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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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voraus.« Mr Socrates reichte ihm die Waffe. »Nimm die Elefantenbüchse. Vermeide es aber, wenn möglich, sie in einem engen Raum abzufeuern, sonst werden wir taub. Also gut, dann schauen wir mal, ob diese zweitausend Jahre alten Klettergriffe unser Gewicht tragen.«
    Tharpa hängte sich das Gewehr über die Schulter, nahm die Laterne zwischen die Zähne und erklomm mühelos die Wand. Mr Socrates war beeindruckt – was für eine Behändigkeit. Tharpa schien nicht zu altern.
    Langsam folgte er ihm und krallte seine Hände und Füße in die Ausbuchtungen. Nach ungefähr sechs Metern musste er verschnaufen. Zu viele Tage hinter dem Schreibtisch!
    »Geht es Ihnen gut, Sahib?«
    »Klettere einfach weiter, Tharpa«, fuhr ihn Mr Socrates an. »Machst du dich über mich lustig, oder bist du ernsthaft um mein Befinden besorgt?«
    »Ich bin immer um Ihr Befinden besorgt, Sahib.«
    Nach weiteren zehn Minuten erreichten sie endlich einen Vorsprung. Mr Socrates wehrte nicht ab, als Tharpa ihm über die Kante half. Dann blieb er auf dem glatten, kalten Felsen liegen und fragte sich, ob sein Herz zerspringen würde. Keuchend holte er ein paarmal tief Luft, bis ihm auffiel, dass Tharpa ihn beobachtete.
    »Sag nichts«, stieß er hervor. »Ich bin in bester Verfassung. Also, wo sind wir?«
    Tharpa hob die Laterne in die Höhe, und sie erkannten, dass sich der Vorsprung genau vor der Öffnung zu einem schmalen Gang befand, dessen weiterer Verlauf im Dunkeln lag.
    »Weiter«, forderte Mr Socrates und folgte Tharpa in den Tunnel.
    Wenig später musste er auf allen vieren kriechen und verfluchte sein Rheuma. Diese Ägypter mussten Knie aus Stein gehabt haben. Oder sie waren gar nicht alt genug geworden, um Rheuma zu bekommen.
    Der Gang öffnete sich auf einen großen quadratischen Raum. Mr Socrates war erleichtert, sich wieder aufrichten zu können. Tharpa schwenkte die Laterne herum, und vor ihnen, in der Mitte der Kammer, stand tatsächlich ein Streitwagen, umgeben von tönernen Krügen, Schilden, vertrockneten Blumen und einem Wedel aus Straußenfedern. Einige der Gefäße waren zerbrochen. Mr Socrates und Tharpa hatten nicht als Erste diesen Raum betreten. Vielleicht war Alexander King hier gewesen. Falls ja, wäre das ein gutes Zeichen.
    »Die Ägypter bewahrten die Eingeweide des Pharaos in einem Tonkrug auf«, sagte Mr Socrates.
    »Da sind sie gut aufgehoben«, bemerkte Tharpa trocken, und Mr Socrates musste lachen. Es war immer eine Überraschung, wenn Tharpa ausnahmsweise einmal eine witzige Bemerkung machte.
    Sie durchquerten die Kammer und traten in einen kurzen Durchgang, der vor einer schmucklosen Steintür endete. Tharpa schob die Tür ohne Anstrengung zur Seite, und sie glitt lautlos in einen Spalt in der Wand.
    »Was für brillante Ingenieure«, sagte Mr Socrates.
    Sie standen nebeneinander, als Tharpa die Laterne hochhielt. Unzählige Spiegel schienen den Lichtschein zu reflektieren und ihn immer weiter zu vervielfachen, bis es in der Kammer nahezu taghell war.
    Und mit einem Mal erkannte Mr Socrates, dass die Wände gar nicht mit Spiegeln bedeckt waren, sondern mit zahllosen weißen Saphiren, die das Licht in alle Richtungen zurückwarfen. Im Zentrum des Raums stand ein vergoldeter Sarkophag.
    »Die königliche Grabkammer! Wir haben es geschafft, Tharpa!«
    In diesem Augenblick hallte das Echo eines Pistolenschusses durch den Totentempel.

 
     
    M odo verharrte völlig reglos im Dunkeln. Bei ihrer ersten Attacke hatten die Falken Lizzie die Laterne aus der Hand geschlagen, und sie war auf dem Boden zerschmettert. Das einzige Licht im Raum waren jetzt die glühend roten Augen der mechanischen Vögel.
    »Die Schnäbel oder Krallen sind giftig!«, schrie Octavia.
    Ein Falke stieß auf sie herab. So schnell, dass Modo seine roten Augen nur als verschwommene Spur wahrnahm. Dann hörte er ein Stöhnen.
    »Ah, einer hat mich erwischt.«
    »Octavia!« Suchend streckte er die Hände aus und folgte ihrer Stimme, bis er Octavia gefunden hatte. »Blutest du?«
    »Ja«, wisperte sie, »aber mein Helm hat mich vor dem Schlimmsten bewahrt.«
    Sie redete noch, also war sie nicht vergiftet worden. Allerdings hatte Mr Socrates berichtet, dass sich in den Vögeln eine Ampulle für Gift befand. Möglicherweise dauerte es, bis es seine Wirkung entfaltete.
    Abermals kreischte ein Falke, und Lizzie entfuhr ein Schrei, gefolgt von einer Kanonade wüster Flüche. Die Vögel konnten im Dunkeln sehen!
    Blitzartig schlitzten die

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