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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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übertriebener Höflichkeit.
    »Oh, ein Doktor«, rief Octavia und strich rasch eine einzelne Locke beiseite, die ihr in die Augen fiel. »Es ist mir wirklich eine große Freude, Sie kennenzulernen.«
    Die Art, wie sie das sagte, brachte Modo aus der Fassung. Flirtete sie etwa mit ihm? Flirtete sie so mit allen Männern? Wie viele Ärzte kannte sie eigentlich?
    »Ich freue mich, Ihnen zu Diensten zu sein«, sagte Modo.
    »Sie wiederholen sich«, erwiderte Octavia prompt und zwinkerte ihm zu.
    Sie zwinkerte! Modo hätte beinahe seinen Spazierstock zerbrochen. Und ob sie flirtete!
    »Komm, setz dich zu uns an den Tisch, Octavia«, sagte Mr Socrates. »Es gibt viel zu besprechen. Und bitte bedecke deine Beine und ziehe deine Schuhe an. Du magst keine echte Lady sein, aber das ist keine Entschuldigung für ein derart vulgäres Benehmen.«
    »Ach, aber meine Füße schmerzen so, Mr Socrates. Vielleicht könnte Dr. Reeve die Schmerzen mit etwas Franzbranntwein lindern?«
    Modo schluckte, während er am Tisch einen Stuhl zurückschob. Er wagte es nicht, sie anzuschauen. Allmählich dämmerte ihm, warum Mr Socrates nicht verraten hatte, dass er Modo war. Er stellte abermals seine schauspielerischen Fähigkeiten auf die Probe! Nun, er würde es Mr Socrates schon zeigen. Und ihr auch!
    Nachdem Octavia das Anziehen der Schuhe groß inszeniert und sich unter Gemurre eine Decke um die Beine geschlungen hatte, kam sie mit ihrer Teetasse zum Tisch. »Wird der gute Doktor unserer Unterredung beiwohnen?«, fragte sie, während sie sich setzte.
    »Vor Dr. Reeve kannst du ganz offen sprechen«, erwiderte Mr Socrates. »Er ist ein vertrauenswürdiges und vollwertiges Mitglied unserer Allianz.«
    Modo war verblüfft. Machte Mr Socrates ihm etwa ein Kompliment? Die Ewige Allianz zählte einige der einflussreichsten Menschen ganz Britanniens in ihren Reihen. Oder war das Kompliment nur Teil der List?
    »Ich würde jetzt gern deinen Bericht hören, Octavia«, forderte Mr Socrates.
    »Also, zuerst einmal, Sir«, setzte Octavia an. »Wären Sie so freundlich, in Zukunft in Ihrem Einsatzbefehl darauf hinzuweisen, falls Lebensgefahr besteht?«
    »Damit ist stets zu rechnen. Und nun halte uns nicht länger hin, sondern berichte von deinem Einsatz.«
    »Nun, Dr. Livingstone ist nach wie vor tot.« Octavia kratzte sich am Nacken.
    »Das war zu erwarten, nachdem er mittlerweile seit knapp einem Jahr tot ist, ganz abgesehen davon, dass er kein Herz mehr hat.«
    »Wie bitte?«, rief Modo und malte sich schon eine schauerliche Sektion aus.
    »Ach, haben Sie davon nicht in den Zeitungen gelesen, Dr. Reeve? Nach seinem Tod weigerte sich der afrikanische Stamm, bei dem er lebte, zunächst, seine Leiche herauszugeben. Nach einiger Überzeugungsarbeit haben sich dann seine beiden Diener auf den Weg gemacht und den Sarg mit seinem Leichnam bis zu einem Hafen an der Küste getragen. Sie waren neun Monate unterwegs. Als der Sarg von den dortigen Behörden geöffnet wurde, stellte man fest, dass die Stammesleute Livingstones Herz herausgeschnitten hatten. Unter seinem Arm klemmte ein Zettel, auf dem stand: ›Ihr könnt seinen Körper haben, aber sein Herz gehört nach Afrika.‹ Es heißt, sie haben das Herz unter einem Mvula-Baum begraben.«
    »Wie barbarisch!«, empörte sich Octavia.
    Mr Socrates zuckte mit den Schultern. »Ich ziehe es vor, darin eine edle Gesinnung zu sehen. Livingstone hätte es gutgeheißen, da bin ich mir sicher. Im Übrigen haben wir sogenannten zivilisierten Völker barbarischere Rituale. Hast du je zugesehen, wie ein Mensch gehängt wurde? Nur die Bildung und Erziehung unterscheiden uns von ihnen. Und ein bisschen englisches Blut.« Er lachte. »Aber genug davon. Wie ist dein Einsatz verlaufen, Octavia?«
    »Also«, fing sie an, »ich habe gewartet, bis sich die Trauergesellschaft aufgelöst hat, und dann wurde ich von einem Mann mit australischem Akzent angesprochen. Er hat mir ein Dokument übergeben.« Sie schob Mr Socrates den Umschlag zu. »Ach ja, und dann ist er gestorben.« Sie warf den Umschlag mit den Geldscheinen auf den Tisch. »Deshalb habe ich seinen Lohn wieder an mich genommen.«
    Mr Socrates steckte den Umschlag ein. »Gute Arbeit. Was war die Todesursache?«
    »Er wurde von drei mechanischen Vögeln angegriffen.«
    »Von mechanischen Vögeln«, rief Modo aus. »Das klingt ja ganz nach der Clockwork Guild!«
    »Aha, Sie wissen über die Clockwork Guild Bescheid«, stellte Octavia fest. »Sie müssen

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