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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Farnwedel beiseite. Verblüfft wurde Octavia bewusst, wie hoch sie bereits geklettert waren. Sie blickten auf ein Plateau hinunter, auf dem noch die Fundamente einer einstigen Stadt zu erkennen waren! Vereinzelt ragten verwitterte Obelisken und Säulen auf, doch der Rest der Siedlung war der wuchernden Vegetation und dem Zahn der Zeit erlegen. Jenseits der Ruinen strahlte die Sonne die Flanke eines kleinen Bergs an. Grau gekleidete Soldaten arbeiteten in der Ferne. Emsig wie Ameisen trugen sie Materialien eine steinerne Treppe hinauf. Sie endete irgendwo hinter einer Skulptur, die wie ein gewaltiger steinerner Löwe aussah.
    »Der Tempel existiert also!«, flüsterte Mr Socrates. »Fabelhaft! Und nach der Farbe der Sphinx zu urteilen, haben die Ägypter tatsächlich Kalkstein bis hierher transportiert. Vermutlich von der Küste. Das war ein erstaunlich tatkräftiges Volk.«
    »Äh, Sir«, meldete sich Octavia zu Wort. »Sie sehen schon die vielen Soldaten da drüben, oder?«
    Mr Socrates zuckte mit den Schultern. »Ein kleines Ärgernis, nichts weiter.«
    Hatte er den Verstand verloren, oder nahm er sie nur auf den Arm?
    Selbst aus der Entfernung erkannte Octavia, dass die Einfassung des Tempeleingangs wie zerfetzt aussah, so als hätte man ihn gesprengt. Viele der Bäume rings um den Tempel waren gefällt worden, und auf dem Plateau direkt unter ihnen befanden sich mehrere Dutzend Gildesoldaten. Ihre Zelte hoben sich strahlend weiß vor dem dunklen Grün ab. Sie waren alle bewaffnet. Die Prometheus lag vertäut an einem großen, flachen Felsen.
    Einige Soldaten patrouillierten mit großen Hunden rings um das Gelände. Octavia hatte bereits Bekanntschaft mit diesen vierbeinigen Monstern gemacht, die teils aus Metall, teils aus Fleisch und Blut waren. Sie wollte ihnen nicht noch einmal zu nahe kommen!
    »Sie kampieren hier anscheinend schon seit Wochen«, stellte Mr Socrates fest. »Lange genug, um sich gut einzurichten.«
    »Und um zu sterben.« Tharpa deutete auf einen kleinen Friedhof auf der ihnen zugewandten Seite des Lagers. Statt mit Kreuzen war jedes Grab mit großen schwarzen Steinen markiert.
    Mr Socrates betrachtete die Grabstätten nachdenklich. »Krankheit vielleicht. Oder es gab einen Zusammenstoß mit den Eingeborenen.«
    »Das Regenvolk ist friedfertig«, warf Lizzie ein.
    »Das mag schon sein, aber die Clockwork Guild nicht. Und manchmal geraten wir trotz aller freundlichen Gesinnung in Konflikte.«
    Octavia stach sofort Miss Hakkandottirs rotes Haar ins Auge. Die Befehlshaberin lief eine Reihe verfallener Steingebäude entlang, die von Kletterpflanzen und kleinen Bäumen überwuchert waren. Octavia deutete auf sie. »Mit einem Schuss aus der Elefantenbüchse wäre sie erledigt.«
    »Sicher und im Handumdrehen hätten sie uns zusammengetrieben und getötet«, sagte Mr Socrates. »Abgesehen davon eignet sich die Büchse nur für den Einsatz auf kurze Distanz.«
    Hilflos beobachtete Octavia, wie Ingrid Hakkandottir durch das Lager schritt. Sie winkte einen der Soldaten herbei, sagte etwas, und schon salutierte der Mann und rannte davon, um ihren Befehl auszuführen. So sieht Macht aus, dachte Octavia. Mächtige Menschen ziehen Gefolgsleute an, sie handeln mit Entschlossenheit.
    »Wir müssen das Lager weiträumig umgehen«, erklärte Mr Socrates. »Wir wollen ja keinen offenen Angriff führen.«
    »Wann betreten wir den Tempel?«, erkundigte sich Lizzie.
    »Heute Nacht«, sagte er. »Wir schleichen uns im Schutz der Dunkelheit hinein.«
    »Da müsst ihr aber um einiges leiser sein«, sagte plötzlich eine Stimme über ihnen.
    Octavia zog blitzschnell ihr Messer. Mr Socrates richtete die Elefantenbüchse in die Richtung, aus der die Stimme kam, und spannte die Hähne der beiden Läufe.
    »Ich habe dich im Visier«, zischte er. »Wer spricht da?«
    Es raschelte in den Blättern, und jemand ließ sich aus der Baumkrone herunter und schwang sich vor ihnen auf den Boden. Eine wohlbekannte gedrungene Gestalt mit gekrümmtem Rücken und einer wilden afrikanischen Maske.
    »Modo!« Octavia steckte ihr Messer zurück und rannte los, um ihn zu umarmen.
    Aber mitten im Lauf blieb sie abrupt stehen. Drei kräftige Männer sprangen aus den Bäumen hinter Modo hervor und richteten ihre Speere auf sie.

 
     
    E in Gefühl heller Freude erfüllte Modos Herz, als er sich vor der Gruppe auf den Boden schwang. Sicher, Mr Socrates hatte noch die Elefantenbüchse auf ihn gerichtet, Lizzie hielt ihre Machete hoch

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