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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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konnte nur bedeuten, dass man sie lebend haben wollte.
    Gesichter mit Schutzbrillen spähten über die Seitenwände der feindlichen Gondel, und weitere Enterhaken wurden ausgeworfen. Plötzlich ertönte ein Knall. Eine Kugel hatte Modo um Haaresbreite verfehlt und stattdessen den Ballon getroffen. Beinahe hätte er seine Machete fallen lassen. Vielleicht wollte man sie doch nicht lebendig! Er durchtrennte das letzte Seil, und die Prince Albert sackte so abrupt ab, dass er in die Luft geschleudert wurde. Mit einem Schrei ließ er die Machete fallen. Doch zu seiner Verblüffung wurde er ruckartig zurückgerissen. Jetzt baumelte er mit dem Kopf nach unten neben der Gondel. Als er seinen Hals verdrehte, sah er, dass sich seine Füße im Netz des Ballons verfangen hatten. Octavia packte ihn am Umhang und hievte ihn mit Tharpas Hilfe in die Gondel.
    »Schön, dass wir dich wieder an Bord haben«, sagte Tharpa.
    »Modo, an die Feuerbüchse!«, brüllte Mr Socrates.
    Modo rannte auf seinen Posten zurück. Er wagte gar nicht, daran zu denken, dass er beinahe in den Tod gestürzt wäre. Beim Schaufeln warf er einen Blick über den Gondelrand. Die Erde kam unaufhaltsam näher, sie waren vielleicht noch sechshundert Meter vom Boden entfernt.
    Lizzie stand eisern am Steuerrad und lenkte das Schiff im Zickzackkurs. Der Wind und die Hitze des Motors trockneten Modos Augen aus, also schnappte er sich eine Schutzbrille und legte sie über seiner Maske an.
    »Das mag jetzt zwar kein passender Augenblick für so eine Bemerkung sein, aber eine Brille über der Maske sieht ziemlich albern aus«, stellte Octavia fest.
    Das war kein großartiger Witz, aber beide mussten so heftig lachen, dass Modo schon fürchtete, Mr Socrates würde sie gleich anbrüllen. Glücklicherweise war er damit beschäftigt, Lizzie Befehle zuzurufen.
    »Unser Luftschiff ist kleiner. Wir sollten es schaffen, sie auszumanövrieren«, sagte Mr Socrates. »Sechzig Grad backbord. Los, Lizzie! Reiß das Steuer rum! Mehr Dampf, Modo! Mal sehen, auf welche Geschwindigkeit sie es bringen!«
    Die Prince Albert schoss so schnell davon, dass der äußere Ballon sich kräuselte, und noch immer sank sie weiter. Das feindliche Luftschiff stieß auf ihre Höhe hinunter und heftete sich hinter sie, wie ein riesiger Haifisch, der dem Geruch von Blut folgt. Es holte rasch auf. Modo schluckte schwer beim Anblick des glänzenden Rammsporns am Bug.
    »Tharpa, mach die Elefantenbüchse klar!«
    Tharpa holte das zweiläufige Gewehr aus der Ledertasche. Modo hatte die Waffe auf dem Kaminsims im Victor House gesehen und wusste, dass sie Mr Socrates viel bedeutete. An den Wänden daneben hingen seine Jagdtrophäen von einigen der größten Wildtiere der Erde – die Schädel afrikanischer Büffel und Nashörner, Stoßzähne von Elefanten. Alle waren sie dieser Waffe zum Opfer gefallen. Tharpa brachte sich am Heck in Stellung und lud besonnen beide Läufe mit Schwarzpulver. Dann versenkte er eine große runde Kugel in jedem Lauf und drückte die Ladung mit dem Ladestock fest.
    Beeil dich!, hätte Modo am liebsten geschrien, aber er wusste, dass Tharpa so schnell arbeitete, wie es nur möglich war.
    »Verpass ihnen gleich die doppelte Ladung!«, brüllte Mr Socrates. »Und ziel auf den Ballon, nicht auf die Gondel. Stell dir vor, es wäre der Elefant, der uns in Mosambik angegriffen hat, alter Freund!«
    Freund? Noch nie hatte Modo erlebt, dass Mr Socrates Tharpa als seinen Freund bezeichnete. Und ebenso rätselhaft fand er den übermütigen Ton in seiner Stimme. Weder er noch Tharpa schienen die mindeste Angst zu haben.
    Tharpa grinste, legte die Waffe an der Schulter an und nahm sein Ziel ins Visier. Modo war erleichtert, dass er die Läufe hoch genug ausrichtete: Eine einzige Kugel würde genügen, um die sich drehenden Propellerflügel der Prince Albert zu zerfetzen. Tharpa betätigte den Abzug, und beide Läufe feuerten ab – mit der Kraft und dem Lärm einer Kanone. Der gewaltige Rückstoß schleuderte Tharpa gegen die Dampfmaschine. Eine Rauchwolke füllte die Gondel. Als sie sich lichtete, war an dem feindlichen Luftschiff kaum ein Schaden festzustellen. Die Kugeln waren an den Metallplatten, die die Vorderseite des Ballons schützten, abgeprallt. Der Feind holte auf. Modo konnte jetzt schon schießschartenähnliche Öffnungen am Bug der Gondel erkennen und das Aufblitzen von Schutzbrillen dahinter.
    » Prometheus heißt es«, stellte Mr Socrates fest. Der Name prangte auf

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