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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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sagen.«
    »Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wohin sie geflogen sein könnten? Oder können Sie sich an die Hecknummer erinnern?«
    »Bahamas, glaube ich. Die Hecknummer weiß ich nicht mehr, aber die müssten Sie eigentlich im Büro bekommen. Es war eine G550. Von der Sorte kriegen wir ja hier nicht allzu viele zu sehen.«
    Bradford zog einen Hunderter aus der Tasche und gab dem Mann die Hand. Sie waren noch keine zwei Meter weit gegangen, da sagte Walker: »Das ist sie.«
    »Ja«, meinte Bradford. »Ich will, dass du morgen früh als Erstes noch mal hierherfährst. Wenn sie ins Ausland geflogen sind, haben sie vielleicht mit dem Zoll zu tun gehabt, das heißt, sie müssen einen Pass für Michael dabeigehabt haben. Ich will wissen, unter welchem Namen sie reist. Und Logan haben sie mit keinem Wort erwähnt. Was sagt uns das?«
    »Dass er immer noch hier ist.«
    Als Bradford und Walker die Kommandozentrale betraten, war niemand da. Aber auf dem Schreibtisch lagen zwei Ausdrucke mit den Kontobewegungen der Kreditkarte, mit der der Mietwagen bezahlt worden war.
    Walker nahm sich einen Ausdruck, blätterte ihn durch und sagte: »Hübsch.«
    Am anderen Ende des Flurs ging die Toilettenspülung.
    Bradford griff nach dem anderen Ausdruck und starrte dann wie gebannt auf die erste Seite. Rang um Atem. Spürte zum ersten Mal, seitdem er sie irgendwann am Nachmittag weggedrückt hatte, wieder die Angst. Ihm fehlten die Worte, seine Stimme versagte, und er konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    Walker hob den Blick, wandte sich ihm zu, registrierte seinen Gesichtsausdruck und trat einen Schritt zurück. »Miles?«
    Er hob einen Finger und schloss die Augen. Verdrängte die Panik, trampelte sie nieder, schob sie weit, weit weg, an einen Ort, wo sie ihm nicht gefährlich werden konnte, damit sein Verstand wieder funktionierte, damit er wieder klar denken konnte. Er holte tief Luft und fröstelte.
    Jahan trat ein und erstarrte mitten in der Bewegung. Er blickte zuerst Bradford an, dann Walker und dann wieder Bradford. »Was ist denn los?«, fragte er.
    Bradford tippte auf den Ausdruck und sagte geistesabwesend: »Ich kenne diesen Namen. Diese Firma.« Dann starrte er zum Fenster hinaus an den dunkler werdenden Himmel. Nach einem ausgedehnten Augenblick wandte er sich wieder zurück. »Verdammte Scheiße!«
    Er marschierte in sein Büro, wo er langsam im Kreis ging und überlegte, wo er jetzt anfangen sollte. Stellte sich vor den feuerfesten Aktenschrank in der hinteren Büroecke und suchte an seinem Schlüsselring nach dem passenden Schlüssel. Schloss auf. Blätterte die Hängeordner durch und zog schließlich einen großen braunen Briefumschlag hervor.
    Er richtete sich zu voller Größe auf.
    Jahan und Walker versperrten ihm den Weg.
    »Kommandozentrale«, sagte Bradford. Sie drehten sich wortlos um und gingen wieder zurück, erst Jahan, dann Walker und zum Schluss Bradford.
    Bradford riss den Umschlag auf, holte die darin befindlichen Unterlagen heraus und warf den ganzen Packen auf Jahans Schreibtisch. Durchwühlte die Papiere, bis er das Gesuchte gefunden hatte, nämlich eine Tabelle und einen alten Zeitungsartikel. Er drehte die beiden Blätter so, dass Walker und Jahan sie lesen konnten.
    »Das ist der Mann, den wir jagen«, sagte er. »Das ist der Kerl, der geschossen hat.«
    Der Stapel war mehrere Zentimeter dick: Kontoauszüge, Firmenunterlagen, Notizen und Hinweise, die ein Spinnennetz des Bösen dokumentierten, das sich von Europa ausgehend um den gesamten Globus spann. Nachdem Jahan sich einen groben Überblick verschafft hatte, starrte er Bradford an. »Woher hast du das?«
    Bradford klopfte auf die Papiere in seiner Hand. »Vor ungefähr zwei Jahren«, sagte er, »hatte Michael den Auftrag, eine vermisste Person in Zentralafrika zu suchen. Damals habe ich das erste Mal mit ihr zusammengearbeitet, und der Fall hat uns an Orte verschlagen, von denen wir nicht einmal etwas geahnt hatten. Und das hier ist während der anschließenden Ermittlungen ans Tageslicht gekommen.«
    »Hast du selbst damit zu tun gehabt?«
    »Nein, ich habe das Material im Anschluss an die ganze Sache entdeckt, hier in den USA , im Safe eines Toten.«
    Walker sagte: »Aber wenn das gar nichts mit Michael zu tun gehabt hat, warum sollten diese Leute hinter ihr und Logan her sein?«
    Bradford bewegte sich in Richtung Tür. »Das weiß ich nicht«, sagte er. »Aber ich weiß, wo wir nachhaken müssen.«

 
    Kapitel 6
    Zagreb, Kroatien
    Die

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