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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Victoria«, erwiderte Octavia. »Habe heute Morgen eine Brieftaube von ihr erhalten.«
    Hakkandottir nahm noch einen Schluck Wein und presste dann das Glas zusammen, bis es zersplitterte. »Alan schickt dich, richtig?«
    Â»Alan?«
    Da lachte Hakkandottir. »Verzeih, du weißt natürlich nicht, dass Mr Socrates mit Vornamen Alan heißt. Die alte Spinne ist einfach nicht totzukriegen.«
    Octavia verharrte mit ausdruckslosem Gesicht. Bedeutete das, er hatte den Überfall im Turmhaus überlebt?
    Â»Er muss in arger Bedrängnis sein, wenn er ein Kind schickt, um uns auszuspionieren. Seine Allianz ist geschwächt.«
    Die Tür ging auf und Fuhr trat mit zischenden Gelenken ein. Ein Mann mit kurzem grauem Haar und einer Brille folgte ihm. Sein verkümmerter rechter Arm wurde von mehreren Metallklammern als Verstärkung umschlossen. Die winzige Hand war um große Metallfinger ergänzt worden, sodass es aussah, als trüge er einen eisernen Handschuh. Aus der Vorrichtung trat zischend Dampf aus, als er auf Octavia deutete.
    Â»Sie gehört zu Socrates’ Leuten«, stellte er fest. »Ihr Name ist Octavia Milkweed. Sie ist ein sehr kleines Rädchen in seinem Netzwerk.«
    Â»Danke für Ihren unangeforderten Beitrag«, entgegnete Hakkandottir.
    Octavia vergaß nie ein Gesicht und dieses hier hatte sie vor einigen Monaten bei Mr Socrates gesehen. Der Mann war ein Mitglied der Ewigen Allianz, doch damals war sein verkümmerter Arm noch nicht mit so einer raffinierten Technik ausgestattet gewesen. »Gibbons«, ergriff Octavia das Wort – denn sie vergaß auch nur selten einen Namen. »Benannt nach dem Affen, nehme ich an. Wurde Ihre neue Hand speziell dafür entworfen, andere hinterrücks zu erdolchen?«
    Â»Du Hexe!«, fauchte er.
    Hakkandottir lächelte. »Sie ist eine schlaue kleine Schlange. Doch achten Sie gar nicht auf sie. Wir müssen uns mit dringenderen Angelegenheiten befassen. Haben Sie Neuigkeiten, Fuhr?«
    Â»Der Bau ist abgeschlossen. Ich übernehme jetzt.«
    Â»Ja, tun Sie das. Sobald unsere Aufgabe erledigt ist, versenken Sie die Maschine in der Themse. Wir wollen nicht, dass sie unsere herrliche Erfindung in die Finger bekommen. Verstanden?«
    Fuhr nickte. »Voll und ganz. Aber vergessen Sie nicht, mich rechtzeitig abzuholen. Ich bin kein besonders guter Schwimmer mehr.«
    Â»Ich werde pünktlich sein, versprochen. Ich lasse gleich die Vesuvius kommen, um sicherzustellen, dass ich pünktlich eintreffe. Gibbons, steigen Sie auf die Überwachungsplattform. Sie wollen doch die Vorstellung nicht versäumen.«
    Als die beiden Männer gegangen waren, trat Hakkandottir an den Tisch in der Ecke. Darauf befand sich eine Ansammlung eigentümlicher Gegenstände: Teile von Uhrwerken, ein Phonograf, eine dunkel getönte Brille und ein Telegraf. Mit ihren Metallfingern tippte sie eine Nachricht in das Gerät. Octavia sah keine Kabel, weshalb sie vermutete, dass es drahtlos funktionierte. Sie wusste, dass Mr Socrates eine ähnliche Apparatur besaß.
    Â»Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich in Ihre Pläne einzuweihen?«, fragte Octavia und versuchte erneut, den Kerl, der sie festhielt, abzuschütteln.
    Â»Wir sind im Begriff, zu einem Schlag auszuholen, der Britannien in die Knie zwingen wird.«
    Â»Wie aufregend!«
    Â»Du machst dich über mich lustig, Mädchen. Unsere Unterredung ist beendet.« Hakkandottir schnippte mit den Fingern und wies den Handlanger an: »Töte sie! Aber hinterlass keinen Dreck.« Sie blickte Octavia in die Augen, als sie in einen langen Mantel schlüpfte und ging.
    Der Mann verstärkte den Griff um Octavias Arme. »Es tut mir leid, Miss.« Sein Atem stank nach vergammelten Sardinen. »Befehl is’ Befehl. An jedem anderen Tag hätte ich dir noch ’ne schöne Zeit gewünscht.«
    Â»Tun wir doch einfach so, als sei es so ein anderer Tag.«
    Er ließ ein grobes Lachen hören. »So läuft das nicht, Miss. Also, ich bin nich’ einer von der brutalen Sorte. Ich will nich’, dass du Schmerzen hast. Irgend’ne bestimmte Vorliebe? Beim Ersticken bleibt die Leiche sehr hübsch. Oder wie wär’s, wenn ich dir mit ’nem schnellen Knack den Hals umdrehe?«
    Â»Wie wäre es mit einem hohen Alter?«
    Er lachte wieder. »Du bist ein mutiges Mädchen, das bewundere ich, Miss. Aber ich

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