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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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irgendjemand aus dem Platoon daran beteiligt?
    »Das kann ich nicht sagen, Sir.«
    Gab es jemanden im Foxtrot Platoon, der meinte, er müsste an diesem kaltblütigen Morden teilnehmen?
    »Einspruch! Auch diese Frage ist bereits gestellt und beantwortet worden.« Al Surprenant war sichtlich aufgebracht. »Der Ankläger lenkt den Zeugen nicht nur, er schüchtert ihn auch ein. Er stellt die gleiche Frage auf eine Weise, die es erfordert, dass der Lieutenant über die Gefühle anderer Männer spricht. Die er aber gar nicht kennen kann.«
    »Einspruch stattgegeben. Und vielleicht möchte sich der Ankläger nun freundlicherweise strikt an militärische Fakten halten. Ich bin mir bewusst, dass dieser Fall bereits jetzt eine seltsame Wendung genommen hat. Wahrscheinlich deshalb, weil Lieutenant Mason hier wohl lieber zugunsten des Angeklagten aussagen würde und nicht gegen ihn. Fahren Sie fort.«
    Harrison Parr lächelte gefällig und sagte zu Barry Mason: »Das Gericht weiß, wie schwierig es für Sie ist. Ihnen wurde befohlen, hier zu erscheinen und bei der Anklage des Lieutenant Commander Bedford behilflich zu sein. Sie waren bislang ein ausgezeichneter Zeuge, und ich bin mir sicher, mein gelehrter Freund, Commander Surprenant, wird Ihnen im weiteren Verlauf ausreichend Gelegenheit geben, Ihre persönliche Meinung zum Ausdruck zu bringen.«
    »Danke, Sir.« Er sagte nicht »Ja, Sir«, sondern »Danke, Sir«. Und jeder wusste, was er damit zum Ausdruck bringen wollte.
    Lieutenant, erinnern Sie sich, was Sie Mack Bedford an der Brücke gesagt haben?
    »Ich sagte: ›Nicht schießen.‹«
    Angeblich sollen Sie gesagt haben, »Um Gottes willen, nicht schießen«.
    »Wahrscheinlich.«
    Und darf ich fragen, warum Sie das gesagt haben?
    »Weil ich mir dachte, wenn er es macht, dann finden wir uns alle vor diesem Gericht wieder.«
    Hielten Sie es für notwendig, sie zu erschießen?
    »Ich dachte, es wäre vielleicht nicht nötig, sie zu erschießen.«
    Und war Ihnen bewusst, dass die Genfer Konvention es ausdrücklich untersagt, Truppenangehörige zu töten, die sich ergeben?
    »Einspruch!« Al Surprenant war erneut aufgesprungen. »Die revidierten Genfer Abkommen verbieten Truppenangehörigen auch, so zu tun , als würden sie sich ergeben. In meinen Augen ist es bar jeder Vernunft, auf so opportunistische Weise die Genfer Abkommen zu zitieren.«
    »Stattgegeben. Vorerst werden wir die Genfer Abkommen außen vor lassen.«
    Wie Sie meinen. Lieutenant, darf ich annehmen, dass Sie es für kategorisch falsch hielten, diese Männer zu erschießen?
    »Nein, Sir. Das dürfen Sie nicht. Ich habe mir nur gedacht, dass es verdammt noch mal nicht gut wäre. Aber es erschien mir nicht falsch.«
    Es erschien Ihnen nicht falsch, weil Sie vielleicht nicht eingehend mit den Regeln, die bei Kriegshandlungen zu gelten haben, vertraut sind?
    Al Surprenants Stuhl schoss beinahe in die Reihe hinter ihm, so ungestüm sprang er auf. »Einspruch!« Mehr musste er gar nicht mehr sagen.
    »Stattgegeben. Und Commander Parr, versuchen Sie sich ins Gedächtnis zu rufen, dass solche Taktiken, von denen man häufig aus Zivilgerichten hört, bei einer Militärgerichtsverhandlung der Navy weder anwendbar noch gerecht sind. Vor allem dann nicht, wenn Sie einen äußerst tapferen jungen Offizier befragen, der im Dienst für sein Land durch die Hölle gegangen ist.«
    »Keine weiteren Fragen«, erwiderte Harrison Parr.
    Commander Surprenant blieb stehen.
    Lieutenant, haben Sie selbst schon miterlebt, dass irakische Aufständische nur so getan haben, als würden sie sich ergeben?
    »Ja, Sir. Einmal in Bagdad, einmal in Falludscha.«
    Könnten Sie dem Gericht beschreiben, was passiert ist?
    »In Bagdad, Sir, hatten wir eine Gruppe von denen in einem Haus in die Enge getrieben, von dem wir wussten, dass darin ein großes Waffen- und Sprengstofflager versteckt war. Etwa ein Dutzend von uns stand draußen, so an die zehn Meter vom Eingang entfernt, als sie plötzlich mit hoch erhobenen Händen herauskamen.«
    Ihnen wurde nicht der Befehl gegeben, zu schießen?
    »Nein, Sir. Wir sollten das Feuer einstellen.«
    Wie viele von ihnen kamen heraus?
    »Sechs, Sir.«
    Und was geschah dann?
    »Als der Letzte auf den Bürgersteig trat, Sir, zündete er einen Sprengsatz, den er am Körper trug, und hinter ihm explodierte das ganze Haus.«
    Die sechs starben?
    »Ja, Sir. Mit erhobenen Händen.«
    Und Ihr Platoon?
    »Die beiden jungen SEALs ganz vorn wurden getötet, fünf weitere

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