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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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weggestreckt.
    Modo glitt hinterher, und obwohl er die Hände in den Boden grub, wurde er schneller, als er es für möglich gehalten hätte. Es war nicht sonderlich clever, mit dem Gesicht voraus so rasant abwärts zu rutschen. Also spreizte er mit aller Kraft die Beine, bis er sich so weit abgebremst hatte, dass er seinen Körper herumschwingen konnte. Da hörte er auch schon direkt hinter sich Octavia kreischen: »Ooooohhhhhhh!«
    Und ehe er sich versah, schoss er über das Ende des Tunnels und knallte einen knappen Meter tiefer gegen einen Felsen. Lizzie stöhnte neben ihm auf dem Boden. Ihre Laterne lag ein Stück entfernt, brannte aber noch.
    Die Pilotin war schnell wieder auf den Beinen und reichte Modo gerade die Hand, um ihm aufzuhelfen, als Octavia aus dem Tunnel gerutscht kam. Es gelang ihr noch, auf den Füßen zu landen, dann fiel sie stolpernd hin.
    »Na, das war aufregender, als ich es mir gewünscht habe«, sagte sie und ließ sich von den anderen hochziehen.
    Sie waren in einer weiteren Kammer aus schwarzem Vulkangestein gelandet. Die Decke war gut viereinhalb Meter hoch. Zu beiden Seiten standen goldene Horusstatuen. Dieser Raum wirkte sogar noch majestätischer als die Kammer mit der Sphinx, und in die Wände waren zahlreiche Fackelhalter aus Messing eingelassen. Vielleicht war sie für irgendeine Art Zeremonie gedacht?
    »Wir kommen dem Ziel näher«, sagte Modo.
    Da ertönte hinter ihnen ein vogelähnliches Kreischen, das Modo einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Lizzie schwang die Blendlaterne herum. Der Lichtkegel erfasste die mechanischen Falken, die sich mit funkelnden Krallen auf sie herabstürzten.

 
     
    M r Socrates folgte Tharpa durch den Gang, die Elefantenbüchse in der rechten Hand. Die Ingenieurskunst, mit der man diesen Totentempel errichtet hatte, war beeindruckend und ließ darauf schließen, dass in der einstigen Stadt draußen der Handel floriert und es von Arbeitern gewimmelt hatte. Vor langer Zeit waren rings um den Tempel vielleicht Bauernhöfe und Dörfer angesiedelt gewesen – der Ausgangspunkt eines neuen ägyptischen Weltreiches. Mr Socrates fragte sich, was wohl aus den Ägyptern geworden war. Krankheit, Missernte, Krieg, es gab viele Gründe, die ein Weltreich in den Abgrund stürzen konnten. Möglicherweise hatten sie auch einfach nur genug vom Leben im Dschungel und waren mit ihren Booten in die Heimat zurückgekehrt.
    Es gab Wichtigeres, worüber er sich Gedanken machen musste, als ein längst vergangenes ägyptisches Reich. Die Sache mit Modo zum Beispiel. Der junge Agent bekam zu viel Rückgrat, und gleichzeitig war er zu weich. Modo sorgte sich um das Leben von ein paar Wilden? War es ein Fehler gewesen, ihn in der Obhut von Mrs Finchley aufwachsen zu lassen? Wäre Modo in seiner Kindheit nur von Männern umgeben gewesen, hätte er sich womöglich anders entwickelt. Mr Socrates glaubte, Modo hätte bereits gelernt, dass die Größe des British Empire auf Opfern beruhte. Das musste ihm ganz offensichtlich nochmals eingetrichtert werden. Ein Weltreich baute man nicht mit Zartgefühl gegenüber Eingeborenenstämmen auf!
    Der Tunnel verengte sich, und für einen kurzen Augenblick ging Mr Socrates die Frage durch den Kopf, ob Modo ihm vielleicht doch zu Recht den Gehorsam verweigert hatte. Unter Umständen hat mich die Aussicht, einen Überraschungsangriff gegen Ingrid Hakkandottir zu führen, blind gemacht, dachte er. Die Attacke hätte den Kriegern und ihnen allen womöglich das Leben gekostet.
    Zumindest hatte Modo mit einem anderen Plan aufwarten können. Der Verstand des Jungen war schon etwas wert. Mit Glück und etwas Courage könnte es ihnen gelingen, das Gottesgesicht aus dem Tempel zu holen und zu verschwinden, bevor Miss Hakkandottir es merkte. Allerdings war es beunruhigend, dass sie das Artefakt noch nicht geborgen hatte. Was hielt sie zurück? Vielleicht hatte sie schlicht und ergreifend den richtigen Tunnel nicht gefunden. Er konnte sich nicht vorstellen, was sie sonst aufgehalten hätte.
    Tharpa blieb stehen und hielt die Laterne so hoch, dass Mr Socrates die glatte Wand vor ihnen erkennen konnte. In den Stein waren tiefe Ausbuchtungen für Hände und Füße gehauen.
    »Wir müssen hochklettern, Sahib«, sagte Tharpa. »Möchten Sie hier warten?«
    »Willst du damit sagen, ich sei zu alt zum Klettern?«
    »Das würde ich nie behaupten, Sahib. Ich hätte besser sagen sollen: Wollen Sie, dass ich den Anfang mache?«
    »Ja, geh

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