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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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der Seite des Luftschiffes. »Schon wieder ein mythologischer Name! Die Clockwork Guild hat wahrlich eine Vorliebe dafür!« Sein Tonfall klang, als würde er eine Lehrstunde erteilen. »Nachladen, Tharpa! Und diesmal schneller. Ich glaube fast, du bist auf deine alten Tage langsamer geworden.«
    Tharpa zog eine Augenbraue hoch und machte sich daran, die Elefantenbüchse erneut zu laden. Dann feuerte er eine weitere Salve ab, die diesmal vom Bug der Gondel abprallte. Die bebrillten Gesichter in den Schießscharten verschwanden kurz und tauchten wieder auf.
    Flammen zuckten an der Steuerbordseite der Prometheus, und fast hätte Modo jubelnd die Arme hochgerissen. Vielleicht hatte eine Kugel getroffen, oder die Dampfmaschine war explodiert. Doch dann flog eine Flamme plötzlich auf die Prince Albert zu. Zischend schoss sie an der Korbgondel vorbei und hinterließ einen Schweif aus Rauch und Funken auf ihrem Weg hinunter in den Dschungel. Nur eine Handbreit hatte gefehlt und der Wasserstoff, der aus dem Ballon entwich, hätte sich entzündet.
    »Chinesische Feuerpfeile!«, schrie Mr Socrates. »Ich vermute, dass sie uns mit Absicht verfehlt haben. Der nächste Schuss wird sitzen. Sie rechnen damit, dass wir uns ergeben.«
    Vom Bug der Prometheus aus schallte eine Frauenstimme durch ein Sprachrohr zu ihnen herüber. »Wir können euch jederzeit wegpusten. Stoppt die Maschinen und lasst die Waffen sinken. Wir werden euch jetzt entern. Wir versprechen, euer Leben zu verschonen.«
    Modo kannte die Stimme, den leichten skandinavischen Akzent. »Das ist Ingrid Hakkandottir!«, rief er aus.
    Mr Socrates nickte und sagte gelassen: »Richtig, Modo. Es ist viele Jahre her, dass ich ihre Stimme gehört habe, aber den kalten Ton würde ich überall wiedererkennen.«
    Modo war beeindruckt, wie ruhig sein Dienstherr klang. Mr Socrates wandte sich dem Höhenmesser zu und schnippte einmal mit dem Finger dagegen. »Wir sind in gut dreihundert Metern Höhe«, berichtete er. »Bitte stell den Motor ab, Lizzie.«
    »Abstellen, Sir?«, fragte Modo, während Lizzie bereits mehrere Ventile schloss.
    »Ja, wir können ihnen weder entkommen noch ihrem gepanzerten Luftschiff mit unseren Waffen etwas anhaben. Wenn wir abtauchen, werfen sie wieder die Enterhaken nach uns aus, oder sie schießen uns einfach vom Himmel.« Er steckte seine Pistole zurück ins Holster. »Wir treffen sie besser von Angesicht zu Angesicht und schauen uns an, womit wir es zu tun haben.«
    Modo glaubte nicht, dass es auf dem schwebenden Koloss hinter ihnen irgendeine Schwachstelle gab. Der Propeller der Prince Albert kam mit einem dumpfen Klappern zum Stehen, und das dröhnende Motorengeräusch der Prometheus wurde lauter, als das feindliche Luftschiff sie einholte. Eine schwarze Flagge mit dem Symbol eines Ziffernblatts in einem Dreieck flatterte unter der Gondel.
    Der Feind machte längsseits halt. Mit den Stahlplatten wirkte die Gondel eher wie eine gepanzerte Galeone. Zwei rechteckige Tore öffneten sich wie Zugbrücken und gaben den Blick auf acht Gildesoldaten frei, die ihre Gewehre auf sie richteten. Hinter den Männern stand Carpenter – obgleich Modo bezweifelte, dass dies sein wirklicher Name war. Auf jedem seiner Handgelenke saß ein Falke. Jetzt trat in ihrer typisch dramatischen Manier Miss Hakkandottir zwischen den Männern vor. Ihr rotes Haar wehte im Wind.
    »Alan«, rief sie mit einem ironischen Lächeln, »es ist mir eine besondere Freude, Sie wiederzusehen.«
    Alan? Sie blickte Mr Socrates an. Aber natürlich, Alan war sein Vorname!
    »Ja, Ingrid. Das ist jetzt fünfzehn Jahre her. Müssen Ihre Männer die Erbsenknarren direkt auf uns richten?«
    »Gewehr ab!«, sagte sie zu den Soldaten, und die ließen die Waffen sinken.
    »Ich sehe, Sie haben eine neue Hand«, bemerkte Mr Socrates.
    Miss Hakkandottir hob ihre Hand, sodass das Metall in der Sonne blitzte. Modo vermutete, dass sie sie Tag und Nacht polierte. Einmal hatte Hakkandottir ihm mit einem ihrer spitzen Metallfinger ins Auge gestochen und ihn damit beinahe geblendet. »Ja, die neue Hand hat sich als ziemlich nützlich erwiesen. Vielleicht sollte ich Ihnen dafür danken, dass Sie mir meine alte abgeschlagen haben.«
    »Und Sie haben auch einen neuen Dienstherrn?«, fragte Mr Socrates. »Verdanken Sie ihm Ihre neue Hand?«
    »Ich ziehe es vor, mir einen so brillanten Schlagabtausch nicht brüllend von Bug zu Bug zu liefern«, rief Hakkandottir. »Zu gegebener Zeit werde ich Ihnen alles

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