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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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kann ich nicht. Aber du hast völlig recht: Ich jage sie dir so oder so ab.«
    »Warum hast du nicht geschossen?«
    »Es war nicht der richtige Zeitpunkt.«
    »Aber du willst mich töten.«
    »Oh ja, unbedingt.«
    »Ich setze sie in einem Restaurant aus. Da kannst du sie dann abholen«, sagte sie. »Ich selbst bin dann schon weg.«
    »Ich finde dich trotzdem.«
    »Schon möglich, aber heute Nacht nicht mehr.«
    »Wo bringst du sie hin?«
    »Ich melde mich, sobald ich mir etwas überlegt habe.«
    Das bestellte Taxi wartete bereits an der U -Bahn-Station, und sie konnten ohne jede Verzögerung umsteigen. Munroe gab dem Fahrer die Adresse des Hotels am anderen Ende der Stadt, wo sie bereits ein Zimmer gebucht hatte. Kaum saßen sie auf der bequemen Rückbank, hätte sie nichts lieber getan, als dem übermächtigen Bedürfnis nach Schlaf nachzugeben, aber sie kämpfte dagegen an – ein Kampf, den Neeva schnell verloren gab.
    Hohe Häuser säumten die Straßen wie stumme Wächter. Das Licht der Straßenlaternen umrahmte die Fassaden und zauberte Schattenspiele darauf, verlieh den Bürgersteigen mit den vielen Fußgängern eine unwirkliche Atmosphäre. Munroe musterte die verschiedenen Restaurants und Lokale, suchte nach dem einen, das ihren Zwecken am besten dienen konnte, und als sie es gefunden hatte, bat sie den Fahrer anzuhalten.
    Ihre Anweisungen waren klar und eindeutig: Er sollte mindestens noch eine komplette Runde um den Block drehen und anschließend mit laufendem Motor und eingeschaltetem Zähler ein Stück weit entfernt am Straßenrand warten. »Wenn es so weit ist, müssen wir unter Umständen zwei schlafende Personen transportieren. Dann werde ich wohl Ihre Hilfe brauchen.« Sie zeigte ihm ein Bündel Geldscheine. »Vorausgesetzt, Sie sind frei.«
    Das Lächeln des Fahrers wurde breiter, und er nickte. »Ja, frei«, sagte er.
    Munroe versetzte Neeva einen kleinen Schubs, und sie wachte stöhnend auf. »Es ist so weit«, sagte sie. Dann stiegen sie beide aus.
    Das Restaurant lag an einer Straßenecke. Es wirkte zur Hauptstraße hin hell und einladend, aber die Seitenstraße lag weitgehend im Dunkeln. Die meisten Tische unter der Markise entlang der Hauptstraße waren noch frei.
    Munroe rief Lumani an. Sie ging zwar davon aus, dass er nicht allzu weit entfernt war, trotzdem gab sie ihm ihre genaue Position durch. Dann setzte sie Neeva an einen Ecktisch, direkt vor die fensterlose Wand des Restaurants, und ließ alle Taschen mit Ausnahme des Stoffbeutels vor ihren Füßen liegen.
    Anschließend holte sie den selbst gemachten Briefumschlag mit den Peilsendern aus ihrer Jackentasche und kritzelte eine falsche Adresse darauf. Neeva hatte ein gequältes Lächeln aufgesetzt, das aufgrund ihrer Erschöpfung und der enormen Anspannung schief und falsch wirkte. Munroe sagte: »Versprochen.« Und ließ sie mit einem Kuss auf den kahl rasierten Scheitel allein.
    Sie musste nicht weit gehen. Zog sich nur wenige Meter in den Schatten an der Seite des Gebäudes zurück, weit genug von der Terrasse des Restaurants entfernt, um nicht mehr gesehen zu werden, aber immer noch dicht genug, um Neevas Hinterkopf im Blick zu haben.
    Zwei Männer und eine Frau kamen auf Munroe zugeschlendert. Sie sprach sie an und bot ihnen hundert Euro, wenn sie den Briefumschlag in den nächsten Briefkasten steckten.
    Ihre Mienen drückten Misstrauen und Neugier zugleich aus, aber Geld war die universale Sprache dieser Welt, und sie verstanden sie gut. Also nahmen sie den Briefumschlag und die Scheine und gingen weiter, bis ihr Lachen und ihre neckischen Sprüche nicht mehr zu hören waren.
    Munroe stand im Schatten und wartete, den Rücken an die Wand gelehnt. Träge kroch die Zeit voran, während ihr Blick immer wieder zwischen Neeva, dem Bürgersteig und den nächtlichen Fußgängern hin und her wanderte.
    Statt der Jericho hielt sie den Elektroschocker in der Hand. Überprüfte noch einmal die Sicherung und den Ladezustand. Die Minuten verstrichen, und schließlich musste Neeva sich etwas zu essen bestellen, damit sie ihren Platz behalten konnte. Aber weit und breit keine Spur von Lumani.
    Er hatte das Blut gesehen. Er hatte sie hinken gesehen. Er war genauso angespannt und erschöpft wie sie, und er wollte das Päckchen haben. Er musste hier auftauchen. Und selbst wenn er vorhatte, Neeva aus der Distanz außer Gefecht zu setzen, um sie mitzunehmen, musste er auf jeden Fall herkommen. Wenn er ein-oder zweimal vorbeigefahren wäre, um

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