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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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einen Lichtschimmer auszumachen, dort wo er die Wasseroberfläche vermutete.
    » Objectiu a la vista «, verkündete Kapitänin Monturiol. » Abast vuitanta-cinc metres. Sentanta-cinc metres. Seixanta-cinc metres. Quarante-cinc metres. « Modo begriff, dass sie die Entfernung in Metern herunterzählte. Er biss sich auf die Unterlippe und dachte an die Menschen auf dem anderen Schiff, die dort oben auf dem Wasser unterwegs waren, ohne zu ahnen, was für ein Hai im Begriff war, sie anzugreifen.
    Plötzlich setzte sein Herz einen Schlag lang aus. Was, wenn Octavia sich auf dem Boot befand? Oder Mr Socrates? Was, wenn sie auf der Suche nach ihm waren?
    » Preparació per a l’impacte. Mr Warkin, wappnen Sie sich.«
    Modo bekam gerade noch einen Haltegriff zu fassen, als die Ictíneo auch schon ihr Zielobjekt rammte. Der Aufprall schleuderte ihn nach vorne. Das Logbuch fiel zu Boden. Die Kapitänin erteilte einige Befehle und die Maschinen liefen rückwärts, sodass die Ictíneo sich langsam zurückzog.
    »Diana!«, rief die Kapitänin aus und unter den Icariern erhob sich ein kurzer Jubel. Dann justierte sie einen anderen Knopf des Periskops, drehte sich schließlich um und blickte Modo direkt an. In ihren Augen leuchtete Zufriedenheit. »Wir haben den Rumpf des Fischerboots knapp oberhalb der Wasserlinie beschädigt, Mr Warkin. Es wird nicht sinken, aber wenn die Mannschaft zurück in den Hafen gezuckelt ist, wird sie andere vor diesen Gewässern warnen.«
    »Wenn Ihnen bei Ihren Berechnungen nur ein kleiner Fehler unterlaufen wäre, hätten Sie das Schiff versenkt«, schimpfte Modo.
    Sie trat dicht an ihn heran. Ihre Hand ruhte auf dem Entermesser. Sein Nacken wurde heiß und er suchte in der Tasche nach einem Taschentuch.
    »Mr Warkin« – ihre Stimme war ein heiseres Flüstern– »weichherzige Männer und Frauen erschaffen keine Länder. Das habe ich aus dem Tod meines Vaters gelernt. Haben seine friedlichen Proteste ihn etwa dem Icaria seiner Träume auch nur ein Stück näher gebracht? Nein. Wir müssen hart sein. Jeder andere Staat ist darauf aus, uns zu zerstören. Ständige Wachsamkeit ist der Preis, den wir für die Sicherheit unseres Landes zahlen. Sie sind jetzt in Icaria und Sie täten gut daran, das nicht zu vergessen.«
    »Ja, Kapitänin«, erwiderte Modo. Doch in Gedanken war er wieder auf der Hugo. Monturiol hatte sich nie dafür entschuldigt, dass sie ihn beinahe getötet hatte.

30
Unter Beschuss
     
    M odo kehrte in seine Kabine zurück. Es beschäftigte ihn noch immer, dass die Fischer bei dem Angriff um ein Haar versenkt worden wären. Und das nur, weil sie eine unsichtbare Linie überquert hatten, von der lediglich eine Handvoll Icarier unter Wasser wussten. Das war Wahnsinn.
    Doch was ihm noch mehr Angst machte, war der Ausdruck absoluter Entschlossenheit in Monturiols Augen. Sie würde ohne jeden Skrupel handeln, wenn es ihrer Überzeugung nach zum Besten für Icaria war. Je schneller er von der Ictíneo fliehen würde, desto besser.
    Er kniete sich neben die Pritsche. Der Telegraf war um einige Zentimeter von der Stelle verrückt worden, wo er ihn zurückgelassen hatte.
    »Hallo?«, flüsterte er. »Griff, bist du da?«
    Keine Antwort. Modo holte den Telegrafen hervor, stieg auf das Bett und schob die Glasplatte von der Deckenlampe. Dann sandte er eine Nachricht, wobei er sich sehr kurz fasste.
     
Ictíneo hat Fischerboot gerammt STOP 14:54 GMT STOP das ist meine aktuelle Position STOP
     
    Wenn bislang kein Lebenszeichen bei ihnen eingetroffen war, hielten sie ihn wahrscheinlich für tot. Er stellte sich Octavia vor, wie sie in einem schwarzen Kleid trauerte. Und was würde Mr Socrates empfinden? Und Tharpa? Ihm gefiel die Vorstellung, dass sie ihn vermissen würden. Die Ewige Allianz würde allerdings ihre Arbeit sicher auch ohne ihn sehr erfolgreich fortsetzen.
    »Hör auf, deine Zeit zu vertrödeln, Modo«, ermahnte er sich selbst.
    Er fühlte sich leichter. Die Ictíneo stieg auf. Modo räumte den Telegrafen wieder unter das Bett und schob ihn diesmal in die hinterste Ecke unter der Pritsche.
    Als er auf der Brücke eintraf, standen dort Kapitänin Monturiol, mehrere Icarier und Colette. Die Kapitänin lächelte ihm entgegen – das überraschte ihn nach ihrem letzten Gespräch. Vielleicht war das ihre Art, sich zu entschuldigen. »Sie fangen an, die Ictíneo besser zu kennen, nicht wahr, Mr Warkin? Sie haben bemerkt, dass sich etwas verändert hat. Ich bin überzeugt, Mademoiselle

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