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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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gesagt, wieso es überhaupt einen Grund geben könnte, dich zu kontaktieren, und das macht mich irgendwie nervös. Ich weiß ja, dass es eine Menge gibt, wovon ich nichts weiß.«
    Bradford holte eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und gab sie ihr. »Ich weiß nicht, wie oft ich in der kommenden Woche überhaupt ans Telefon gehen kann«, sagte er. »Da steht aber die Büronummer drauf. Was meinst du, könntest du einfach selbst gelegentlich hier anrufen?«
    Sie nahm die Karte und betrachtete das Logo, aber man musste nicht Gedanken lesen können, um zu erkennen, dass sie nur Zeit gewinnen wollte, dass sie noch nach Worten suchte, um die Frage zu formulieren, die ihr im Kopf herumging.
    »Versteh mich nicht falsch, ich möchte nicht, dass du mich für paranoid hältst«, sagte er dann, »aber ich gehe eben lieber auf Nummer sicher, bevor ich hinterher etwas bereuen muss: Könntest du mit Preston vielleicht für eine Woche oder so aus der Stadt verschwinden? Hast du irgendwo jemanden, wo du unterkommen kannst?«
    Die Fahrstuhltüren gingen auf, aber Alexis rührte sich nicht von der Stelle. Sie starrte ihn einfach nur an. Die Türen fuhren wieder zu. Bradford streckte die Hand aus und hielt sie auf.
    »Was hat sie denn für Schwierigkeiten?«, fragte sie.
    Bradford schob den Buggy in die Kabine. Alexis ging hinterher.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er. »Ich weiß es wirklich nicht, aber ich mache mir ein bisschen Sorgen um sie, und da kann es ja nicht schaden, wenn man auf Nummer sicher geht, oder?«
    Er trat einen Schritt zurück, und Alexis starrte ihn mit verschränkten Armen wütend an, während die Türen sich schlossen.
    »Vergiss nicht anzurufen«, sagte er. Als sie nicht mehr zu sehen war, ließ er die Schultern hängen. Der Puppenmacher hatte seine Informationen von Kate Breeden bekommen, weshalb Bradfords Besorgnis in Bezug auf Alexis durchaus angebracht war.
    Er kehrte in den Empfangsbereich zurück. Jahan erwartete ihn bereits.
    »Wer war das?«, wollte Jahan wissen.
    »Michaels Nichte.«
    »Vom Aussehen her könnte sie auch ihre Schwester sein.«
    Bradford nickte, zog seine Magnetkarte durch den Schlitz, damit die in die Holzverkleidung eingelassene Tür aufsprang, und sagte: »Ich glaube, sie sind bloß ein paar Jahre auseinander.« Jahan neigte den Kopf, als müsste er das Alter ihrer Geschwister nachrechnen, dann folgte er ihm nach drinnen.
    In der Kommandozentrale hatte Samantha Walker sich auf Jahans Stuhl gesetzt, eine Hand auf die Maus, die andere um einen Kaffeebecher gelegt. Dabei schaute sie nach oben auf einen der Flachbildmonitore. Sie blätterte sich gerade durch die Frachtpapiere von Veers Transport.
    Die beiden anderen standen hinter ihr und sahen ihr zu. Bei der Durchsicht der Daten hatte sie in der Lagerhalle von Veers dasselbe Missverhältnis von Lagerkapazität zu Frachtgut festgestellt wie Bradford.
    »Und, zu welchem Schluss bist du gekommen?«, fragte er sie.
    Ohne sich umzudrehen oder die Bewegungen der Maus zu unterbrechen, sagte sie: »Wenn wir den Menschenhandel mal für einen Moment außen vor lassen, würde ich sagen, wir haben es hier mit einer lupenreinen Geldwäsche-Organisation zu tun.«
    »Sie müssen irgendeine Möglichkeit haben, um das Geld, das sie für die Mädchen bekommen, zu legitimieren«, sagte Bradford. »Und ein Frachtunternehmen ist dafür die ideale Tarnung, besonders dann, wenn sie die Touren so oder so machen.«
    »Aber es sind sehr viele Fahrten«, sagte Walker. »Sie können doch unmöglich so viele Menschen außer Landes geschafft haben. Dann würde die Zahl der Vermissten ja jede Datenbank sprengen. Irgendjemand würde auf Muster und Ähnlichkeiten stoßen und anfangen zu graben. Schließlich haben wir es hier nicht mit ein paar Typen zu tun, die irgendwelchen Leuten einen Beutel über den Kopf stülpen und sie nach Mexiko schaffen. Das ist eine große Organisation, für die große Investitionen erforderlich waren.«
    Jahan, der bis jetzt geschwiegen hatte, sagte: »Im Depot habt ihr keine Fracht gesehen?«
    »Nicht viel«, erwiderte Bradford. »Nicht so viel, wie man angesichts der Papiere erwarten müsste, nicht einmal dann, wenn neunzig Prozent der Waren gar nicht im Depot landen, sondern gleich beim Kunden ausgeliefert werden.«
    »Die Mengenangaben könnten auch zur Tarnung gehören«, meinte Jahan. »Wenn sie tatsächlich Mädchen transportieren, dann vielleicht nicht bei jeder Fahrt. Sie brauchen die Kilometer, die Fahrtenbücher und die

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