringen, aber sie waren wirr und zusammenhanglos für ihn. Irgend etwas in ihm sagte: »Tremain«. Eine Erinnerung, ein Name. Eine Frau, Terranerin, irgend etwas, das mit Vulkaniern zusammenhing. Sie liebte oder haßte sie. Was es war, wußte Spock nicht. Alles war viel zu verworren, und der Ruf des Stammes wurde wieder stärker.
Doch auch die Stimme wurde lauter. Jemand schrie direkt in Spocks Ohr. Spock versuchte zuzuhören, doch der Ruf der Drang zur Heimkehr war zu stark. Dazu stieg das Fieber schnell. Spock fühlte die Schmerzen, glaubte von innen heraus verbrennen zu
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