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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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verlangten nach Luft. Er war zu schwer, um zu schwimmen, doch er hob seine Beine an und gab nicht auf. Unter all dem Schlick stieß er auf massive Felsen. Er machte einen Schritt und dann noch einen. Eine Granate hatte ihn nicht umgebracht, Kugeln hatten ihn nicht nicht vernichten können – und irgendeiner hässlichen Teufelsbrut würde es auch nicht gelingen.
    Fuhr erblickte die Pfähle des Kais nur zwanzig Meter von sich entfernt und bewegte sich mühsam darauf zu. Er würde aus dem Wasser klettern und seinen Feind sowie jeden anderen, der sich ihm in den Weg stellte, endgültig vernichten. Zwanzig lange Schritte. Er würde es schaffen.
    Wasser sickerte in die Brennkammer seines rechten Beins und mit einem Blubbern kam es zum Stillstand. Fuhr hob das linke Bein, rutschte aus und war gezwungen, nur mithilfe eines Arms und eines Beins über den Flussgrund zu kriechen. Noch fünfzehn Meter. Noch vierzehn. Er würde auf den Kai klettern und den Jungen erwürgen.
    Die Flamme in der Brennkammer seines linken Beins erlosch. Zentimeter für Zentimeter zog er sich nur noch mit einer Hand vorwärts, seine Finger gruben sich tief in das Flussbett. Das Kohlefeuer in seinem linken Arm erstarb zischend. Er war bewegungsunfähig. Am liebsten hätte er vor Wut geschrien. Er musste atmen. Er konnte keine Sekunde mehr warten. Um ihn herum war nichts als Wasser.

 
37
    Â 
    Wunderwerk und Monstrum
    Â 
    Â 
    M odo spuckte und würgte und atmete mehrmals keuchend ein. Allmählich wurde ihm bewusst, dass sein Kopf auf harten Planken lag und ihm trübes Licht in die Augen schien. Es war die von Nebel verschleierte Sonne. Einen Augenblick später schob sich eine dunkle Silhouette vor die Lichtquelle. Er blinzelte und erkannte Tharpa, der über ihm zu schweben schien. Seine Lippen bewegten sich lautlos. Es knackte in Modos Ohren und er hörte die Worte: »Geht es dir gut?«
    Er nickte langsam und stieß einen weiteren nassen Huster aus. Mit der Hand betastete er sein Gesicht und Tharpa reichte ihm einen Schal, den Modo sich bis zur Nase hoch um den Hals wickelte. Mit Tharpas Hilfe setzte er sich langsam auf. Er brauchte noch einige Minuten, dann murmelte er: »Muss stehen.«
    Tharpa half ihm auf die Beine und stützte ihn. Jetzt erst hatte Modo einen Blick für seine Umgebung. Sie befanden sich am Kai in der Nähe der Parlamentsgebäude. Der Victoria Tower warf einen langen Schatten. Soldaten in karmesinroten Mänteln hatten auf der Westseite des Parks Absperrungen errichtet, um Schaulustige fernzuhalten. Alles wirkte so seltsam normal auf Modo, als würde er derlei jeden Tag erleben. Der Riese stand immer noch am Rande der Houses of Parliament direkt neben der Themse, als ob er dort schon seit hundert Jahren stünde – erstarrt und mit einem herabhängenden Metallarm. Der andere Arm hatte sich in den höchsten Ästen einer Baumkrone verfangen.
    Soldaten in schwarzen Uniformen kletterten über Holzleitern hinauf und befreiten die Kinder mit Schraubenschlüsseln und Sägen. Viele lagen oder saßen bereits aneinandergelehnt auf dem Boden. Andere Soldaten hatten begonnen, den oberen Teil des riesigen Metallkörpers zu zerlegen. Die Teile wurden auf Wagen verfrachtet, zum Kai transportiert und dort auf einen Frachtkahn verladen. Prinz Albert hatte man bereits weggebracht. Modo ging davon aus, dass er als Erster befreit worden war.
    Mr Socrates stand, auf seinen Spazierstock gestützt, neben dem Riesen. Gelegentlich kamen schwarz uniformierte Soldaten zu ihm, um Befehle entgegenzunehmen, und machten sich dann im Laufschritt an die Arbeit.
    Unsicher ging Modo zu den Kindern hinüber, jeder Schritt kostete ihn Mühe. Ein Soldat mit einem Gesicht wie ein Barockengel verteilte Schokolade an diejenigen Kinder, die wach waren. Andere schienen zu schlafen. Modo, der schon befürchtet hatte, dass einige tot seien, war überglücklich, als er erkannte, dass alle Kinder lebten. Und dann fand er endlich denjenigen, den er schon so lange gesucht hatte.
    Â»Oppie«, sagte er.
    Der Junge blickte auf. Er hielt einen Schokoladenriegel in seinen klebrigen Fingern. »Was’n?«, fragte er.
    Sein Gesicht war immer noch aufgedunsen, sein Körper angeschwollen von der Tinktur, aber Modo konnte erkennen, dass die feineren Züge des Jungen allmählich zurückkehrten.
    Â»Ich bin Mr Wellington«, erklärte Modo.
    Â»Oh, Mr W,

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