Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
Vom Netzwerk:
weiterzumachen. Ich hätte niemals gedacht, dass etwas anderes dahinterstecken könnte.« Bradford warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Der Aufsichtsrat tritt in fünf Tagen zusammen. Bei der Sitzung will Richard meine Erklärung vorlegen.«
    »Soll heißen?«, fragte Beyard.
    Munroe sagte: »Er wird versuchen zu erreichen, dass diese eidesstattliche Erklärung als vollwertiger Ersatz für die tatsächliche Sterbeurkunde anerkannt wird, damit ihm der Treuhandfonds überschrieben wird.« Und an Bradford gewandt: »Was glaubst du, wie stehen die Chancen, dass der Aufsichtsrat das akzeptiert?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht einschätzen, beim besten Willen nicht. Aber angesichts der Entscheidungen in der Vergangenheit und was sie alles in Bewegung gesetzt haben, um Emily zu finden, halte ich es für eher unwahrscheinlich.«
    Munroe seufzte. »Falls das Gremium nicht zustimmt, müssen wir entweder für immer von der Bildfläche verschwinden, oder Burbank braucht einen handfesten Beweis für Emilys Tod.« Sie schlang die Arme um die Knie und legte das Kinn darauf. »Oder aber wir lassen Burbank auflaufen und liefern dem Aufsichtsrat den Beweis, dass sie lebt.«
    Bradford meinte: »Aber ist Emily bis dahin ihres Lebens sicher?«
    Munroe starrte in den dunklen Wald. »Ich weiß es nicht, verdammt noch mal, aber was haben wir für eine Wahl? Es gibt so vieles, was wir noch nicht wissen: Was steckt hinter der Beziehung zwischen Burbank und Nchama? Was treibt Nchama an, wovor hat er Angst? Welche Rolle spielt er in der ganzen Geschichte und warum?« Sie unterbrach sich erneut und drückte die Handballen auf die Augen. »Emily ist die Mutter seiner Kinder. Nchama hält seit Jahren seine schützende Hand über sie – das beweisen die Videoaufnahmen eindeutig. Also können wir davon ausgehen, dass sie bei ihm zumindest noch ein paar Tage in Sicherheit ist.«
    Sie starrte wieder in den Dschungel hinaus und sagte: »Verdammt, jetzt könnte ich ein Telefon gebrauchen.« Es klang, als hätte sie laut gedacht.
    »Was würdest du dann machen?«, fragte Beyard.
    »Burbank anrufen und ein paar irreführende Informationen streuen, damit wir diese ganze Scheiße wieder in Ordnung bringen können. Wenn er erst mal davon überzeugt ist, dass wir das Land nicht verlassen können, dann müsste auch Emily ein bisschen Zeit gewinnen.«
    »Bei einem meiner Holzeinschläge hier im Wald gibt es ein Telefon«, sagte Beyard. »Und auch ein paar Lastwagen.«
    Munroe sagte zu Bradford: »Einen Moment, bitte«, dann sprach sie Beyard auf Französisch an: »Wenn wir irgendwo in der Nähe dieses Holzeinschlags aufgegriffen werden, ziehen sie womöglich eine Verbindung zu dir. Und dann verlierst du deine Tarnung hier in Äquatorialguinea.«
    »Wenn sie uns da finden, ja, da hast du recht. Wegen meiner Tarnung mache ich mir allerdings die wenigsten Sorgen. Ich glaube, du überschätzt unsere Chancen, hier überhaupt lebend rauszukommen. Und wenn wir die mit einem Telefon ein bisschen verbessern können …« Er verstummte, starrte in die Dunkelheit hinaus, und Munroe wusste, dass er eine Abwägung vornahm: Risiko und Ertrag, Leben und Tod. »Außerdem ist da noch das Problem mit der Zeit«, fuhr er fort. »Wenn wir so weitermachen wie bisher, brauchen wir eine Woche bis zur Küste. Wenn wir uns aber bis zum Einschlagplatz durchschlagen und uns dort einen Lastwagen schnappen, können wir die Straßen nehmen und sind in vierundzwanzig Stunden da.« Und dann zeigte sich ein trauriges, kleines Lächeln auf seinem Gesicht. »Vielleicht muss ich mir eben wieder mal überlegen, ob es auch jenseits von Afrika ein Leben gibt.«
    »Wir fahren morgen früh los«, sagte sie. »Das Fahrtziel bleibt unter uns. Unser Freund erfährt nur das, was er unbedingt wissen muss. Falls also etwas schiefgeht, liegt es nur an dir oder mir.« Beyard nickte. Dann wandte Munroe sich auf Englisch an alle beide: »Alles in Ordnung so weit, Jungs? Kein Streit? Kein Blut?«
    Die Reaktionen waren nach wie vor zögerlich, aber bereitwilliger als zuvor. Munroe zerschnitt zuerst Bradfords und dann Beyards Fußfesseln. Es würde eine schlaflose Nacht werden.
    Bradford besah sich das getrocknete Blut und die Schwellung unter Beyards linkem Auge. »Tut mir leid, das mit deinem Gesicht.«
    »Vielleicht kriege ich ja eines Tages die Gelegenheit, mich zu revanchieren«, meinte Beyard. Dann lachte er, stand auf und streckte die Beine. Er trat auf Munroe zu, legte ihr den Arm um

Weitere Kostenlose Bücher