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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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es verschlug ihm den Atem. In das Vulkangestein war eine Sphinx gehauen und starrte die Eindringlinge mit glühenden Rubinaugen an. Die roten Steine ließen die Augen auf unheimliche, verstörende Weise lebendig wirken.
    Mr Socrates entfuhr ein überraschtes: »Oh! Alle Ägyptologen der Welt würden uns beneiden, wenn wir nur …« Er verstummte und war schlagartig wieder der Mann der Tat. »Lassen wir das, wir sind ja nicht auf Bildungsreise. Es sind keine Ausgänge zu sehen. Sucht die Wände ab und macht mir Meldung, falls ihr etwas Ungewöhnliches bemerkt – Hebel, versetzte Steine, Vertiefungen, alles, was zum Öffnen einer Geheimtür dienen könnte.«
    Modo hielt die Laterne nach unten, um sicherzugehen, dass er auf festen Boden trat, dann machte er einige Schritte in den Raum. Er schwenkte die Lampe herum und ließ seine freie Hand auf und ab über eine Wand gleiten. Die Decke war so niedrig, dass Mr Socrates sie abtasten konnte, und Tharpa kniete auf dem Boden, um nach Auffälligkeiten zu suchen.
    Nach einiger Zeit warf Mr Socrates einen Blick auf seine Uhr und steckte sie zurück in die Tasche. »Das dauert zu lange. Das hier muss eine Sackgasse sein! Davon wurden immer einige angelegt, um Grabräuber in die Irre zu führen. Wir kehren um.«
    Frustriert machte sich Modo den anderen voran auf den Rückweg, aber als er an der Gabelung anlangte, war er verwirrt. Er stand auf einmal vor vier Gängen!
    »Sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt?«, fragte Octavia.
    »Das müssten wir eigentlich sein, aber da ist jetzt ein zusätzlicher Gang«, erwiderte Modo.
    »Ach, der ist nur nicht zu sehen, solange man sich von der anderen Seite nähert«, erklärte Mr Socrates. Er schaute erneut auf die Uhr. »Es ist schon weit nach Sonnenaufgang. Miss Hakkandottir ist wahrscheinlich nicht untätig. Wir müssen uns aufteilen. Modo, Lizzie, Octavia: Ihr erkundet diesen Tunnel hier. Tharpa und ich nehmen den da drüben.« Er reichte Tharpa seine Laterne. »Uhrenvergleich.« Modo gehorchte. »Dringt so schnell wie möglich so weit wie möglich vor und kehrt in fünfundzwanzig Minuten hierher zurück.«
    Tharpa und Mr Socrates verschwanden in dem breitesten Tunnel. Als Modo gerade in den engen Gang aufbrechen wollte, den Mr Socrates ihnen zugewiesen hatte, nahm Lizzie ihm die Blendlaterne ab und erklärte: »Ich übernehme diesmal die Führung. Ich bin die Älteste.«
    Octavia und Modo wechselten einen Blick, aber bevor sie noch etwas entgegnen konnten, war Lizzie bereits geduckt in dem Tunnel verschwunden. Eilig folgten sie ihr, um den Anschluss nicht zu verlieren. Sie legten ein gutes Stück Weg in gebückter Haltung zurück, wateten durch Wasserpfützen, bis sie schließlich wieder aufrecht stehen konnten. Bei dieser Gelegenheit holte Modo seine Maske hervor und setzte sie auf. Die Expedition kostete ihn all seine Energie, und er würde sein verwandeltes Erscheinungsbild nicht mehr lange beibehalten können. Er spürte bereits, wie sein Gesicht und sein Körper sich veränderten.
    Der Gang endete dicht vor einem über drei Quadratmeter großen Schacht, der bodenlos zu sein schien. Jenseits davon ragte eine glatte Wand aus Magmatit mit einem fußbreiten Vorsprung auf. Es erschien Modo zu weit und zu gefährlich, um den Versuch zu wagen, hinüberzuspringen.
    »Noch eine Sackgasse!«, stellte Octavia fest.
    Lizzie hielt die Lampe hoch und leuchtete die gegenüberliegende Wand an. »Keine Hieroglyphen. Das ist bislang die banalste Kammer, die wir gesehen haben.«
    »Wir sollten umkehren«, schlug Modo vor. »Wir haben noch Zeit, den letzten Tunnel zu erkunden.« Er wandte sich schon zum Gehen, doch was er dann hörte, ließ ihn in der Bewegung erstarren.
    »›Alles ist nicht Gold, was gleißt, wie man oft euch unterweist. Manchen in Gefahr es reißt, was mein äußerer Schein verheißt: Goldnes Grab hegt Würmer meist.‹«
    »Du kennst Shakespeare?« Modo bemühte sich, nicht ungläubig zu klingen.
    » Der Kaufmann von Venedig war das Lieblingsstück meines Vaters«, antwortete Lizzie. »Diese Wand ist absichtlich so schlicht. Sie wollten, dass wir kehrtmachen.«
    Modo kam sich dumm vor, weil er nicht selbst zu dieser Schlussfolgerung gelangt war. »Aber es ist trotzdem zu weit, um gefahrlos über den Schacht zu springen. Vielleicht haben sie ihre eigenen Leitern mitgebracht? Oder wenigstens eine Holzplanke …«
    »Oder sie haben einfach hier draufgedrückt«, sagte Lizzie. Sie hatte die Wand neben dem Tunnel

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