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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Während der gesamten Zeit war der Fahrer aufmerksam, sagte aber nichts als Grazie , als sie endlich vor dem Hotel angekommen waren und Munroe ihm den letzten Rest des Geldes gegeben hatte. »Ich habe noch etwas für Sie«, sagte sie. »Warten Sie hier, ich komme gleich wieder.«
    Und zu Neeva: »Bin gleich wieder da.«
    Lumani, so wie er war, bewusstlos und kaum bekleidet, ins Hotel zu schaffen war eine Sache, aber ihn öffentlich zur Schau zu stellen und ihn während des Eincheckens festhalten zu müssen eine ganz andere. Daher betrat sie allein das Hotel, ließ den Blick durch das Foyer und zu den Fahrstühlen gleiten, um zu wissen, wo die Kameras hingen und welche anderen Sicherheitsmaßnahmen es gab, und nahm dann an der Rezeption den Zimmerschlüssel in Empfang.
    Wieder zurück beim Taxi zogen Munroe und Neeva Lumani Stück für Stück aus dem Wagen. Als er schließlich leblos an ihrer Schulter hing, gab Munroe dem Fahrer ein weiteres Bündel Geldscheine. »Lassen Sie die Sachen, die wir weggeworfen haben, wo sie sind«, sagte sie. »Holen Sie sich nichts davon wieder, auch nicht das Handy oder die Armbanduhr. Die Leute, die nach diesen Sachen suchen, sind sehr böse Menschen. Falls Sie sich nur ein einziges Stück nehmen, ist das der Tod für Sie und Ihre Angehörigen.«
    Der Fahrer sah sie fragend an, und sie fuhr fort: »Mit dem Geld, das Sie von mir bekommen haben, können Sie sich das alles kaufen. Bitte, glauben Sie mir.«
    Er nickte.
    »Ich behalte Ihre Nummer«, sagte sie dann. »Vielleicht brauche ich noch einmal Ihre Hilfe.« Er winkte ihr lächelnd zu und fuhr los, und sie starrte ihm hinterher, in der Hoffnung, dass er ihren Rat befolgte – nicht nur um seinetwillen, sondern auch um ihrer selbst willen.
    Munroe wandte den Blick von den schwächer werdenden Rücklichtern ab und dem hell erleuchteten Hoteleingang zu. Mit Neevas Hilfe schaffte sie es, die Taschen zu tragen und gleichzeitig Lumani durch die Eingangstür zu schleifen, auch wenn sie damit ein klein wenig mehr Aufmerksamkeit erregten als beim Besteigen des Taxis vor dem Restaurant.
    Das Hotel gehörte, im Gegensatz zu dem kleinen Haus, das sie am frühen Abend bezogen hatten, zu einer US -amerikanischen Kette. Hier fiel es ihnen deutlich leichter, unauffällig unterzutauchen. Das Personal am rund um die Uhr besetzten Empfangstresen arbeitete in wechselnden Schichten, und die Anzahl der Beschäftigten und der Gäste war so groß, dass dieser eine seltsame Zwischenfall nichts weiter war als eine von vielen Merkwürdigkeiten im Lauf eines langen Arbeitstages.
    Auf dem Weg zum Fahrstuhl machte Munroe hier und da zu einem neugierigen Hotelangestellten oder Gast eine sarkastische Bemerkung auf Lumanis Kosten und erntete dafür lächelnde Gesichter, bis sie etliche Stockwerke hinaufgefahren, einen langen Flur entlanggegangen und schließlich in der Abgeschiedenheit ihres Zimmers angelangt waren.
    Munroe verrückte ein paar Möbel, um genügend Platz zu schaffen. Anschließend nahm sie Lumani wieder alle Kleider ab und wuchtete ihn auf den Schreibtischstuhl, den sie zuvor in eine Ecke gestellt hatte. Mit dem Klebeband fesselte sie seine Knöchel, Knie, Handgelenke, Ellbogen, Schultern und den Oberkörper so fest, dass er die Form des Stuhls bekam und ihn auf keinen Fall, weder absichtlich noch unabsichtlich, umkippen konnte. Die Wirkung des Beruhigungsmittels würde nicht mehr lange anhalten, aber er war genauso übermüdet wie sie, weshalb sie davon ausging, dass seine Ohnmacht noch eine Weile anhalten würde. Sie steckte ihm keinen Knebel in den Mund, weil sie Angst hatte, er könnte ersticken. Außerdem würde jedes Geräusch, das er machen konnte, zuerst sie selbst aufschrecken.
    Klebeband. Eine perfekte Waffe. So vielseitig verwendbar. Nach getaner Arbeit trat Munroe einen Schritt zurück und warf die kläglichen Überreste der Rolle auf den Schreibtisch.
    Sie seufzte. Warf einen Blick auf Neeva, die eingeschlafen war, noch während Munroe Lumani auf den Stuhl gefesselt hatte. Setzte sich auf das Bett und zog die Schuhe aus. Ließ sich auf den Rücken sinken und von der Dunkelheit umhüllen.
    Ein Klopfen holte Munroe aus der Tiefe wieder nach oben. Unregelmäßige Schläge, die manchmal aussetzten und dann erneut zu hören waren, wütend und panisch, nur um wieder zu verstummen. Ohne sich zu rühren, ohne ihren Atemrhythmus zu verändern, schlug sie die Augen auf, gerade so weit, um ihm zusehen zu können. So lag sie ein, zwei Minuten lang

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