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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Land macht einen unzivilisierten Eindruck«, erklärte sie. »Hoffentlich hat Sydney mehr zu bieten.«
    Modo musste ihr zustimmen. So weit das Auge reichte, gab es nichts als Steine, Sand und die endlose Weite des flachen, öden Buschlands. Außer den Bussarden waren keine Vögel zu entdecken. Und auch keine Kängurus, die Modo schon seit seiner Kindheit so gern einmal gesehen hätte. Kein Zeichen menschlicher Besiedelung. Es war, genau genommen, das trostloseste Fleckchen Erde, das Modo je erblickt hatte. Selbst an den sandigen Küsten entlang des Suezkanals und des Roten Meers gab es zahlreiche Hütten und Dörfer, und es wuchs hie und da etwas Grün.
    Allmählich machte sich Langeweile unter den Passagieren breit, und sie schlenderten einer nach dem anderen davon.
    »Ich habe noch Näharbeiten zu erledigen«, seufzte Mrs Finchley. »Wenn es überall in Australien so windig ist, brauche ich Kinnbänder für meine Hüte. Mr Reid, wären Sie so freundlich, Ihre Cousine zurück zur Kabine zu geleiten, wenn sie die Aussicht genügend bewundert hat?«
    »Mit Vergnügen«, sagte Modo und verbesserte sich schnell: »Ich meine, es wäre mir eine Ehre.«
    Mrs Finchley lachte und ließ sie allein.
    Eine Weile betrachteten Modo und Octavia schweigend die vorüberziehende Landschaft. Es war das erste Mal seit Wochen, dass sie allein waren.
    »Australien ist hundertmal größer als England«, erklärte Modo, um das Schweigen zu brechen.
    »Das ist mir durchaus bewusst«, entgegnete Octavia. »Ich bin kein völliger Schwachkopf.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich bin nur frustriert. Ich habe noch nie so lange auf einem Schiff festgesessen. Unsere Überfahrt nach New York war ein Klacks dagegen.«
    »Ich muss zugeben, dass ich das Leben an Bord auch satthabe, liebe Cousine«, antwortete Modo. Es gefiel ihm überhaupt nicht, Octavias Cousin spielen zu müssen. Andererseits heirateten Cousins einander in der vornehmen Gesellschaft, sagte er sich.
    Er wandte Octavia das Gesicht zu: »Ich bin zumindest stolz, dass ich diesmal noch nicht ins Meer gefallen bin.«
    Octavia gluckste. Er freute sich, bei dieser Anspielung auf ihre letzte Reise das verschmitzte Leuchten in ihren Augen aufblitzen zu sehen. »Allerdings. Gut, dass du das nicht zur Gewohnheit werden lässt.« Sie vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, dass niemand in der Nähe war. »Modo, ich …«
    »Ja?«
    »Ich habe dich links liegen lassen. Dafür möchte ich mich entschuldigen.«
    Also hatte er sich das nicht nur eingebildet. »Na ja, du musstest dich ja mit so vielen Offizieren unterhalten.«
    »Eifersüchtig?«
    »Nein«, erwiderte Modo mit Nachdruck.
    »Ich spiele nur meine Rolle. Eine Frau in meinem fortgeschrittenen Alter muss einen Ehemann finden, bevor sie eine alte Jungfer wird.« Modo lächelte. Octavia war allerhöchstens siebzehn Jahre alt. »Im Übrigen war Mrs Finchley bei jeder dieser Unterhaltungen als Anstandsdame dabei.«
    »Aber warum …?« Es war das Beste, geradeheraus zu fragen. »Warum hast du mich dann links liegen lassen?«
    »I-ich … muss zugeben, dass du mehr als nur ein Agentenkollege bist. Du bist ein Freund. Und … na ja, ich … ich will so gern mehr über dich wissen, aber du bist so ein großes Geheimnis … ein Mysterium  – das wäre das Wort, das Mrs Finchley gebrauchen würde.«
    »Sie hat mich ein Mysterium genannt?«
    »Nein. Aber sie hat mir einige hochtrabende Wörter beigebracht. Vornehme Wörter. So viele Wörter, dass ich, ehrlich gesagt, am liebsten schreien würde. Jedenfalls habe ich manchmal das Gefühl, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wer du bist.«
    »Ich bin dein Freund.«
    »Ja. Aber wer bist du?«
    Was ist die Antwort?, überlegte er. Wieder einmal verwirrte sie ihn. Ich bin Modo. Ich bin einfach nur Modo . Am liebsten hätte er das herausgebrüllt, bis sich alle Leute nach ihm umdrehten. Ich bin Modo! Der Kerl, der sich stundenlang in seiner Kabine verkriecht, um seinen hässlichen Körper, sein furchterregendes Gesicht zu verbergen! Der in der Angst lebt, Octavia könnte hereinkommen und ihn so sehen, wie er wirklich ist. Der immer auf der Hut ist.
    Es ging um sein Gesicht. Er wusste es. Sie wollte es sehen. Seit Monaten schon. Sie wollte sein echtes Gesicht sehen – aber er würde es niemals fertigbringen, es ihr zu zeigen.
    »Ich bin, wer auch immer ich sein will«, sagte er schließlich.
    Sie nickte. »Und das ist das Problem. Du bist wie ein

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