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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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das sah er. Trotz des Schlafmangels und der unzureichenden Waschgelegenheiten hatte sie an Schönheit nichts eingebüßt. Und die Hosen gaben ihr schlicht etwas … er suchte nach dem passenden Wort … Übermütiges? Verwegenes?
    »Ich sehe nichts als grüne Landschaft und blauen – nein, falsch, grauen – Himmel«, sagte er laut.
    »Fühlst du dich jetzt wohler in dieser Höhe?«
    »Ich habe mich nie unwohl gefühlt!«
    »Ach, ich kenne dich besser, Modo. Vergiss nicht, ich bin mit dir über den Atlantik gereist, und du hattest ganz wacklige Knie, weil du so seekrank warst. Du scheinst heute sicherer auf den Beinen zu sein.«
    »Du beurteilst mich nach meinen Beinen?«, fragte er.
    »Na ja, dein Gesicht ist hinter der Maske verborgen, also kann ich nicht nach deinem Lächeln gehen. Nebenbei bemerkt, ist das ein prachtvolles Paar Beine.«
    Modo wurde rot hinter seiner Maske. Immer spielte sie Spielchen mit ihm: Gerade noch war sie wütend, im nächsten Augenblick machte sie schon wieder Scherze und dann wieder war sie seine engste Freundin und Vertraute. Ihre Gespräche erinnerten ihn an Schachpartien, und er war ständig drei Züge hinterher.
    »Schön, dass dir das auffällt«, sagte er schließlich. »Hast du irgendwas da draußen entdeckt?«
    »Also …« Sie wandte den Blick von ihm ab, was sich so anfühlte, als hätte man einen Scheinwerfer abgeschaltet. »Links von uns ist eine Wolkenbank.«
    »Du meinst backbord«, korrigierte sie Modo.
    »Jaja, backbord. Bitte entschuldigen Sie, Kapitän Modo. Fähnrich Milkweed ist manchmal ein derartiger Einfaltspinsel! Jedenfalls sehe ich keine Blitze.« Sie kniff die Augen zusammen. »Was hat Mr Socrates doch gleich gesagt? Wie hoch befinden wir uns?«
    »Jetzt gerade? Gut neunhundert Meter über dem Meeresspiegel.«
    »Weißt du, wie hoch Habichte fliegen können?«
    »Nein«, sagte Modo.
    Sie deutete auf die Wolken. »Was ist das?«
    Er blickte in die angegebene Richtung, und erst glaubte er, sie habe sich nur etwas eingebildet, aber plötzlich nahm auch er einen dunklen Fleck wahr, der sich zwischen den grauen Wolkenmassen bewegte.
    »Mr Socrates!«, rief Modo mit einem leichten Zittern in der Stimme. Das konnte kein Habicht sein. Die Silhouette passte überhaupt nicht. »Dort fliegt etwas am Himmel. Direkt backbord, fünfundvierzig Grad nach oben.«
    Mr Socrates griff nach seinem Fernglas. Sein Gesicht wurde hart, und der Kiefer spannte sich an. »Tharpa, mach die Karabiner bereit!«, befahl er. »Wir bekommen Besuch.«

 
     
    I n den wenigen Sekunden, die Tharpa benötigte, um sein Gewehr zu laden und neben sie an die Backbordseite zu treten, war das Flugobjekt zwischen den Wolken verschwunden.
    »Was ist das?«, wollte Modo wissen.
    »Korrigiere den Kurs, Lizzie!«, schrie Mr Socrates, während er die Karte zusammenfaltete und in seinen Rucksack steckte. »Fünfundreißig Grad steuerbord.« Er öffnete die Lasche seines Pistolenholsters. »Ein anderes Luftschiff, Modo. Auf die Entfernung ist es schwer zu sagen, was für ein Typ.«
    »Hat es eine Flagge?«, fragte Octavia.
    »Nein. Schluss jetzt mit den Fragen! Octavia, schnapp dir einen Karabiner. Mal sehen, ob sich dein Schießtraining auszahlt. Modo, hisse den Union Jack. Vielleicht ist es ein Luftschiff im Dienste Ihrer Majestät. Zack, zack!«
    Modo rannte los. Die Fahne baumelte an einem Flaggenseil, an dem sie zur Unterseite des Korbs gezogen werden konnte. Mit raschen Bewegungen hantierte Modo an dem Seil, und schon flatterte der Union Jack ungefähr drei Meter tiefer deutlich sichtbar im Wind. Es kam ihm wie ein dürftiger Schutz vor.
    »Bring uns auf tausendzweihundert Meter hoch«, befahl Mr Socrates.
    Lizzie öffnete ein Ventil, durch das Wasserstoff in den äußeren Ballon strömte, und das Luftschiff begann zu steigen.
    »Haltet die Augen offen. Alle!«
    »Ich brauche mehr Kohle!«, brüllte Lizzie.
    Modo schüttete die Kohle direkt aus dem Eimer in die Feuerbüchse. Dann suchte er hinter der Prince Albert die Wolken ab. Keine Spur von einem anderen Luftschiff. Er vermutete, dass sie in die Höhe stiegen, um eine bessere Sicht zu haben. Würde der Ballon allerdings durchbohrt oder sonst wie beschädigt, würde ein noch tieferer Fall auf sie warten. Andererseits war das wohl auch schon egal: Ob neunhundert oder zweitausend Meter Höhe – tot wären sie so oder so.
    »Höher, Lizzie!«, schrie Mr Socrates. »Bring unser Prachtstück an seine Grenzen!«
    Lizzie verstellte erneut einen

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