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Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe

Titel: Mission Clockwork: Angriff aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Strick, Modo stürzte zu Boden, aber die Schlinge um seinen Hals lockerte sich nicht. Er bekam noch immer keine Luft!
    Plötzlich spürte er, wie sich etwas dicht an seinem Hals bewegte. Waren das Ratten? Doch schlagartig dehnten sich seine Lungen wie ein Blasebalg, sie saugten Luft ein, während er immer wieder in die Bewusstlosigkeit abglitt. Er nahm einen tiefen Atemzug und noch einen.
    »Ich habe mit den Zähnen die Schlinge gelöst«, hörte er Colette sagen. »Ich habe mir beinahe die Fußgelenke verrenkt, um mich so weit hinüberzustrecken. Sei froh, dass ich gute Zähne habe. Du siehst krank aus, Modo. Man kann dein Gesicht im Dunkeln nicht sehr gut erkennen, aber du scheinst überall Geschwülste zu haben …«
    Mit letzter Kraft drehte Modo sich von ihr weg. »Das ist nichts. Gar nichts.«
    Jemand klatschte langsam in die Hände.
    »Griff«, stieß Modo hervor, fast spie er den Namen aus.
    »Da habt ihr beiden ja eine sehr spannende Vorstellung geboten. Doch, doch. Aber Modo, merk dir das, du bist nicht so großartig!«
    »Du bist ein …« Colettes Stimme versiegte.
    »Ich weiß, was ich bin. Also, eure reizende Kapitänin hat sich nicht sonderlich kooperativ gezeigt. Sie rückt nicht mit ihren Geheimnissen heraus.«
    Modo spürte, wie die Fesseln an seinen Fuß- und Handgelenken fester gezogen wurden.
    »So, die halten«, bekräftige Griff. »Nun denn, es war ein anstrengender Tag und ich esse gleich mit meiner Kapitänin zu Abend. Es soll Reh geben. Und danach werde ich den Schlaf der Gerechten genießen. Hi-hii!« Die Tür öffnete sich und einen Augenblick später fiel sie mit einem widerhallenden Rums ins Schloss.

37
Die Ehre von Spionen
     
    M odo lag auf der Seite, mit dem Rücken zu Colette. Er atmete schwer und spürte, wie seine Wirbelsäule sich verkrümmte und der Buckel langsam hervortrat. Es würde nicht lange dauern, bis es Colette auffiel, aber immer noch besser, als wenn sie sein Gesicht sah. Niemals durfte sie sein entstelltes, fratzenhaftes Gesicht sehen. Seine Handgelenke schmerzten, weil der Strick ihm ins Fleisch schnitt. War die Blutzufuhr zu seinen Händen und Füßen unterbrochen? Sie kribbelten wie unter unzähligen Nadelstichen.
    Die Tür schwang auf. Zwei Soldaten zerrten Kapitänin Monturiol in eine Ecke des Raums und fesselten sie in sitzender Haltung. Modo drückte sein Gesicht fest gegen die Schulter, um es so gut wie möglich zu verbergen. Monturiol reckte das Kinn vor, ihre Haare waren durcheinander und ihre Augen gerötet, aber sie vergoss keine Tränen.
    »Kapitänin!«, sagte Modo. »Geht es Ihnen gut?«
    Sie starrte eine Weile ins Leere, dann wandte sie unglaublich langsam den Kopf in seine Richtung. »Spione!«, fauchte sie.
    »Das ist nicht wahr«, erwiderte Colette.
    »Das war das einzige Körnchen Wahrheit, das sie mir erzählt haben.«
    »Ja, es stimmt«, gab Modo zu. Er war froh, Colettes Reaktion auf seine Worte nicht sehen zu müssen. »Wir haben nur Nachforschungen angestellt. Wir hatten keine bösen Absichten.«
    »Keine bösen Absichten?«, stieß sie hervor. »Spitzel mit goldenen Zungen. Ich sehe, Ihr Ausschlag kehrt zurück, Mr Warkin. Falls das überhaupt Ihr richtiger Name ist.«
    »Nein«, erwiderte er, um gleich darauf hinzuzufügen: »Ich heiße Modo.«
    »Und ich soll glauben, dass Ihre Auftraggeber, die Briten, sich anders verhalten hätten als diese Barbaren? Ihr seid doch alle aus demselben Holz geschnitzt.«
    »Wir sind ehrenwert«, sagte Modo und wusste in dem Augenblick, da er es aussprach, dass das nicht stimmte. Wie weit wäre Mr Socrates gegangen, um sich die Geheimnisse der Ictíneo anzueignen? Um die Pläne von Neu-Barcelona in die Finger zu bekommen? Das wären schließlich zwei funkelnde Edelsteine für Britanniens Krone. Er wäre hier wahrscheinlich mit mehreren Kriegsschiffen aufgekreuzt.
    »Diebe und Geheimagenten haben keine Ehre«, erklärte Monturiol. »Ich hätte Sie beide dem Seemannsgrab überlassen sollen.«
    Einige Minuten herrschte Schweigen. Modo wollte sich gar nicht ausmalen, welche Art von Folter die Kapitänin bei ihrem Verhör durch Hakkandottir hatte erdulden müssen. Man sah zwar keine blutigen oder anderen schrecklichen Verletzungen, aber das musste nichts heißen. Tharpa hatte ihm einmal erzählt, dass die Chinesen Methoden anwandten, die sich auf die Füße konzentrierten, da an diesen empfindlichen Körperteilen Schmerzen besonders qualvoll waren und lange nachwirkten. Wenn irgendjemand sich in derartigen

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