Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
Vom Netzwerk:
mit Statistiken nerven, daß ein Testpilot
gefährlicher lebt als ein Astronaut, wenn auch noch immer lange nicht
so gefährlich wie ein Verkehrsteilnehmer, weil nämlich â€¦Â«
    Weiter
kam er nicht, denn sie beugte sich plötzlich über ihn, bedeckte ihn mit
stürmischen Küssen und sagte ihm immer wieder, wie sehr sie ihn liebe,
und daß sie jetzt endlich heiraten und ganz viele Kinder kriegen
könnten. Sie schmuste und küßte und redete unaufhörlich weiter und
hörte erst auf, als er die Augen schloß und sie merkte, daß er gar
nicht mehr zuhörte. Er war fest eingeschlafen.
    Sie
stand auf und schaute ihm nach, als die Krankenschwester ihn in sein
Zimmer zurückschob. Dann ging sie schnell zum nächsten Telefon. Ihre
Mutter würde wissen wollen, wie es ihm ging. Sie erzählte ihr Wort für
Wort, was er gesagt hatte, und ihre Mutter antwortete ihr, wie sehr sie
sich mit ihr freue. Claudia hängte den Hörer ein und ging singend
davon. Zwanzig Kilometer entfernt legte Marianne Altenburg sanft den
Hörer auf. Eine Redensart ging ihr durch den Kopf: Mitten im Leben lauert der Tod.
    Das
Pappmachémodell des Laborkomplexes beherrschte Goncourts Büro. Es war
auf einem Tisch vor dem Fenster aufgebaut und maß zwei mal zwei Meter.
Altenburg war beeindruckt.
    Â»Nächste Woche fangen
wir mit dem Bauen an, Thomas«, sagte Goncourt und legte dabei eine Hand
auf Altenburgs Schulter. Die Begeisterung, die er ausstrahlte, war
ansteckend. Altenburg war bereits infiziert. Er nickte, als Goncourt
fortfuhr: »Von dort aus werden wir die Welt verändern.« Er stieß ihm
sanft in die Rippen. »Wann können Sie mit der Planung beginnen, was Sie
an Ausrüstung brauchen?«
    Â»Ein großer Teil davon muß
völlig neu konzipiert werden«, erwiderte Altenburg. »Swann kümmert sich
bereits darum. Aber die Grundausstattung â€“ die können wir morgen
schon bestellen.«
    Â»Ausgezeichnet. Jetzt geht's also
los, Thomas.« Er lehnte sich über den Tisch, dann wandte er den Kopf
und schaute über die Schulter. »Jetzt kann uns nur noch eins aufhalten.«
    Â»Was?«
    Â»Waldegg.«
    Waldegg.
Dieser Name schien ihn zu verfolgen. Er hatte gehofft, den Namen
Waldegg nie wieder zu hören. Er mußte wieder an Giovanna denken â€¦
    Â»Alles
das«, fuhr Goncourt fort, »baue ich mit meinem Geld, mit meinem
eigenen, nicht mit dem irgendeiner Gesellschaft, einer Regierung. Den
Bau hier, den ziehe ich allein hoch. Aber sobald das alles
steht â€¦Â« Er machte eine schweifende Armbewegung über den Tisch,
»… brauche ich den Kredit von E UREKA . Und Waldegg wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um das zu verhindern.«
    Â»Gibt
es irgendeine Möglichkeit, wie ich Ihnen helfen könnte?« fragte
Altenburg, wohl wissend, daß es nicht mehr als eine freundliche, aber
hilflose Geste war. Was die Welt der Finanzen betraf, war er so naiv
und unbedarft wie ein neugeborenes Baby.
    Goncourt
lächelte. »Sie haben mir bereits dadurch sehr geholfen, daß Sie bei dem
Projekt mitmachen. Mehr können Sie nicht tun. Alles weitere liegt
ausschließlich bei mir.«
    Â»Ja.« Altenburg wandte sich zum Gehen, aber Goncourt hielt ihn zurück. »Irgendwo in Ihrem Innern sind Sie traurig, Thomas.«
    Altenburg nickte. »Ich bin ein bißchen vom Weg abgekommen. Das geht jedem Menschen manchmal so.«
    Â»Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Â»Danke, Georges, nein.«
    Goncourt schaute ihn an. »Wie ich hörte, hält sich Giovanna Waldegg zur Zeit in der Stadt auf. Sie wohnt im Plaza.«
    Â»Ach,
tatsächlich.« Seine Stimme klang desinteressiert. Es war ihm egal, wo
sie abgestiegen war. Interessant war freilich, daß Goncourt offenbar
Gedanken lesen konnte. Vielleicht war eine solche Fähigkeit in seiner
Branche lebenswichtig.
    Â»Ach, Thomas«, rief ihm Goncourt
nach, als er hinausging, »seien Sie so nett und sagen Sie Chantal, sie
möchte bitte zu mir kommen.«
    Sie saß an ihrem
Schreibtisch, als Altenburg durch ihr Büro ging. Er richtete ihr
Goncourts Botschaft aus und schaute ihr noch einen Moment nach, als sie
mit wippenden Hüften in Goncourts Büro verschwand. Wie glücklich,
dachte er, konnte sich der Mann schätzen, der Chantal Delon einmal
abkriegen würde: solche Schönheit, solche Intelligenz, und nicht die
Spur von Falschheit oder

Weitere Kostenlose Bücher