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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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während er dem Bowler zuflüsterte: »Meinen Wicket bekommst du nicht!«

 
     
    A ls die Rome in Gibraltar anlegte, um Vorräte aufzunehmen, hatten die Passagiere ein paar Stunden Zeit, sich in den örtlichen Geschäften umzusehen. Visser bestieg im Hafen eine Droschke und ließ sich ins Stadtzentrum bringen. Der Kutscher hatte wie die meisten Einwohner der Hafenstadt einen britischen Akzent. Diese Felsklippe am Mittelmeer, am äußersten Zipfel von Spanien, war doch tatsächlich britisches Staatsgebiet. Visser empfand Zorn bei dem Gedanken, in wie vielen Teilen der Welt die Briten bereits ihre Spuren hinterlassen hatten. Besonders ihre Übergriffe auf sein Volk, die Buren, und ihre Dominanz in Südafrika waren bitter. Sein Vater war ein niederländischer Bauer gewesen, der sich im Oranje-Freistaat mühsam sein Brot verdiente, und Visser hatte an seiner Seite als Kind die Briten hassen gelernt.
    An der Piazza stieg Visser aus der Droschke und marschierte über das Kopfsteinpflaster des Platzes zu dem dreistöckigen Gebäude des Club House Hotel. Er reihte sich in die Schlange am Empfang ein und erkundigte sich dann, ob Nachrichten eingetroffen waren für Mr Charles Godwin – das war einer seiner verschiedenen Tarnnamen. Der Empfangschef reichte ihm ein Telegramm, das Visser umgehend las. Er benötigte keinen Stift, um den Code der Clockwork Guild zu dechiffrieren:
     
    NAME DER JUNGEN AGENTIN OCTAVIA. STOP. VERZICHTBAR. STOP. KEINE DATEN ZU MRS FINCHLEY. STOP. VERZICHTBAR. STOP. NAME DES JUNGEN AGENTEN UNBEKANNT. STOP. EVTL MODO. STOP. GEFANGENNAHME BEVORZUGT. STOP. IM TODESFALL PROBE D. KÖRPERS SICHERN. STOP. HAUPTBEFEHL LAUTET: OBSERVIEREN U. BERICHTEN. STOP. WEITERE ORDER IN MALTA. STOP.
     
    Agent Modo! Visser hatte die Akte des jungen Mannes mehrmals gelesen. Er wurde als außerordentlich stark beschrieben und sollte die unheimliche körperliche Fähigkeit besitzen, sein Aussehen zu verändern. Visser hätte das als wilde Übertreibungen abgetan, wären die Informationen nicht von Miss Hakkandottir persönlich gekommen. Warum wollten sie ihn lebend oder eine Probe seines Körpers? Sollte er ihn zerstückeln? Wie groß musste die Probe sein? Er benötigte konkretere Anweisungen. Dann zuckte er mit den Schultern. Befehl war Befehl. Er sollte niemanden sofort töten, was enttäuschend war. Die Gruppe weiter ihm Auge zu behalten, stellte eine relativ einfache Aufgabe dar. Schließlich würden die Agenten erst bei der Ankunft in Sydney von Bord gehen.
    Er schickte eine Nachricht an die Gilde: Befehle erhalten. Als er sich umdrehte, blickte er direkt in das Gesicht von Mr Socrates.
    Der alte Herr nickte ihm zu und sagte: »Ich kenne Sie vom Schiff. Ich hoffe, Sie verbringen eine angenehme Reise.«
    »Oh ja, bislang durchaus, Sir. Danke der Nachfrage«, murmelte Visser und wich schnell zur Seite aus, um an ihm vorbeizugehen.
    War es Zufall, dass sie sich hier im Hotel begegneten? Gut, immerhin war es einer der wenigen Orte, an denen jedermann Telegramme empfangen und versenden konnte. Visser blieb kurz bei der Tür stehen und konnte beobachten, dass Mr Socrates ebenfalls Nachrichten abholte.
    Dann bemerkte er Tharpa, der vor dem Hotel wartete. Doch der Diener schien ihn gar nicht zur Kenntnis zu nehmen, und so winkte Visser eine Droschke herbei und befahl dem Fahrer, ihn direkt zurück zum Schiff zu bringen. Unterwegs grübelte er noch eine Weile über das Zusammentreffen mit Mr Socrates nach, aber letztlich kam er zu dem Schluss, dass es wohl nichts als ein unglücklicher Zufall gewesen war.

 
     
    K opf ab! Off with your head! « Mrs Finchley, die am Tisch in ihrer gemeinsamen Kabine gesessen hatte, erhob sich und baute sich vor Octavia auf. Die Hände hatte sie in die Hüften gestützt. »Das ist die richtige Betonung! Nicht › off wit ‹ oder › yer ’ead ‹! Ein H darf nie, nie verschluckt werden!«
    »Verflixt und zugenäht!«, entfuhr es Octavia. Seit drei Stunden arbeitete sie jetzt ununterbrochen an ihrer Aussprache und sie war erschöpft. Sie hätte lieber mit Tharpa trainiert. Wenigstens hielten seine Kicks in die Rippen sie wach.
    »In meiner Gegenwart wird nicht geflucht, mein Fräulein!«
    Octavia verkniff sich ein weiteres Schimpfwort. Mrs Finchley, die normalerweise nichts aus der Ruhe brachte, schien äußerst aufgebracht, ja zornig. Aber unvermittelt ließ die Lehrerin die Arme sinken und brach in Gelächter aus.
    »Meine liebe Octavia. Du erinnerst mich an meine eigene Jugend, als

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