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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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deine Pflichten sind.«
    »Ich nehme jede Strafe an, die Ihnen angemessen erscheint, Sir.«
    »Ja, allerdings. Schicke jetzt deine Lakaien fort. Ihr anderen: Hier entlang, den Berg hoch.« Mr Socrates stapfte an Modo vorbei, der zu Boden blickte.
    Modo wagte es nicht, den anderen, allen voran Octavia, in die Augen zu schauen.
    Sobald seine Gefährten im Dickicht verschwunden waren, wandte sich Modo an die Krieger. Es waren mutige Männer, und sie hatten gezeigt, dass sie kämpfen konnten. Irrte er? War es nicht ihre Entscheidung, wenn sie aus freien Stücken in den Tod gingen?
    Aber wer würde für Nulu sorgen? Wer würde den Kindern Nahrung beschaffen, damit sie wiederum die Alten füttern konnten? Nein. Das war nicht rechtens. Er fasste den Krieger, der am nächsten stand, bei der Schulter und deutete in die Richtung, in der das Dorf lag. »Geht! Geht nach Hause. Das hier ist nicht der richtige Ort für euch!«
    Die Männer rührten sich nicht vom Fleck und blickten ihn mit ernsten Gesichtern an. Schließlich wies Modo ihnen noch einmal den Weg, diesmal mit seinem verbliebenen kleinen Finger, und die Krieger nickten und wichen lautlos, ohne sich umzudrehen, zurück.
    Wie Schatten verschwanden sie im Wald.

 
     
    L eichter Regen setzte ein, als Modo Mr Socrates und den anderen den Berg hinauf durch das Dickicht aus Farnen und Bäumen folgte. Sein Körper erschien ihm schwerer, ja er war schwerer, denn seine Kleidung war seit dem Sturz in den Fluss nicht getrocknet. Mr Socrates hatte während der letzten zwanzig Minuten kein einziges Wort gesprochen.
    Modo wechselte Blicke mit Octavia, doch ihre Miene konnte er schwer durchschauen. War sie ebenfalls wütend auf ihn? Ohne die Unterstützung der Waldbewohner war schließlich ihr aller Leben in größerer Gefahr. Hatte er nicht nur seinen Dienstherrn, sondern auch seine Freunde verraten?
    Mr Socrates blieb abrupt stehen und bedeutete ihnen mit einigen Handzeichen, das Lager aufzuschlagen. Mit einem Stück Ballonstoff, das sie mitgenommen hatten, errichteten sie ein Schutzdach. Anschließend teilten sie sich eine Ration Dosenfleisch, und Modo holte die restlichen Beeren hervor. Er sehnte sich nach einem Essenskorb des Regenvolks.
    »Um vier Uhr morgens gehen wir in den Tempel«, erklärte Mr Socrates. »Zu dieser Zeit sind wahrscheinlich die wenigsten Wachen im Einsatz. Bevor wir aufbrechen, erteile ich jedem von euch eine konkrete Aufgabe. Bis dahin sollten sich diejenigen, die nicht Wache schieben, schlafen legen.« Er zeigte auf Modo. »Du machst den Anfang und beziehst Posten am nördlichen Ende des Pfads. Schlaf nicht ein. Das ist ein Befehl. Tharpa, du übernimmst das südliche Ende.«
    Modo nickte. Er hatte noch keine zwei Schritte gemacht, als Tharpa ihn an der Schulter fasste. »Du bist verletzt.«
    »Ja.« Modo hob seine linke Hand. »Miss Hakkandottir hat mir den kleinen Finger abgehackt.« Er sagte das laut genug, damit Mr Socrates es hörte, doch der schaute nicht auf.
    Tharpa griff nach Modos Hand und begutachtete den Verband aus Blättern. »Ich sehe, die Waldbewohner haben deine Wunde verbunden. Das haben sie gut gemacht, besser als ich es gekonnt hätte. Hast du Schmerzen?«
    Modo schüttelte den Kopf.
    »Gut. Geh auf deinen Posten. Halte die Augen offen und sei wachsam, junger Sahib.«
    »Das werde ich.«
    Modo entfernte sich knapp zwanzig Meter vom Lager. Er überlegte kurz, ob er auf einen Baum klettern sollte, doch das Laub würde ihm den Blick auf die anderen versperren. Er fand eine Stelle, wo die Vegetation etwas lichter war und er sogar die Sterne und ein Stück des Monds sehen konnte, und bezog Posten unter einem Baum. Bis auf ein gelegentliches Blinzeln verharrte er völlig reglos und lauschte. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn der ganze Stamm des Regenvolks über ihm im Geäst gesessen hätte.
    Er hatte Mr Socrates enttäuscht, und die Scham darüber saß ihm tief in den Knochen. Noch nie hatte Modo einen direkten Befehl seines Dienstherrn missachtet. Gut, als vor einigen Monaten der monströse Metallriese die Parlamentsgebäude angegriffen hatte, war er entgegen den Anweisungen hinaufgeklettert, um die Kinder zu retten, aber das geschah im Eifer des Gefechts. Heute hatte er dagegen ganz bewusst den Gehorsam verweigert! Ihm war die Vorstellung unerträglich, dass die Waldbewohner für irgendein Artefakt, das der Tempel beherbergte, ihr Leben lassen sollten. Hier ging es um rein britische Interessen. Wahrscheinlich handelte es sich

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