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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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ermordet. Traurig war die Geschichte trotzdem. »Und wer hat dann dieses Schiff hier konstruiert?«
    »Ich. Nach den Plänen meines Vaters und mit der Hilfe von Cerdà, der einen hervorragenden Blick für technische Konstruktionen und für die Finanzen hat. Er hat in Kuba ein Vermögen angehäuft und alles in die Ictíneo und die Gründung von Icaria gesteckt.«
    Modo entsann sich, dass die Kapitänin ein zweites Unterwasserfahrzeug erwähnt hatte. Er wollte gerade nachfragen, wo es abgeblieben war, als vom Turm ein Ruf erschallte. Einer der Männer dort deutete Richtung Westen. Kapitänin Monturiol nahm ihr Fernglas vom Gürtel und blickte hindurch. »Ein Ballon! Wer sollte so töricht sein, mit so einem fragilen Gefährt den Atlantik zu überqueren?«
    Modo starrte mit zusammengekniffenen Augen zum Horizont und schnell hatte er die graue, ovale Form entdeckt. Waren das vielleicht Octavia und Mr Socrates, die aus der Luft nach ihm suchten? Octavia!
    »Vielleicht ist er vom Kurs abgetrieben worden«, sagte Colette zu Modo. Ihre Augen funkelten aufgeregt. Aha, sie glaubte also, es könne ein französischer Ballon sein. Doch es gab keinen Ballon, der in der Lage war, den Atlantik zu überqueren, geschweige denn über ein technisch so ausgereiftes Navigationssystem verfügte, um sie aufzuspüren. Und wenn man den Ballon an einem Schiff vertäut hatte? Kaum hatte Modo das gedacht, da sagte Monturiol: »Der Ballon ist mit irgendetwas auf dem Wasser über ein Tau verbunden, allerdings kann ich nicht erkennen, womit. Aber er ist jetzt so nah, dass man seinen Namen lesen kann: Ätna. «
    »Ätna?«, wiederholte Colette fragend. »Ist das ein italienisches Luftschiff?«
    Monturiol stellte ihr Fernglas schärfer ein. »Ich weiß es nicht, aber jetzt kann ich ein Schiff am Horizont ausmachen.« Sie ließ das Fernglas sinken. »Ich habe noch nie so ein Ungetüm gesehen!« Erneut blickte sie prüfend in die Ferne. »Sein Anstrich hebt sich farblich kaum vom Wasser ab. Sie haben eine schwarze Flagge gehisst. Also wollen sie ihr Heimatland nicht preisgeben.«
    Eine schwarze Flagge? Würde Mr Socrates unter schwarzer Flagge fahren? Modo sah jetzt ebenfalls das Schiff, auch wenn es sich lediglich als eine kleine rechteckige Form in der Ferne abzeichnete. Er zählte fünf Schlote. Das Schiff musste gewaltig sein! Mit einem Mal verschwand es aus seinem Sichtfeld. Modo war versucht, sich ungläubig die Augen zu reiben.
    »Hast du das gesehen?«, flüsterte Colette.
    Da tauchte das Schiff wieder auf und plötzlich stieg eine Rauchwolke in den Himmel, gefolgt von einem gewaltigen dröhnenden Schlag. Mit einem pfeifenden Heulen schoss etwas auf sie zu und explodierte knapp zwanzig Meter backbord der Ictíneo. Wellen spülten über das Deck.
    Kapitänin Monturiol hatte den Angriff unbeirrt in aufrechter Haltung beobachtet. »Genossen«, sagte sie dann mit ruhiger Stimme, »kehrt auf eure Posten zurück. Wir sind unter Beschuss.«

31
Der Erzfeind
     
    I nnerhalb von Minuten waren alle über die Leiter zurück ins Innere geklettert und ein Icarier verschloss die Luke. Falls das Schiff unter Mr Socrates’ Kommando stand, warum eröffneten sie dann das Feuer? Handelte es sich um einen Warnschuss? Nein, dafür war die Explosion eine Spur zu nah gewesen. Modo schaute sich suchend um, ob etwas Griffs Anwesenheit verriet. Falls er noch draußen war, kam das einem Todesurteil gleich.
    »Gäste! Kehren Sie in Ihre Kabinen zurück!«, befahl die Kapitänin. »Sie sind nicht für den Kampf ausgebildet.«
    »Zurück in die Kabine?«, rief Colette aus. »Und was soll ich da Ihrer Meinung nach tun? Ein Buch lesen?«
    »Ich würde auch lieber auf der Brücke bleiben«, bekräftigte Modo.
    »Na gut. Aber sollten Sie hier stören, werden Sie zwangsweise zu Ihren Kabinen eskortiert.«
    Schon begann Monturiol, mit donnernder Stimme auf Katalanisch Anordnungen zu geben, und die Sirene ertönte. Nur einen Augenblick später tauchte die Ictíneo so steil ab, dass Modo und Colette sich an dem Handlauf an der Wand festklammern mussten. Colette stand dicht neben Modo, ihre Fingerknöchel traten weiß hervor.
    Ein dumpfer Schlag war zu hören, als ob ein riesiger Hammer die Ictíneo seitlich getroffen hätte. Modo hielt sich die Ohren zu und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Sie würden wie in einer sinkenden Sardinenbüchse in der Falle sitzen, wenn das Geschoss ein großes Loch in den Rumpf gerissen hatte.
    »Das können nicht die Briten sein«, flüsterte

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