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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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den Satz unvollendet.
    Â»Hat Waldegg dich gezwungen?«
    Â»Ich
habe mich zwingen lassen.« Er trank einen Schluck und schaute sie an.
Sie war voller Mitgefühl, wie in alten Tagen. Er mußte es ihr erzählen,
es sich von der Seele reden. »Es geht um meinen Kopf«, sagte er. »Sie
wollen mich abschießen, auf die gemeinste Weise. Wollen mir eine
Spionagegeschichte anhängen. Sie wollen mich nicht nur loswerden, o
nein â€¦Â« Er schüttelte den Kopf und leerte das Glas in einem Zug.
»… sie wollen mich vernichten.«
    Â»Wer?«
    Â»Waldegg und Goncourt.«
    Â»Aber woher willst du das wissen?« Sie streichelte wieder seine Stirn.
    Â»Giovanna Waldegg hat es mir erzählt.«
    Ihre
Hand zuckte von seiner Stirn zurück, als hätte sie einen elektrischen
Schlag bekommen. »Du hast sie getroffen?« Ihre Stimme war zu einem
Flüstern abgesunken.
    Er nickte. »Sie hat mich gewarnt â€¦Â«
    Â»Du hast sie wieder getroffen?«
    Â»Ja. Laß es mich erklären â€¦Â«
    Â»Geh!«
Sie war zurückgewichen und stand jetzt beim Tisch. Ihr Gesicht war
kreidebleich. Alles Mitgefühl war mit einem Schlag von ihr gewichen.
    Â»Ich
habe mich mit ihr in einem Hotelfoyer getroffen«, erklärte er in
beschwörendem Ton. »Am hellichten Tag, mit hundert Leuten um uns herum.
Ganze zwanzig Minuten lang! Marianne, es geht um mein Überleben,
begreif doch!«
    Â»Und um das meine, Thomas. Ich kann einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr, und ich will nicht mehr!«
    Â»Marianne, bitte«, beschwor er sie. »Sie kam, um mich zu warnen.«
    Â»Ach, Thomas«, sagte sie und schüttelte den Kopf. Er kannte die Geste. Sie glaubte ihm kein Wort.
    Â»Ich
weiß, es klingt absurd«, sagte er. »Aber wenn ich dich anlügen wollte,
glaubst du nicht, daß ich mir dann etwas Besseres ausgedacht hätte?«
    Â»Oh,
das hast du«, sagte sie. »Du hättest besser dabei bleiben sollen. Du,
ganz allein in deiner inneren Emigration, auf der Suche nach dir
selbst. Das war eine gute Lüge. Das hatte etwas Poetisches. Du hast nur
vergessen zu erwähnen, daß sie dabeisein würde, um deine Hand zu
halten.«
    Altenburg stieß einen Seufzer aus. »Ja, ja, sehr schön«, sagte er. »Es ist leicht, einen Mann absurd aussehen zu lassen.«
    Â»Ich
habe das nicht getan«, sagte sie. »Du selber hast es getan.« Sie
zögerte einen Moment, dann sagte sie ruhig: »Ich will die Scheidung.«
    Das Wort traf ihn wie ein Faustschlag in die Magengrube. »Was?« Er starrte sie ungläubig an.
    Â»So schnell wie möglich.«
    Â»Nein«,
sagte er und schüttelte den Kopf. »Nein, Marianne.« Er war heute abend
hergekommen, um Claudia von Peter zu berichten. Er hatte gemeint, das
sei besser, als es ihr am Telefon zu sagen. Aber darauf war er nicht
vorbereitet. »Ich werde meine Einwilligung nicht geben.«
    Sie
schüttelte den Kopf. »Diesmal hast du nichts zu geben, Thomas. Diesmal
nehme ich, Thomas. Ich werde mich von dir scheiden lassen, und du wirst
es nicht verhindern können. Nächste Woche habe ich einen Termin bei
meinem Anwalt.«
    Er stand nur da, mit weichen Knien, unfähig, etwas zu erwidern.
    Es
dauerte einen Tag, bis sie Sichtkontakt zu Palladio bekamen â€“ fast
exakt einen Tag. Genau vierundzwanzig Stunden, sechzehn Minuten und
acht Sekunden waren vergangen, seit Altenburg den Befehl zum
Weiterfliegen gegeben hatte, als Krügers Stimme durch den Kontrollraum
dröhnte: »Da ist er!«
    Ein freudig erregtes
Gemurmel erhob sich im Raum. Dann hörten sie Krüger sagen: »Soweit ich
sehen kann, sind keine Halteklammern mehr am Sonnenpaddel. Es könnte
also mit einem kleinen Ruck gehen.«
    Der Bildschirm zur
Linken zeigte Palladio aus der Sicht der Außenkamera. Der Satellit
drehte sich langsam um seine Achse, leicht taumelnd, wie ein
Betrunkener.
    Altenburg beugte sich über sein Mikro. »Aber nur ganz sachte, nicht zu fest. Wer bedient den Greifarm?«
    Â»Ich, Chef«, antwortete eine vertraute Stimme. »Johannes.«
    Ein
metallener Arm mit einem klauenartigen Greifmechanismus erschien auf
dem linken Bildschirm. Langsam bewegte er sich auf den defekten
Satelliten zu.
    Â»Ganz leicht«, rief Altenburg in sein Mikrofon, »sonst stoßt ihr ihn aus seiner Bahn.«
    Â»Okay, Chef«, antwortete Krüger. »Der Greifarm ist jetzt fast am

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