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Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition)

Titel: Mission Herodes - Die vier Reiche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick R.Ullrich
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registrierte er, wie seine eigene Erregung sich steigerte. Aber bisher hatte sie ihre Aufgabe erfüllt, die Dinge entwickelten sich so, wie sie sollten und außerdem war sie schön. So ließ er es dieses Mal zu. Gönnte ihr den Erfolg, ihn besiegt zu haben. Und sich das Vergnügen, besiegt zu werden. Weil sie schön war. So schön.
    Das Stöhnen des Idioten weckte ihn. Er musste eingeschlafen sein. Für einen Moment noch hielt er die Augen geschlossen und gab sich dem für ihn ungewohnten Zustand der Entspannung und Zufriedenheit hin. Nur einen Moment, denn er misstraute diesen Gefühlen zutiefst. Sie sorgten für ein Nachlassen an Wachsamkeit und Konzentration und dazu durfte es nicht kommen – niemals. Wie viel Zeit mochte wohl vergangen sein? Er roch sie und nahm ihre Wärme wahr. Sie war also noch bei ihm. Kurz spielte er mit dem Gedanken, sie wieder an sich zu ziehen, zu wiederholen, was doch schon einmal nicht hätte geschehen dürfen.
    Wieder ein Stöhnen, diesmal durchsetzt mit dem Kichern Anoushs und er riss die Augen auf. Er hatte trotz seiner Jugend schon Außergewöhnliches erlebt und Ungewöhnliches gesehen, aber das Bild, das sich ihm hier bot, ließ ihn erstarren. Ihr makelloser nackter Rücken und der glasige Blick des Krüppels, der entblößt vor ihr stand. Ihre Hand, die sich an dem Krüppel zu schaffen machte und schließlich ihr Blick, über ihre Schulter hinweg und geradewegs zu ihm. Sie lächelte. Sie lächelte in einer Weise, als würde er einem völlig normalen Geschehen beiwohnen.
    »Er hat uns zugesehen«, sagte sie in einem Tonfall, als wäre das Erklärung genug. »Und er muss es als sehr anregend empfunden haben, der Ärmste. Sieh nur.« Immer noch war er wie gelähmt und sie weidete sich an seiner Sprachlosigkeit. Ungeniert spielte sie mit dem abnorm großen Geschlechtsteil des Krüppels. »Ob das wohl eine Art Ausgleich für seine sonstige Benachteiligung sein soll?«, lachte sie und wog die Hoden, die groß wie Äpfel zwischen den Beinen Brims hingen, mit der Hand. Angewidert wandte er den Blick zur Seite und in gespielter Überraschung hob sie die Augenbrauen ein wenig. »Du wirst ihm eine Winzigkeit dessen, was du in so vollen Zügen genossen hast, doch nicht verwehren wollen?« Mit einem Satz war er aus dem Bett, auf den Beinen und an der Tür.
    »Warum tust du das?«, fragte er, in der Türfüllung stehend. »Weil ich es kann«, lachte sie und genau in diesem Moment, ergoss sich der Idiot lautstark. Sie lachte noch, als er längst die Tür hinter sich ins Schloss geworfen hatte.

Mors´ Liebling
    I n der einsetzenden Dunkelheit war die alte Derngard unbeobachtet zu Besuch gekommen. Mors hatte sie wie seine Liebste über die Schwelle getragen, denn sie war nicht mehr gut zu Fuß und Ariane stellte einen Stuhl bereit, auf dem sie sorgsam abgesetzt wurde. »Danke, mein Junge«, krächzte die Alte und tätschelte die Wange des gebeugt stehenden Köhlers. Mors brummte etwas Unverständliches, aber es klang freundlich und Ariane eilte sich, der Baderin Njörndaals etwas anzubieten. Es war noch in Asche gebackener Rohrkuchen vom Frühstück übrig und sie reichte Eichelkaffee dazu. Die Alte nahm beides gerne an. Geduldig schauten sie ihr beim Essen zu und nach einer kleinen Weile rülpste die Alte vernehmlich und lehnte sich behaglich zurück.
    »Dass ich nicht gekommen bin, um euch um eine Mahlzeit zu erleichtern, wisst ihr wohl«, begann sie das Gespräch. »Obwohl dein Rohrkuchen jederzeit einen Besuch wert ist, Köhlerin.« Ariane nickte Dank und bot Nachschlag an. »Nein, nein. Es reicht wirklich. Na gut, ein Stückchen noch!« Mors hatte Position am Fenster bezogen. Von dort behielt er einen blonden Haarschopf im Auge, während Derngard auch die zweite Portion vertilgte. Das Kind war beim ersten Klopfen der Baderin auf seinen Platz unterhalb des Fensters geflüchtet und auch wenn die Alte nicht zu seinen Feinden gehörte, wusste Mors es gerne dort, denn es war verstört und seltsam seit dem letzten Vorfall.
    »Ich will es kurz halten.« Derngard hatte ihre Mahlzeit beendet. »Ihr müsst Njörndaal verlassen. So schnell es geht und am besten noch heute!« Ausnahmsweise war es Mors, der das Wort ergriff. Ohne sich zu rühren, sprach er; und auch sein Blick verweilte auf der selben Stelle, denn er sorgte sich sofort, was in dem blonden Köpfchen, da unterhalb von ihm, nun vorgehen mochte. »Unfug. Dummes Gerede von diesen Strohköpfen und nun auch von dir, Derngard.« Aber die Alte

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