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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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was ich will, ob mit Ihrer Hilfe oder ohne sie«, sagte der Puppenmacher.
    Munroe zerrte Lumani auf die Füße und trat ein paar Schritte zurück.
    Legte das Messer auf den Fußboden und schob es in seine Richtung. »Auch ich habe eine Wahl. Ich glaube, wir haben unsere Standpunkte beide deutlich gemacht«, sagte sie. »Ich will Logan sehen, und zwar in einem Live-Video-Stream, damit ich weiß, in welchem Zustand er jetzt ist.«
    »Das lässt sich arrangieren«, erwiderte der Puppenmacher.
    »Heute Abend noch?«
    »Morgen.«
    »Ich gehe jetzt nach unten«, sagte sie. »Sie brauchen mich nicht zu bewachen. Lassen Sie mich in Ruhe und sagen Sie mir Bescheid, wenn das Mädchen aufgewacht ist.«

 
    Kapitel 11
    Dallas, Texas
    Miles Bradford stand in der Mitte der Kommandozentrale und ließ zwei Kevlar-Westen auf den Fußboden plumpsen. Jahan und Walker starrten ihn an, schweigend und griesgrämig. »Streitet euch darum«, sagte er. »Ich bin in meinem Büro.«
    Auf dem Boden seines Büros, um genau zu sein, unter dem Schreibtisch, um wenigstens einen Moment zu schlafen, bevor er wieder los musste. Er drehte sich um, und erneut fingen die beiden in seinem Rücken an, aufgeregt miteinander zu flüstern. Irgendjemand musste hierbleiben, aber niemand meldete sich freiwillig.
    Es war fast ein Uhr morgens, also genau genommen Tag drei der Suche nach Munroe und Logan, und sie hatten immer noch nichts in der Hand. Die Nerven waren ein bisschen dünner geworden, die Stimmung etwas angespannter. Bradford kam mit dem permanenten Schlafmangel auch nicht mehr so gut zurecht wie vor achtzehn Jahren, als er zwanzig gewesen war und der König der Welt. Er brauchte unbedingt fünf Minuten. Und mit etwas Glück würden es sogar zehn werden.
    Sie hatten einen kompletten Tag lang Informationen zusammengesucht, hatten das Tagesgeschäft von Capstone Consulting vorübergehend stillgelegt, um sich Gigabytes von Daten anzusehen, Spuren zu verfolgen und Sackgassen zu identifizieren – ermüdende Denkarbeit, zahlreiche Telefonate und ein gelegentlicher Besuch irgendwo, um ein paar Akten abzugreifen. Jetzt hatten sie eine kurze Liste mit vier Möglichkeiten, vier Adressen, wo sie Logan möglicherweise finden konnten – vorausgesetzt, er wurde tatsächlich in Texas festgehalten: ein Haus in einer Wohnanlage, ein Büro, eine Lagerhalle und eine Spedition, alles im Großraum von Dallas.
    Möglicherweise.
    Beim jetzigen Stand war alles ein Schuss ins Blaue, aber mehr hatten sie nicht.
    Bradford rollte einen Schlafsack unter dem Schreibtisch aus. Legte die Füße zum Fenster und den Kopf in die Dunkelheit und warf, bevor er die Augen schloss, noch einen raschen Blick auf sein Handy-Display, dieselbe kurze Bewegung mit dem Handgelenk, die er schon den ganzen Tag über alle zehn Minuten gemacht hatte; gegen jede Vernunft hoffte er, dass Munroe oder Logan vielleicht in die Nähe eines Telefons gelangt waren, dass sie angerufen, eine SMS oder eine E -Mail geschickt hatten und er es aus irgendeinem Grund nicht mitbekommen hatte.
    Nichts. Er machte die Augen zu. Als er sie wieder aufschlug, standen Sam Walkers Füße vor ihm.
    Sie hatte sich die beiden Kevlar-Westen rechts und links über die Schultern gelegt und hielt den mit Peilsendern und Überwachungsgeräten vollgepackten Rucksack, der immer griffbereit im Kommandoraum stand, in der rechten Hand.
    Sein Handy teilte ihm mit, dass seit seinem letzten Blinzeln fünfzehn Minuten vergangen waren.
    »Bist du wach?«, flüsterte Walker.
    Das Zischen war genau so laut, dass er spätestens jetzt wach geworden wäre.
    »Ja«, sagte er. »Wie ist es ausgegangen?«
    »Jack bleibt hier, ich komme mit.«
    Bradford rutschte unter dem Schreibtisch hervor. »Tatsächlich?« Er rollte den Schlafsack zusammen. »Wie hast du das denn geschafft?«
    Walker seufzte. »Wir haben gelost, und bei Tagesanbruch wird getauscht.«
    Bradford nickte. »Hat er dir eine Einkaufsliste mitgegeben?«
    »Er ist mit allem zufrieden, was wir besorgen.«
    Er gab ihr den Zündschlüssel. »Du fährst«, sagte er. »Ich schlafe.«
    Die Waffenkammer war eine Capstone-Legende, auf gleicher Ebene wie der Yeti oder die Gerüchte um Munroes Fähigkeit, Sprachen zu absorbieren. Nur eine Handvoll Menschen wusste, dass sie tatsächlich existierte, und von dieser Handvoll wussten nur Bradford und Jahan, wo sie war oder wie man hineingelangte. Die Waffenkammer war nur für den Notfall gedacht, für die ausweglosen Fälle, wenn es um alles oder nichts

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