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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Modo langsam, wohl wissend, wie absurd es klang. »An Bord der Ictíneo war ein unsichtbarer Mann. Ein unsichtbarer Junge, um genauer zu sein.«
    Eine schallende Ohrfeige traf Modo und sein Gesicht brannte. Fast hätte er Delfina Monturiol fallen gelassen.
    »Ich bin kein Junge! Das nimmst du zurück! Ich bin Griff, Unsichtbarer Mann der Erste!«
    »Aber, aber, Griff«, sagte Hakkandottir ruhig. »Das ist jetzt weder der rechte Zeitpunkt und noch der rechte Ort.« Sie strich einem der Hunde über den metallischen Schädel. »Und wusste die reizende Kapitänin von Ihrem Dienstherrn, Modo?«
    »Nein«, erwiderte Modo. Seinen Namen aus Hakkandottirs Mund zu hören, verursachte ihm Übelkeit. Er blickte kurz auf die Kapitänin hinunter. »Sie hat mich aus dem Wasser gerettet, nachdem die Ictíneo unser Schiff gerammt hatte. Sie hält mich für einen Fotografen.«
    »Also ist sie nicht so herzlos, wie man sich erzählt. Wie schade. Nun, Modo, Colette, ich führe meine Befragungen nicht unter freiem Himmel durch.« Sie wandte sich an ihre Männer. »Bringt sie in den Laderaum.«
    Verfolgt von Griffs gackerndem Gelächter, wurden Colette und Modo von den Soldaten über das Deck geführt. Modo machte das Gewicht der Kapitänin immer mehr zu schaffen und er musste sie fester umklammern. Sie marschierten an Hinterladergeschützen mit dicken Rohren sowie an Reihen anderer Waffen vorbei und passierten die Geschütztürme. Auf einem der Türme war eine riesige schwarze Fahne mit einem Ziffernblatt gehisst. Die Clockwork Guild war so unverfroren, unter eigener Flagge die Meere zu befahren.

33
Mit Bürokraten verliert man Kriege
     
    M r Socrates stand in den Büroräumen der Admiralität. Er kannte den First Naval Lord Milne persönlich. Allerdings hielt der sich gerade in Indien auf und sein Stellvertreter bestand vor der Freigabe des Schiffes auf einer ganzen Reihe von Formalitäten.
    Mr Socrates machte sich hastig daran, die offiziellen Unterlagen zur Bedarfsanforderung auszufüllen. Mit jedem Buchstaben wuchs sein Missmut. Es kümmerte ihn nicht länger, ob seine Schrift leserlich war oder nicht.
    »Wie viele Formulare sind es noch?«, blaffte er den Sekretär an, einen dürren Mann, der wahrscheinlich nie zur See gefahren war.
    »Es fehlen noch einige, Sir«, erwiderte der Sekretär und brachte einen dicken Stapel. »In dreifacher Ausführung.«
    »Dreifach? Die Zeit drängt! Das habe ich Ihnen gesagt! Ich verlange, auf der Stelle Second Sea Lord Hornby zu sprechen!«
    »Sir, er ist bis heute Abend mit Verpflichtungen in Beschlag genommen. Anschließend wird er die Papiere abzeichnen.«
    »Vermaledeite Bürokratie!«, hätte Mr Socrates am liebsten geschrien, aber er raunte nur: »An Schreibtischen werden Kriege verloren.«
    Der Sekretär blickte ihn verständnislos an.
    Ach, es war sinnlos. Er würde noch Stunden mit dem Papierkram beschäftigt sein. All diese Formulare würden eines Tages den Untergang des Britischen Weltreichs bewirken. »Komm!«, sagte er zu Tharpa, der die ganze Zeit schweigend neben ihm gestanden hatte. »Wir mieten ein eigenes Schiff an.«

34
Im Laderaum
     
    C olette atmete durch den Mund ein und aus. Im Frachtraum stank es nach Kohlenstaub, Rauch und Leichen, obwohl sie nirgends einen toten Körper sehen konnte. Vielleicht hatten die Männer an Bord den Raum ja zum Schlachten von Tieren für die Verpflegung genutzt.
    Ein Gilde-Soldat blieb als Wache zurück und stand schweigend neben der Tür. Hätte man ihr nicht die Hände erst auf den Rücken gebunden und dann an ihre Fußgelenke gekettet, würde sie jetzt Modo mit dem nächstbesten Gegenstand den Schädel einschlagen.
    »Colette? Colette?«, flüsterte Modo. Er und die bewusstlose Kapitänin, die neben ihnen lag, waren ebenfalls gefesselt.
    »Du hast mir eine entscheidende Information verheimlicht!«, fauchte Colette.
    »J-ja. Es tut mir leid. Griff hat sich mir gestern zu erkennen gegeben und mich glauben gemacht, er sei Mitglied einer … einer britischen Organisation. Er folgt uns seit New York. Er wusste Dinge, die nur ein britischer Agent wissen konnte.«
    »Er ist unsichtbar und hätte jedes deiner vertraulichen Gespräche – und übrigens auch unserer Gespräche – mithören können.«
    »Er sagte, du hast Wyle ermordet.«
    »Wen?«
    »Einen unserer Agenten.«
    »Das klingt eher nach etwas, was er tun würde. Wie war noch mal sein Name?«
    »Griff.«
    »Griff? Was ist das denn für ein Name?« Colette versuchte, ihre Gelenke aus

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