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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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versetzte ihm mit seinem dampfbetriebenen Arm einen Hieb, der seine Maske zerstörte und ihn bis zur Schulterkante schlittern ließ. Mit der Hand fuhr sich Modo über die Wange. Er glaubte, sein Kiefer sei gebrochen. Sein Gesicht! Es war vor Fuhr und aller Welt entblößt. Er dachte eine Sekunde lang daran, hinüber auf das Parlamentsgebäude zu springen und zu flüchten, dann rappelte er sich auf und drehte sich zu seinem Gegner um.
    Als Fuhr Modos Gesicht erstmals deutlich vor sich sah, stutzte er. »Bist du der Teufel?«, fragte er. »Nein, das ist nicht möglich. Selbst der Teufel kann nicht so hässlich sein.«
    Modo hatte mit einer unbarmherzigen Bemerkung von Fuhr gerechnet. Trotzdem verletzten ihn die Worte zutiefst.
    Das Brummen klang jetzt näher und er sah hinter Fuhr ein graues Luftschiff aus dem Nebel auftauchen. Sein Bug war mit Stahl verstärkt und es wurde von einem großen Rotor am Heck angetrieben. Hakkandottir stand in der Steuergondel und fuchtelte mit einem Gewehr herum. Sie war in Begleitung von drei Männern, darunter Dr. Hyde, der traurig den Riesen betrachtete. Der Mann neben ihm trug eine Brille und ließ eine Strickleiter herab.
    Â»Springen Sie, Fuhr! Springen Sie!«, brüllte er.
    Â»Ich krieg dich noch, Teufelsbrut!«, drohte Fuhr und warf Modo einen hasserfüllten Blick zu. »Und dann drück ich dir die Kehle zu, bis deine hässliche Visage blau anläuft. Das versprech ich dir.« Fuhr machte einen Sprung und hielt sich an der herabbaumelnden Leiter fest.
    Hakkandottir schoss auf Modo und verfehlte ihn nur knapp. Er war immer noch so wütend auf Fuhr und seine Komplizen wegen des Leids, das sie den Kindern angetan hatten, dass er beherzt zur Schulterkante des Riesen hechtete und sich mit einem Satz am Bein seines Gegners festhielt. Das Luftschiff drehte ab und flog mit ihnen über die Themse. Fuhr trat nach Modo, aber der verstärkte nur seinen Griff.
    Â»Sie werden nicht entkommen!«, schrie er.
    Hakkandottir richtete ihr Gewehr auf Modo und rief: »Gehen Sie aus der Schusslinie, Fuhr. Damit ich zielen kann!«
    Fuhr griff nach unten, um Modo von seinem Bein wegzureißen, als eines der Seile der Strickleiter riss, sodass sie nach außen schwangen und an dem verbliebenen Tau baumelten. Fuhr knurrte und versuchte, weiter nach oben zu klettern, doch da riss auch das zweite Seil. Seine Hand griff nach Modos Kehle und umschloss sie, während sie beide durch die Luft hinab in die Themse stürzten.

 
34
    Â 
    Die Themse
    Â 
    Â 
    A ls sie auf dem Wasser aufprallten, war Fuhrs Griff zu fest, als dass Modo sich daraus hätte befreien können. Deshalb hatte er keine Gelegenheit gehabt, noch einen letzten tiefen Atemzug zu nehmen, bevor sie in dem trüben, kalten Wasser versanken. Und alles, was er sah, war das wutverzerrte Gesicht seines Gegners. Dieser umklammerte seinen Hals eisern mit beiden Händen. Das Gewicht seiner Metallglieder würde sie gemeinsam auf den Grund des Flusses ziehen. Modo trommelte gegen den mächtigen Brustkorb des Mannes, dabei sanken sie immer tiefer, bis Modo glaubte, seine Lungen würden bersten.
    Aus Fuhrs Arm stiegen Blasen auf, sein Griff wurde plötzlich schwächer und ein Arm sank nutzlos herab. Modo zog die Beine an und stemmte sie gegen Fuhrs Bauch. Die Lippen des Mannes bewegten sich und seine andere Hand umklammerte Modos Hals nur noch fester. Da trat Modo mit beiden Füßen zu, löste die Hand und trieb wild rudernd davon. Fuhr wollte ihm nachstürzen, doch sein Gewicht zog ihn unerbittlich in die Tiefe.
    Modos Lungen verlangten nach Luft. Er trat mit den Füßen, doch durch das hektische Paddeln drehte er sich nur im Kreis. Eine Erkenntnis brodelte in ihm: Wäre ich nicht meine ganze Kindheit über auf Ravenscroft eingesperrt gewesen, dann wüsste ich jetzt, verdammt noch mal, wie man schwimmt.
    Er hörte Tharpas Stimme, als würde er ihm direkt ins Ohr sprechen: Ganz gleich, in welcher Lage du dich befindest, bewahre Ruhe. Modo hörte auf, um sich zu treten, und ließ sich treiben. Er stieß eine winzige Luftblase aus und beobachtete, in welche Richtung sie sich bewegte. Nach oben! Dort war oben! Jetzt paddelte er gezielt. Die Wasseroberfläche war noch weit über ihm, aber es wurde heller.
    Modo paddelte und paddelte. Mrs Finchley!, dachte er. Octavia! Er strampelte mit allen vieren, um die Welt dort oben zu erreichen,

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