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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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ging, eine alte Angewohnheit, die einfach nicht totzukriegen war: eine Sammlung, die im Lauf der Jahre immer größer und größer geworden war, in Erwartung eines Szenarios, wo nur der gewinnen konnte, der die dicksten Kanonen hatte.
    Walker ließ den Explorer aus der Tiefgarage schnurren, und Bradford nannte ihr die Adresse. Sie warf ihm einen dieser typischen Walker-Blicke zu, sagte aber nichts, bis sie im Osten von Dallas, rund dreißig Minuten von ihrem Ausgangspunkt entfernt, wieder vom Highway 80 abbogen. Sie blieb vor einem Gebäudekomplex mit Miet-Lagerräumen stehen und stupste Bradford wach.
    Ein wenig abseits der kleinen Versorgungsstraße, zwischen Gebrauchtwagenhandlungen, Karosseriewerkstätten und Pfandleihgeschäften, standen mehrere geduckte Schlackestein-Gebäude. Die Gegend war so heruntergekommen, dass der Stacheldraht, die kräftigen Scheinwerfer und die Überwachungskameras auf jeden Fall sinnvoll und notwendig waren.
    Bradford beugte sich über Walker hinweg, lag halb auf ihrem Schoß, während er den Zugangscode eingab. Sie hielt den Atem an. Irgendwie kam es ihm ungerecht vor, dass sie trotz mehrerer Nachtschichten hintereinander immer noch nach Mensch und sogar ein wenig nach Blumen duftete.
    Das Gittertor rollte auf, und Bradford dirigierte Walker durch das Gassengewirr zwischen den Gebäuden hindurch bis zum hinteren Teil des Komplexes, zu einer Art Garage, vier mal sieben Meter groß, die unter falschem Namen für eine nicht existierende Firma angemietet worden war.
    Bradford stieg aus, gab den Code in das Zahlenfeld ein und schob das zusätzlich verstärkte Tor bis in die Mitte nach oben. Dann duckte er sich darunter hindurch und ging in völliger Dunkelheit zur linken Wand. Dort deaktivierte er durch eine sanfte Berührung eines nicht beleuchteten Touchpads den Alarm.
    Wenn das Tor mehr als drei Viertel nach oben geschoben worden wäre oder er länger als vierzig Sekunden gebraucht hätte, um den Alarm zu deaktivieren, hätte der Lagerraum sich automatisch mit Rauch und CS -Gas gefüllt. Gleichzeitig hätte die viele Kilometer entfernte Kommandozentrale eine Meldung erhalten, dass die geheime Vorratskammer entdeckt worden war.
    Bradford schob das Tor bis ganz nach oben, und Walker fuhr den Explorer rückwärts so dicht, wie es in der engen Gasse möglich war, an die Öffnung.
    Im Inneren des Lagerraums standen sieben feuerfeste Waffenschränke, aneinandergekettet und mit Schlüsselschrauben im Betonboden befestigt. Bradford schloss zwei davon auf. Es roch sofort nach Waffenöl und Metall, ein Duft, der den Staub überlagerte. Bradford verharrte kurz und besah sich den Inhalt des Schranks. Walker, die ihm die Taschenlampe hielt, pfiff leise durch die Zähne.
    »Armageddon, hmm?«, sagte sie.
    »Gib mir mal die Tasche da rechts, sei so gut.«
    Sie schwang den Lichtstrahl gerade so lange herum, wie sie brauchte, um die Leinentasche zu greifen und ihm zuzuwerfen. Nach einem kurzen Innehalten schob sie ihm mit dem Fuß auch noch eine leere Plastikwanne zu. Sie scharrte laut und hässlich über den nackten Beton. Bradford starrte sie an. Schüttelte den Kopf und kehrte zu einem der Schränke zurück. Zog die Tür weit auf, damit sie den Inhalt gut sehen konnte.
    »Bedien dich«, sagte er.
    Sie zeigte mit dem Lichtstrahl, was sie alles wollte. »Eine für mich, eine für Jack.«
    Bradford holte eine MP 5 aus dem Regal, ließ den Bolzen einmal vor-und zurückschnappen und gab sie ihr. Dasselbe tat er mit den beiden anderen, die er in die Plastikwanne legte. »Und das Scharfschützengewehr da drüben auch«, sagte sie.
    Er folgte dem Lichtstrahl bis zu der einsamen M2010, seiner neuesten Erwerbung. Eine Schusswaffe, die in den richtigen Händen eine Reichweite von eintausendzweihundert Metern hatte. Ein Todesbote aus über einem Kilometer Entfernung.
    Walker hatte keine traditionelle militärische Ausbildung genossen, hatte keine aktiven Erfahrungen in einem konventionellen Krieg gesammelt, mit denen sich eine Söldner-Vermittlung schmücken konnte oder die Bradford dazu veranlasst hätten, ihr solch eine Waffe auszuhändigen. Stattdessen hatte sie die Erziehung eines viel zu besorgten Vaters genossen, der beinahe zwei Jahrzehnte lang als Scharfschütze gedient und sie behandelt hatte, als wäre sie sein einziger Sohn. Walker wusste mehr über die Kunst des Distanzschusses als etliche Männer, die ihr gesamtes Leben mit der Jagd zugebracht hatten. Einen Einsatz gegen Elitesoldaten hätte

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