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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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von der Haushälterin stammen – dazu war es zu schnell gegangen, zu zielsicher. Nur drei Personen wussten, dass sie als Israelis getarnt ins Land reisen wollten: Logan war in den Vereinigten Staaten, und die beiden anderen waren hier in diesem Haus. Sie holte einmal tief Luft und kniff sich in die Nase. Genau das war der Grund, warum sie, verdammt noch mal, immer allein arbeitete. Keine Mitläufer, keine Partner, kein überflüssiges Beiwerk, das alles durcheinanderbrachte.
    »Schnapp dir das Satellitentelefon, die Pässe und fünftausend Euro«, sagte Munroe. »Die lassen wir ihr hier. Ich hole Miles.«
    Beyard schob ein Stück Plastik unter die Haustür. Munroe legte den Kopf in den Nacken und holte tief Luft, verdrängte die aufsteigende Wut und ging ruhig und gelassen ins Wohnzimmer. Sie war so dicht dran gewesen, so verdammt dicht dran.
    Als sie eintrat, hob Bradford den Blick. Emily, die gerade über ihre Kindheit sprach, verstummte. Munroe sagte nur: »Emily, ich muss mit Miles reden.«
    Miles kam mit ihr nach draußen, und Munroe erklärte ihm im Flüsterton, sodass Emily es nicht mitbekam, und in möglichst wenigen Worten, was los war. Auf seinem Gesicht zeichneten sich alle möglichen Gefühle ab, bis am Schluss nur noch lähmendes Entsetzen übrig war. Mit geballten Fäusten stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Ich lasse sie nicht allein.«
    »Wenn wir sie und die Kinder mitnehmen, kommen wir langsamer voran und riskieren damit, dass wir alle umgebracht werden. Es ist besser, sie bleibt hier.«
    »Ich kann sie nicht im Stich lassen«, erwiderte er.
    »Sie lebt doch seit Jahren hier«, sagte Munroe. »Hier ist sie sicherer als bei uns.«
    Regungslos und stumm stand Bradford da.
    »Machen Sie, was Sie wollen.« Munroe ging in die Knie und knüpfte ihre Stiefel auf. »Überlegen Sie sich, wie Sie sie alleine hier rausschaffen. Francisco und ich verschwinden jedenfalls, solange uns noch eine Chance bleibt.« Sie streifte die Uniform ab und zog ein T-Shirt aus dem Päckchen, das Beyard ihr gegeben hatte. »Tun Sie, was Sie tun müssen.«
    Bradford fuhr sich durch die Haare und starrte an die Decke. Sein Atem ging stoßweise, als würde er jeden Augenblick anfangen zu hyperventilieren, und Munroe wusste, dass er verschiedene Szenarien durchspielte. Er würde mitkommen, keine Frage. Er wusste so gut wie sie, dass er keine Chance hatte, Emily und die Kinder außer Landes zu bringen, selbst dann nicht, wenn Munroe und Beyard ein Ablenkungsmanöver versuchten. Die Landesgrenzen wurden, sollten sie im Moment überhaupt noch offen sein, garantiert demnächst abgeriegelt. Munroe drückte ihm den zweiten Satz Kleider in die Hand. »Francisco bringt ihr gleich die Pässe, das Geld und das Satellitentelefon«, sagte sie. »Wir lassen sie nicht im Stich, Miles.«
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkamen, saß Emily immer noch auf dem Sofa. Sie hatte die verkrampften Hände in den Schoß gelegt und starrte den Couchtisch mit den Kaffeetassen an. Als sie ins Zimmer traten, riss sie den Kopf nach oben. »Wir gehen nicht weg, stimmt’s? Es war alles umsonst.«
    Bradford setzte sich neben sie und schüttelte den Kopf. »Emily, die Pläne haben sich geändert.«
    Munroe sagte: »Die Leute, die mich umbringen wollen, sind auf dem Weg hierher. Wir müssen los, und wenn wir Sie und die Kinder mitnehmen, kann es sein, dass Sie das nicht überleben. Wir lassen Ihnen Geld, Reisepässe und ein Telefon hier. Wir kommen zurück, vorausgesetzt, wir können jetzt noch entkommen.«
    »Ich würde das Risiko eingehen«, sagte Emily. »Bitte, lassen Sie uns mitkommen.«
    »Das geht nicht, Emily.«
    »Wir holen dich irgendwie hier raus«, sagte Bradford. »Kann sein, dass es einen Monat dauert, vielleicht sogar ein Jahr, aber ich komme zurück und hole dich hier raus, das verspreche ich dir.«
    Beyard trat mit einem kleinen Koffer in der Hand ein und reichte ihn Munroe, die ihn Emily übergab. Sie hatte angefangen zu weinen.
    »Es tut mir sehr leid«, sagte Munroe und dann an Bradford gewandt: »Abfahrt in zwei Minuten. Zeigen Sie ihr, wie das Telefon funktioniert.« Dann verließ sie mit Beyard das Zimmer. Bradford kam eine Minute später nach.
    Beyard hatte das gesamte Material bereits in ein Fahrzeug gepackt. Munroe legte den Zündschlüssel des zweiten Wagens unter den Fahrersitz. Sie fuhren los. Beyard ließ den Wagen langsam vorwärts rollen, den Blick starr geradeaus gerichtet, auf das, was sich am Ende der Straße

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