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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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gebrauchtes Plastikgeschirr, ein Karton voller halb leerer Chipstüten und Getränkeflaschen sowie eine noch verschlossene Zwei-Liter-Flasche Cola.
    Die Möblierung war spärlich. Ein paar Stehlampen, Jalousien und ein Klapptisch standen rechts vor den Fenstern. Auf dem Tisch lagen eine Wärmelampe, Paketband und eine Schachtel mit wiederverschließbaren Plastiktüten, aber was Bradfords Aufmerksamkeit sofort gefangen nahm und seinen Pulsschlag in die Höhe schnellen ließ, das war der Baseballschläger, der an der Wand neben dem Tisch lehnte.
    Er wies mit dem Kopf darauf, und Jahan nickte bestätigend. Vielleicht war es ja nur ein Zufall, dass auf Logans Überwachungsvideos auch ein Baseballschläger zu sehen gewesen war.
    Wenn man geneigt war, an Zufälle zu glauben.
    Wichser.
    Der vielfarbige Berberteppich war mit kleinen, braunen Flecken übersät. Sie bildeten eine beinahe unsichtbare Spur von der Eingangstür bis zum Tisch. Bradford folgte der Spur, die rund drei Meter vor der Wand abrupt endete. An der weißen Wand waren noch mehr winzige Flecken zu erkennen, und zwar rund um eine Fläche – erkennbar an den verräterischen Streifen –, die mit einem Schwamm, einem Tuch, mit irgendetwas abgewischt worden war.
    Bradford zeigte mit dem Finger in Richtung Flur, und Jahan glitt vorwärts und schob mit dem Ellbogen die Tür auf, die in das zweite Zimmer führte. Nickte Bradford zu, damit er ebenfalls einen Blick hineinwarf. Auch hier gab es keine Möbel, nur ein paar Kopiergeräte. Jahan ging wieder zurück, während Bradford sich dem Ende des Flurs und der letzten Tür näherte. Dahinter verbarg sich ein Badezimmer. Im Waschbecken lag, blutig und zerrissen, identisch mit der, die er auf den Videoaufnahmen gesehen hatte, Logans Hose.

 
    Kapitel 18
    Miren-Kostanjevica, Slowenien
    Lumani verfolgte den grauen Opel durch das Zielfernrohr seines Gewehrs. Das Fadenkreuz blieb immer auf die Windschutzscheibe gerichtet, auf die Fahrerin, während der Wagen von der Straße abbog und an die kleine Tankstelle fuhr. Dort wartete er auf engem Raum, bis ein Auto wegfuhr, und rollte dann neben die frei gewordene Zapfsäule. Perfekt, genau so, wie Lumani es verlangt hatte: am äußersten Rand des Tankstellengebäudes, so weit wie möglich von den Benzintanks entfernt, dort, wo er als Schütze den besten Überblick hatte.
    Die Insassen des Wagens bewegten sich. Die Frau namens Michael bückte sich. Anscheinend hatte sie ein Werkzeug oder ein Stück Metall in der Hand, vielleicht eine Art improvisiertes Messer. Damit schnitt sie das Klebeband durch und befreite die Knöchel der Puppe.
    Lumani spürte ein leises Kribbeln hinter der Stirn.
    Das Unerwartete spielte immer eine Rolle, bei jeder Lieferung. Er rechnete damit. Kalkulierte es ein. Traf bereits weit im Voraus Maßnahmen gegen das Unbekannte, weil er wusste, dass jeder Mann, der die Fähigkeiten besaß, einen solchen Auftrag durchzuführen, unweigerlich auch glaubte, dass er ihn platzen lassen konnte. Lumani hatte noch nie eine Lieferung verpatzt, weil letzen Endes auch der stärkste Mann zusammenbrach, wenn man an der richtigen Stelle den Druck erhöhte, ganz egal, wie fähig er war oder wie entschlossen er sich wehrte.
    Aber die hier? Er hatte sie beobachtet. Sie studiert. Hatte erkannt, was vielleicht selbst Onkel, der Meister der Menschenkenner, übersehen hatte. Die hier war bereits gebrochen, und die schmalen Linien zwischen den Bruchstücken waren keine Risse, sondern Narbengewebe, das stärker war als alles, was diese Zwischenräume zuvor ausgefüllt haben mochte.
    Den Zeigefinger auf dem Schutzbügel des Abzugs, ein Auge am Zielfernrohr, um die Einzelheiten zu erfassen, das zweite auf die Umgebung gerichtet, so wartete er ab. Hätte er zu entscheiden gehabt, er hätte diesen Stopp untersagt, hätte den Konvoi so schnell wie möglich über die Grenze und durch Italien geschleust. Aber Onkel beharrte darauf, dass die perfekte Erscheinung der Puppe erhalten bleiben musste, entsprechend den Wünschen eines höchst anspruchsvollen Kunden, und so war es zu dieser Reiseunterbrechung gekommen. Die natürlich einen Fluchtversuch nach sich ziehen würde.
    Und warum auch nicht? Was hatte Onkel schon zu verlieren? Lumani war ja vor Ort, um dafür zu sorgen, dass alles erledigt wurde, um alle Schäden, die diese irrationale Entscheidung mit sich brachte, zu reparieren. Und wie immer würde Lumani an allen Fehlschlägen die Schuld bekommen. Fehlschläge, die auf die

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