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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Rückseite des Blattes, um Octavias Blick auszuweichen, denn er wusste, dass sie ihn immer noch ärgerlich anstarrte. Er konnte eine undeutliche Umrisslinie sehen, aber nicht erkennen, um welche Region der Welt es sich handelte.
    »Nun, damit ist die Entscheidung gefallen«, verkündete Mr Socrates schließlich. »Bereitet euch auf einen neuen Einsatz vor. Wir reisen nach Australien.«

 
     
    G erhard Visser trommelte mit der Faust gegen die Innenwand der Droschke. Als der Kutscher nicht reagierte, schlug er mehrmals gegen die Decke und brüllte: »Halt! Halt!« Jetzt verstand er, warum englische Gentlemen immer einen Spazierstock mit sich herumtrugen. Die Droschke kam zum Stehen. »Rühren Sie sich nicht vom Fleck!«, befahl er, worauf der Kutscher murmelte: »Ihre Wünsche sin’ mir Befehl, Herr.«
    Visser wartete, dass die Kompassnadel sich einpendelte. Er hatte das imposante, von Mauern umgebene Haus umrundet, und die Nadel hatte sich beharrlich darauf ausgerichtet. Das bedeutete, die Spinne befand sich im Haus. Und die junge Frau natürlich auch. Er warf einen Blick auf die Statue des römischen Gottes neben dem Tor.
    Das ist also eines ihrer hidey-holes, dachte Visser. Das Wort hidey-hole für Versteck hatte er in den Pubs von Sydney aufgeschnappt, als er Fred Land auf den Fersen war. Die Australier sprachen oft davon, Wombats aus ihren hidey-holes zu scheuchen.
    Visser hatte keine Ahnung, was ein Wombat war, aber einen lohnenden Fund erkannte er sofort. Gut, die Karte hatte er nicht in die Finger bekommen, doch dafür hatte er ein feindliches Quartier aufgespürt. Das war doch was, oder? Er konnte seinen Auftraggebern jede Menge Informationen liefern. Er würde ihnen gleich telegrafieren.
    Visser prägte sich die Adresse ein, klopfte erneut von innen an die Wagendecke und rief dem Kutscher den Namen seines Hotels zu. Dann lehnte er sich zurück und grinste bis über beide Ohren. Seine Auftraggeber würden hocherfreut sein.

 
     
    D ie folgenden sieben Tage verbrachte Modo im Safe House mit Warten. Er trainierte allein, aß allein und fürchtete schon, dass man ihn vergessen hatte. Was, wenn Mr Socrates beschlossen hatte, ohne ihn nach Australien aufzubrechen? Er würde hier versauern! Modo hatte weder weitere Nachrichten von Mr Socrates erhalten noch Tharpa, Mrs Finchley oder Octavia wiedergesehen. Footman sorgte zwar dafür, dass es ihm an nichts fehlte, aber der Mann war äußerst wortkarg.
    Modo wollte so viel wie möglich über Australien lesen. Leider fand er lediglich drei Bücher im Haus, die das Land überhaupt erwähnten, und in der Zeitung stieß er nur einmal auf eine Illustration des Taradale Viaduct, der auf der Bahnstrecke von Melbourne nach Sandhurst lag. Anscheinend hatte man dort in der Gegend in den 1850er-Jahren Gold gefunden. Hätte Modo die Erlaubnis gehabt, das Haus zu verlassen, wäre er in die Gestalt eines Gentleman geschlüpft, um seine Lieblingsbibliothek Mudie’s in der New Oxford Street aufzusuchen.
    Schließlich betrat Footman eines Morgens den Salon mit einem in braunes Papier eingewickelten Päckchen. Modo dankte ihm und packte es aus. Darin befand sich eine dünne Holzmaske. Sie erinnerte mit den großen runden Augenlöchern und einem Schlitz für den Mund an die Arbeiten afrikanischer Stämme. In der Maske lag ein gefalteter Zettel mit einer Nachricht in Mr Socrates’ makelloser Handschrift.
     
    Ein Geschenk für Dich, Modo. Diese afrikanische Maske war das Beste, was ich in so kurzer Zeit finden konnte. Ich hätte etwas im Stil der Maori bevorzugt, aber die hiesigen Kunsthandwerker verstehen nichts davon. Wir erwarten Dich, tadellos gekleidet und in Gestalt des guten Dr. Reeve. Die Rolle wurde noch nicht überstrapaziert. Allerdings erhältst Du einen neuen Namen. Wir reisen erster Klasse. Begib Dich umgehend zum Victoria Dock, wo die RMS Rome zum Auslaufen bereit liegt. Deine Garderobe, Waffen und die sonstige notwendige Ausrüstung wurden bereits gepackt.
    Mr Socrates
     
    Modo hielt die Nachricht andächtig in Händen. Er hatte die ständige Dienstanweisung, jegliche Korrespondenz umgehend zu verbrennen. Trotzdem steckte er die Nachricht in seine Tasche. Mr Socrates hatte ihm ein herrliches, handgearbeitetes Geschenk gemacht. Er brachte es nicht fertig, diesen Beweis für die Freundlichkeit seines Dienstherrn zu vernichten.
    Dann probierte er die Maske an und zog die Lederriemen fest. Sie saß perfekt. Mr Socrates hatte sie wahrscheinlich nach dem

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