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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Einkaufszentren und Firmengebäude sich als erstklassige Immobilien präsentierten.
    Las Colinas war sauber, übersichtlich, hochmodern, respektabel.
    Ganz eindeutig respektabel.
    Eine Querstraße vor der Ankunft an ihrem Ziel gab Jahan, der mit Schlips und Anzug am Steuer saß, Bradford einen sanften Stups und holte ihn aus dem unvermeidlichen Schlaf des schlachterprobten Veteranen, der gelernt hatte, jede Gelegenheit zum Ausruhen zu nutzen, weil man nie wusste, wann die nächste sich bieten würde. Kaum hatte Jahan seine Schulter berührt, war er wach. Griff nach dem Rucksack und stieg aus.
    Jahan blieb noch ein paar Minuten mit laufendem Motor am Straßenrand stehen, um Bradford einen Vorsprung zu lassen. Sie waren über Ohrstöpsel und Funkmikrofone miteinander in Kontakt, und Bradford ging einfach weiter, während alle Welt ihm auf den Rücken starrte. Autos zischten unablässig an ihm vorbei. Hier in der Gegend waren Fußgänger ungefähr so verbreitet wie streunende Hunde.
    Der Bürokomplex besaß die Form einer digitalen Acht und bestand aus zahlreichen einstöckigen Gebäuden, die zu Dreier-Einheiten zusammengeschlossen waren, unterbrochen von sorgfältig gestutzten Hecken und einer Zufahrt. Die Firma Akman saß in der rechten hinteren Ecke. Jahan hatte zwei Häuser weiter weg geparkt, obwohl die Parkplätze direkt vor dem Gebäude frei waren.
    Bradford ging unbeirrt weiter. Er näherte sich von der anderen Seite her. Sein Rucksack war offen, sodass der Kolben der MP 5 daraus hervorlugte. Jetzt war er am vereinbarten Punkt. Jahan stieg aus dem Wagen und ging zum Eingang von Akman.
    Zog am Türgriff.
    Klopfte.
    Wartete.
    Keine Reaktion. Bradford wurde langsamer.
    Jahan setzte sich wieder in den Wagen, zog die Tür zu und täuschte ein Telefonat vor.
    Bradford ging zu dem Gebäude, das direkt an Akman anschloss. Auf dem Türschild stand INTELISET , und darunter waren die Öffnungszeiten notiert.
    Bradford öffnete die Tür und trat ein.
    Dann stand er in einem großen Raum. Links schien ein kurzer Flur in ein zweites, kleineres Büro zu führen. Im Hauptraum waren fünf Schreibtische verteilt. Zwei davon waren besetzt: ein Mann und eine Frau, leger gekleidet. Als Bradford eintrat, sahen sie von ihren Papieren und Tastaturen auf.
    »Ich wollte eigentlich zu Akman, LLC «, sagte Bradford.
    »Nebenan«, antwortete der Mann leise und wies deutlich sichtbar mit dem Kopf Richtung Wand.
    »Ja, ich weiß. Aber da ist abgeschlossen, und es scheint niemand da zu sein. Ich war mir nicht sicher, ob ich richtig bin.«
    »Oh, doch, da sind Sie auf jeden Fall richtig«, erwiderte der Mann. In seiner Stimme lag die ganze Verbitterung eines Hausbesitzers, der ständig die Haufen des Nachbarhundes auf seinem Rasen vorfand. »Das ist typisch Akman.«
    »Ich soll eine Kuriersendung abgeben und bräuchte eine Unterschrift«, sagte Bradford. »Wissen Sie vielleicht, wie die ihre Post entgegennehmen?«
    »Die Sachen liegen normalerweise einfach vor der Tür«, erwiderte der Mann, und die Frau ergänzte: »Ungefähr einmal pro Woche kommt jemand vorbei und holt die Sachen ab, wahrscheinlich die Besitzer. Aber gesehen habe ich die noch nie.«
    »Danke«, erwiderte Bradford. Der Mann hatte sich schon wieder in seine Papiere vergraben, aber die Frau lächelte ihm zum Abschied zu. »Viel Glück«, sagte sie.
    Schon vom InteliSet-Eingang aus war zu erkennen, dass keine Post vor Akmans Tür lag. Entweder war in letzter Zeit nichts angekommen, oder sie war erst vor Kurzem abgeholt worden.
    Bradford bückte sich und band sich den Schnürsenkel.
    Jahan sah das, stieg aus dem Wagen und ging an Bradford vorbei noch einmal zu Akmans Tür. Er griff in seine Jacketttasche. Bradford richtete sich auf und schlenderte in seine Richtung. Nur wenige Sekunden später hatte Jahan die Tür geöffnet. Bradford überholte ihn und betrat das Gebäude als Erster, mit gezogener Waffe, hielt Ausschau nach Bedrohungen, Alarmanlagen, Überwachungskameras. Ohne Ergebnis.
    Bradford klopfte leise an die angelehnte Tür und ging ein Stück weiter, sodass Jahan, der Geschäftsmann im Anzug, der immer noch draußen wartete, hinter ihm ins Innere huschen konnte.
    Es war fast identisch mit dem Büro nebenan: ein großer Raum, links ein kurzer Flur, der zu einem zweiten Zimmer führte. An der rechten Wand gab es zusätzliche Fenster – das war der Vorteil des Endhauses. Es herrschte ein Durcheinander wie auf einem hastig verlassenen Zeltplatz: offene Konservendosen,

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