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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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breiter und Modo gelangte in eine große quadratische Kammer, in der er wieder aufrecht stehen konnte. Wenig später waren auch die Übrigen eingetroffen, und alle sahen sich staunend um. Der Raum war in hartes, schwarzes Magmagestein, erstarrte Lava, gehauen worden, und Boden und Wände waren glatt wie Glas. In die Decke hatte man Hunderte glitzernder Edelsteine eingelassen. Als Modo seine Laterne hochhielt, blendete ihn das Licht, das von den Steinen reflektiert wurde. Sie schienen zum Greifen nahe. Er streckte die Hand aus und trat einen Schritt vor, ohne auf den Boden zu sehen. Jemand riss ihn so abrupt zurück, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor.
    »Was zum Teufel …«, murrte Modo und fing sich taumelnd wieder.
    »Das wäre ein tiefer Fall gewesen«, sagte Mr Socrates und ließ Modos Schulter los. Er deutete auf den Boden. »Unbeschädigt bist du mir von größerem Nutzen.«
    Modo sah, dass er an der Kante einer tiefen Spalte stand, die etwa einen knappen Meter breit war und sich über die gesamte Länge des Raums erstreckte. In dem schwarzen, polierten Steinboden konnte man sie kaum erkennen.
    »Danke, Sir«, sagte Modo.
    »Du musst mir nicht danken«, knurrte Mr Socrates. »Achte ab jetzt bitte genau auf sämtliche Details rings herum. Die Ägypter haben den Raum so konzipiert, dass man den Blick beim Betreten automatisch nach oben richtet und von der todbringenden Spalte abgelenkt wird. Wir werden auf weitere raffinierte Fallen wie diese stoßen.«
    »Das Loch dient also der Abwehr von Grabräubern?«, fragte Octavia.
    »Zum einen das, zum anderen verhindert es vermutlich, dass Regenwasser in die Hauptkammer der Grabstätte dringt. Es fließt alles über diese Spalte ab. Wer weiß, wie tief sie ist!«
    »Sie glauben, dass es sich um eine Art Totentempel handelt?«, erkundigte sich Modo.
    »Bei den Ägyptern drehte sich alles um Grabanlagen. Sie waren, wie soll ich es ausdrücken, besessen davon. Ich gebe euch Brief und Siegel darauf, dass irgendwo in diesem Berg die Grabkammer eines Königs liegt und wir dort das Gottesgesicht finden.« Er streckte den Arm aus, um mit seiner Laterne die Wand jenseits der Kluft zu beleuchten. Im Lichtschein wurden überraschend weiße Hieroglyphen sichtbar.
    »So, so. Was haben wir denn da?«, sagte Mr Socrates. »Hier steht: ›Jeder Mann, der es wagt, mein Grabmal zu betreten, soll hier sein Ende finden. Wie einem Vogel werde ich ihm das Genick brechen.‹ Nun, das sind gute Neuigkeiten für Octavia und Lizzie. Als Frauen dürften sie von diesem Fluch und von Nackenschmerzen verschont bleiben.«
    »Sie können Hieroglyphen lesen?«, erkundigte sich Modo.
    »Ich habe mich einmal ein bisschen mit Ägyptologie beschäftigt. Ein kleines Hobby von mir.« Mr Socrates klang ein wenig wehmütig, aber dann senkte sich sein Blick auf Modo, und seine Augen verengten sich. »Genug palavert. Führe uns weiter.«
    »Jawohl, Sir.« Modo sprang mühelos über die Spalte im Boden und betrat den Tunnel am anderen Ende des Raums. Mr Socrates und die anderen folgten. Er fing an, sich wie der Kanarienvogel in einer Kohlemine zu fühlen. Aber Befehl war Befehl – und er würde ihn befolgen.
    Die Seitenwände des Tunnels waren ebenso glatt geschliffen wie in der Kammer. Im Abstand von etwa einem Meter ragten Messing-Fackelhalter aus dem Stein, die Holzfackeln selbst waren längst zu Staub zerfallen. Nach wenigen Minuten gelangten sie zu einer Gabelung, von der aus drei Tunnel weiterführten. Modo blieb stehen und drehte sich in Erwartung einer weiteren Anweisung zu Mr Socrates um.
    »Den mittleren«, bestimmte dieser, ohne zu zögern.
    Modo ging weiter voran und rätselte, wie es den Ägyptern gelungen war, die Gänge in das harte Magmagestein zu hauen. Das musste tausend Jahre gedauert haben! Es erschien ihm als ein irrsinniges Unterfangen, ganz abgesehen davon, dass es eintönig und gefährlich gewesen sein musste.
    Nach und nach verengte sich auch dieser Tunnel, und abermals waren Modo und seine Gefährten gezwungen, auf Händen und Füßen weiterzukriechen. Modo fiel auf, dass der Gang ganz sachte anstieg. Nach ihrer Einschätzung befand sich die Höhle, durch die sie den Berg betreten hatten, genau gegenüber dem Hauptportal, und mit ziemlicher Sicherheit bewegten sie sich jetzt auf die Vorderseite des Tempels zu.
    Schon bald mündete der Gang in eine weitere Kammer. Modo richtete sich auf und stieg drei Steinstufen hinunter. Er leuchtete mit der Laterne den Raum aus – und

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