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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Regenvolk-Männer scheinen von exzellenter körperlicher Verfassung zu sein, und mit Sicherheit verfügen sie über ein gewaltiges Wissen, was den Urwald angeht. Für unsere Sache sind sie ein außerordentlicher Gewinn.«
    »Für unsere Sache?«, wiederholte Modo.
    »Du hast gesagt, dass sie dich verehren?«
    »Verehren? Nein, da habe ich mich schlecht ausgedrückt. Sie haben mich nicht direkt verehrt. Mein Aussehen hat etwas bei ihnen ausgelöst, das ist alles.«
    »Das macht keinen großen Unterschied, Modo. Hier stehen wir vor einer dieser unerwarteten Weggabelungen, die das Leben manchmal bereithält. Wahrscheinlich verehren diese Menschen einen Götzen oder Geistergott, dessen Gesicht sie sich wie deins vorstellen. Wir müssen uns das zunutze machen.«
    »Aber im Luftschiff haben Sie gesagt, wir sollten diese Stämme in Ruhe lassen. Sie seien wie Kinder. Und dass es als Gesellschaft unsere Pflicht sei, sie behutsam an den Fortschritt heranzuführen. Das waren Ihre Worte.«
    »Danke, dass du mich an meine eigenen Worte erinnerst.« Mr Socrates’ Augen verengten sich. Sein Tonfall war überlegt und kühl. »Nun gut, du hörst aufmerksam zu, Modo. Aber jetzt lass dir Folgendes gesagt sein: Unter optimalen Bedingungen sollten wir eine Politik der Nichteinmischung verfolgen. Jetzt gerade befinden wir uns allerdings in einer verzweifelten Lage.« Er deutete mit der Elefantenbüchse auf den Tempel. »Da ist die Clockwork Guild. Vielleicht macht sie in diesem Moment, da wir uns hier mit diesem Geplänkel aufhalten, eine Waffe ausfindig, mit der sie den Ausgang sämtlicher Schlachten zu ihren Gunsten beeinflussen kann. Möchtest du, dass die Gilde eine solche Waffe besitzt?«
    »N-nein.« Modo verfluchte sein Gestammel. Niemandem schien es derart gut zu gelingen, ihn zum Stottern zu bringen, wie Mr Socrates.
    »Dann befiehl ihnen, sich mit uns zu verbünden.«
    »Es steht mir nicht zu, ihnen Befehle zu erteilen.« Noch während er das aussprach, erkannte er, dass diese Antwort furchtbare Konsequenzen haben würde. Doch Modos Stimme zitterte nicht mehr, und er nahm sogar eine aufrechtere Haltung an.
    »Du verweigerst mir den Gehorsam?«, fragte Mr Socrates so leise, dass Modo ihn kaum verstand.
    »Nein. Niemals.«
    »Dann befiehl den Eingeborenen, zu ihrem Stamm zurückzukehren und die restlichen Krieger zu holen.«
    Modos Mund war trocken. Er malte sich aus, wie die Männer im Kugelhagel der Gewehre niedergemetzelt würden. Der Stamm hätte niemanden mehr, der ihn beschützen könnte. Und all das nur, um irgendeinen alten Plunder zu bergen.
    »Bei allem Respekt, Sir, das kann ich nicht.«
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Octavia in Erwartung des bevorstehenden Ausbruchs erstarrte. Tharpas Miene blieb undurchdringlich. Mr Socrates blickte Modo mit einer so entsetzlichen Wut an, dass seine Augen zu glühen schienen.
    »Nein?« Sein Flüstern war heiser. »Das war ein Befehl, Modo.«
    »Ich kann ihn nicht ausführen. Ich glaube nicht, dass das Befolgen dieses speziellen Befehls zu meinen Pflichten zählt.«
    »Deine Pflicht ist es, mir zu gehorchen, mir allein!«, schrie Mr Socrates. Alle schienen den Kopf einzuziehen und wechselten besorgte Blicke. Die Krieger hoben ihre Speere auf und tuschelten miteinander.
    »Das weiß ich, Sir. Ich erfülle jeden Ihrer Befehle, soweit es meine eigene Person betrifft. Ich würde in den Tod gehen, wenn Sie das anordneten.«
    »Modo«, sagte Octavia.
    »Du hältst dich da raus«, wies Mr Socrates sie an, ohne den Blick von Modo abzuwenden. »Du widersetzt dich also einem direkten Befehl?«
    »Wenn Sie das so sehen.«
    »So sehe ich das.«
    Modo ertrug es nicht, die Enttäuschung in den Augen seines Dienstherrn zu sehen. Mr Socrates verhielt sich sonst stets so rational, aber in seinem Zorn wirkte er wie ein Wahnsinniger. Noch vor wenigen Minuten hatte Mr Socrates Modos glückliche Rückkehr gefeiert. Warum hatte es jetzt dazu kommen müssen?
    »Ich kann nicht gegen mein Gewissen handeln, Sir.«
    »Wären wir bei der Infanterie, müsste ich dich jetzt auf ein Kanonenrad binden und auspeitschen lassen.« Mr Socrates umklammerte die Elefantenbüchse so fest, dass Modo sich fragte, ob er ihn wohl am liebsten erschießen würde. »Aber wir müssen diese Mission zu Ende bringen. Nach unserer Rückkehr nach England bist du von sämtlichen Einsätzen suspendiert. Du kehrst nach Ravenscroft zurück, wo du dich erneut strengen Erziehungsmaßnahmen unterziehen wirst, damit du lernst, was

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