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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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unterwegs sei. Wie die Nachtschicht in Tours taten auch die Kollegen in Dijon so, als hätten sie nichts bemerkt. Sollten die Schweizer sich damit herumschlagen.
    So schwebte die Ladung aus 864 Diamondheads über die Gipfel der Alpen und weiter zum Balkan, dann nach Bulgarien und zum Schwarzen Meer. Von dort drehte die Maschine entlang des Kaukasus nach Süden in iranisches Staatsgebiet ab, um schließlich in Ahvaz zu landen, das etwas mehr als 80 Kilometer von Abadan an der irakischen Grenze entfernt war.
    Die Strecke betrug keine 4000 Kilometer und war ohne Auftanken zu bewältigen. Als die Iljuschin zur Landung ansetzte, war es acht Uhr morgens in Frankreich, und eine nagelneue Produktionslinie der tödlichen Panzerabwehrwaffe lief soeben an. Henri Foche ging nicht davon aus, dass seine Geschäfte mit dem Iran zum Erliegen kämen. Ganz im Gegenteil. Dennoch: In den kommenden Monaten wollte er sich vor allem auf seine politische Karriere konzentrieren und die Aufsicht über die Raketenproduktion Yves Vincent überlassen.

    Mack Bedford hörte, wie sich Anne der Veranda näherte und zu Tommy sagte, sie habe eine große Überraschung für ihn. Als der Junge durch die Gittertür stürmte, hätte niemand auch nur im Traum daran gedacht, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    Tommy war ein netter Junge, für seine sieben Jahre groß gewachsen und kräftig. Er hatte dunkles Haar und die Augen seiner Mutter. Als er Mack erblickte, hielt er kurz inne und rief: »Daddy! Daddy! Wo warst du? Ich brauch dich doch hier.«
    Mack lachte und packte ihn, hob ihn hoch über den Kopf, ließ ihn herunter und schlang seine mächtigen Arme um ihn. »Ich bin jetzt zu Hause, Tommy«, sagte er. »Ganz, ich geh nicht mehr fort. Mein Gott, bist du gewachsen, seitdem ich dich zum letzten Mal gesehen habe. Wird nicht mehr lange dauern, dann bist du größer als ich.«
    »Keiner ist so groß wie du, Daddy. Noch nicht einmal ein Riese.«
    Anne kam mit Macks Frühstück zurück und stellte es auf den Tisch. Für sich selbst hatte sie nur Obstsalat und Toast zubereitet.
    »Und was bekommt er?«, fragte Mack. Tommy lachte. »Frühstücksflocken, aber nicht hier. Mom sagt, ich darf sie in der Küche essen und im Fernsehen Invasion der Deadheads ansehen. Das kommt jede Woche.«
    »Invasion der was?«, fragte Mack und konnte es kaum fassen.
    »Der Deadheads«, sagte Tommy. »Die sind so cool. Und wenn sie angegriffen werden, bringen sie alle, alle um. Muss jetzt los.«
    »Das ist doch unglaublich«, sagte Mack. »Ich komme von einem Kampfeinsatz zurück, meine Jungs werden umgebracht, ich werde vors Militärgericht zitiert, und mein eigener Sohn zieht die gottverdammten Deadheads mir vor.«
    Anne lachte. »Ich lass ihn die Sendung immer sehen, wenn er ins Krankenhaus muss. Er ist immer ganz aufgeregt und hat danach bessere Laune. In den vergangenen Monaten hat er einige üble Wutanfälle gehabt, er hat sich gar nicht mehr eingekriegt. Es entspricht sonst überhaupt nicht seinem Wesen. Die Ärzte meinen, es kommt von der Krankheit.«
    Mack nickte und biss herzhaft in die gewaltige Wurst. »Die Ärzte sind sich sicher, dass es sich um diese ALD handelt?«
    »Nicht ganz, aber Dr. Ryan meint, er zeigt immer mehr der entsprechenden Symptome.«
    »Unter anderem die Wutanfälle?«
    »Ja. Wir müssen es wohl so hinnehmen. Es ist eine Hirnkrankheit, bei der das zentrale und periphere Nervensystem befallen sind. Er hat seine Impulse nicht mehr unter Kontrolle. Eine Kinderkrankheit, die nur Jungen befällt. Tommy muss sich bei jemandem angesteckt haben.«
    »Aber er wird daran doch nicht sterben, oder?«
    »Ich weiß es nicht. Das werden wir morgen erfahren.«
    »Wofür steht dieses ALD überhaupt?«
    »Adrenoleukodystrophie. Eine sehr seltene Krankheit, und anscheinend kaum zu heilen. Zumindest nicht in diesem Land.«
    »Bedeutet das ›leuko‹ in der Mitte, dass es so was wie Leukämie ist?«
    »Das nehme ich an. Dazu müssten wir aber erst mit den Ärzten reden.«
    »Können sie die Krankheit nicht irgendwie einschränken? Damit es nicht noch schlimmer wird?«
    »Ich glaube nicht. Darum ist ja wohl auch jeder so pessimistisch.«
    Mack beendete sein Frühstück. »Meinst du, die Deadheads sind schon vorbei?«
    »Gleich.«
    »Ich hol mal die Handschuhe, dann können wir uns ein paar Bälle zuwerfen.«
    Anne lächelte. »Ich hole ihn. Aber streng ihn nicht zu sehr an. Schließlich soll er ja nicht schlafen, wenn die Ärzte ihn sehen wollen. Er ist es nicht gewohnt,

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