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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Lenkraketen, die Industrie gliedert sich in zahlreiche Zweige, die über das gesamte Land verteilt sind. Manchmal geschehen eben Dinge, die sich unserer Kontrolle entziehen.« Er fügte noch hinzu, Frankreich sei ein sehr großes Land, und man wisse nicht, wo die Diamondhead produziert werde. »Außerdem, wie Sie sicherlich sehr wohl wissen, Monsieur, haben Waffengeschäfte immer ihre dunklen Seiten. Käufer und Verkäufer verstehen es meist sehr gut, ihre Spuren zu verwischen.«
    Mack legte die Zeitung zur Seite und nippte an seinem Kaffee. Vor seinem geistigen Auge sah er das in einen schwarzen Umhang gekleidete Phantom der Oper vor sich, das eine der Killerraketen auf einen von Pferden gezogenen Wagen wuchtete, auf dem Araber in wallenden Gewändern und Turbanen saßen. »Verdammte Dreckskerle«, murmelte er erneut.

    Mitternacht
Montpellier Munitions
Wald von Orléans, Frankreich

    Es war nicht zu erkennen, was auf den 40-Tonner geladen wurde, der an der Laderampe an der Südseite der Waffenfabrik stand. Eine riesige Plane verdeckte sowohl den Eingang als auch den hinteren Teil des Lkws. Nur jemand im Laderaum konnte die anderthalb Meter langen, einen Meter hohen und einen Meter breiten Holzkisten sehen, die von Gabelstaplern in den Lkw gehievt wurden. Der Laderaum fasste vier Reihen zu je drei mal drei Kisten, was insgesamt 36 Kisten ergab. Jede von ihnen enthielt sechs Lenkraketen. Die Kisten waren nicht gekennzeichnet.
    An der Laderampe patrouillierten sechs bewaffnete Wachen. Vier weitere schritten unablässig den Maschendrahtzaun an der Grundstücksgrenze ab. Die Tore zur Straße, die durch das Waldgelände nach Montpellier und zur Autobahn führte, waren verschlossen. Zwei bewaffnete Wachen saßen im Sicherheitsgebäude außerhalb der Tore, wo eine Stahlschranke eine weitere Barriere bildete.
    Die erste Ladung war verstaut und gesichert. Die Aufsicht führte Henri Foche persönlich, der wie immer einen makellosen dunklen Anzug, glänzend schwarze Schuhe, ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Krawatte trug. Keinen Mantel. Nur das scharlachrote Tuch, sein Markenzeichen, steckte in der Brusttasche. Zufrieden, dass die militärische Ausrüstung im Wert von fast elf Millionen Dollar verladen war, befahl er, die Ladewand zu schließen und zu verriegeln. Noch nicht einmal der Fahrer würde die Zahlenkombination kennen, die zum Öffnen nötig war. Der Vorstandsvorsitzende würde sich persönlich darum kümmern. Nur sein Vertrauter und die Nummer zwei im Konzern, der Raketenwissenschaftler Yves Vincent, war ebenfalls im Besitz der Kombination. Er wartete bereits mit Marcel und Raymond im schwarzen Mercedes, der den Konvoi auf seiner Reise begleiten würde.
    Drei weitere Laster mussten noch beladen werden. Die Gesamtzahl der Raketen würde damit auf 864 steigen; deren Straßenpreis, wie man im Drogenhandel sagen würde, belief sich auf 100 Millionen Dollar. Für Foche sprangen dabei etwas mehr als 43 Millionen heraus, zahlbar vor der Verschiffung aus den Schatzkammern der iranischen Regierung, die in Geld schwamm, seitdem der Ölpreis durch die Decke gebrochen war.
    Nicht alle Raketen gingen in den Irak. 200 Stück waren für die Hisbollah vorgesehen, die sich gegenwärtig in Beirut verschanzt hatte und auf den nächsten Schlag gegen Israel wartete. 200 weitere gingen an die kampfbereiten Krieger der Hamas für ihren erbitterten, aber hoffnungslosen Kampf gegen die Soldaten der israelischen Armee. Etwa 200 waren für die Taliban in Afghanistan bestimmt. Und 162 für die Aufständischen im Irak. Der Rest sollte im Iran verbleiben.
    Innerhalb einer Stunde waren die übrigen drei Laster beladen, um halb zwei Uhr morgens setzte sich der Todeskonvoi in Bewegung und rollte durch den im Dunkel liegenden Wald in Richtung Orléans, das wie ausgestorben vor ihnen lag. Sie fuhren an unzähligen Statuen von Jeanne d’Arc vorbei, der Jungfrau von Orléans, die 1429 den späteren König Karl VII. dazu überreden konnte, die englischen Streitkräfte anzugreifen und die von ihnen belagerte Stadt zu befreien. Dies markierte den Wendepunkt im Hundertjährigen Krieg, und die Stadtväter von Orléans waren seitdem bestrebt, la pucelle , das französische Bauernmädchen und lothringische Kriegerin, niemals in Vergessenheit geraten zu lassen.
    Es regnete in Strömen. Mit auf Hochtouren laufenden Scheibenwischern dröhnten die Lkws über die Loire-Brücke und dann nach Süden durch den Wald von Sologne, der schon immer das Refugium der

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