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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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größeres Kaliber. Können wir den Präsidenten wirklich ausschließen?«
    Beyard zuckte mit den Schultern. »Wir müssen das ganze Netz entwirren, Essa. Was wissen wir? Was ist das Wesentliche? Wodurch wird das alles zusammengehalten?« Er unterbrach sich. »Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche. Wenn wir alle Spekulationen beiseitelassen und wirklich sämtliche Tatsachen berücksichtigen, wie lässt sich dann diese Situation erklären? Auch wenn wir nur wenige sichere Erkenntnisse haben, deutet irgendetwas darauf hin, dass der Staatspräsident beteiligt sein könnte?«
    Munroe starrte zu Boden. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Ereignisse. Verbindungen. Sie schob alles beiseite. Ließ das Ganze hinter sich. Kehrte wieder zurück. Wo bisher Emily der gemeinsame Nenner gewesen war, stand plötzlich Richard Burbank im Mittelpunkt. »Nein«, sagte sie. »Im Augenblick deutet nichts auf den Präsidenten.«
    Beyard nickte. »Dann wenden wir uns wieder Nchama zu und gehen davon aus, dass sie uns so lange jagen werden, bis wir tot sind oder das Land verlassen haben.«
    Munroe schaute Beyard in die Augen. »Aus dieser Videoaufnahme, aus den ganzen Ereignissen wird auf jeden Fall klar, dass Nchama etwas an Emily liegt«, sagte sie. »Er versucht sie zu beschützen, so viel ist sicher. Aber liegt ihm tatsächlich so viel an ihr, dass er für sie sein Leben aufs Spiel setzt, sollte der Präsident dahinterkommen, dass es gar keinen Putschversuch gegeben hat?«
    Niemand sagte ein Wort.
    »Wofür würde ein Mann sein Leben riskieren?«, fragte Beyard.
    Munroe sagte gar nichts. Sie hatte den Blick wieder zu Boden gesenkt, fuhr mit den Fingern durch die Erde, vollzog die virtuellen Wege ihrer Gedanken nach. Vorwärts. Rückwärts. Und wieder. Das Wesentliche. Einfachheit.
    Sie wandte sich an Beyard: »Ein Mann riskiert sein Leben, um seiner größten Angst zu entkommen.«
    Richard Burbank.
    Sie schwiegen erneut, und ein Augenblick nach dem anderen verging. Schließlich sagte Bradford: »All diese Theorien gehen davon aus, dass Richard auf jeden Fall verhindern will, dass Emily wieder auftaucht, dass er schlimmstenfalls auch ihren Tod in Kauf nimmt. Nach allem, was Emily gesagt hat, will ich dem gar nicht widersprechen, aber ernsthaft: Warum sollte er sich den Stress antun und so viel Geld für die Suche nach ihr ausgeben, wenn er das Ganze doch einfach auf sich beruhen lassen könnte? Dann wäre doch überhaupt nichts passiert.«
    »Weil du ihn dazu gedrängt hast, mich zu engagieren«, erwiderte Munroe. »Er hat dich beschwichtigt, wollte die Rolle des trauernden Vaters spielen. Aus irgendeinem Grund ist es ihm wichtig, dass du ihm diese Geschichte abkaufst. Vielleicht weißt du ja etwas, wovor er Angst hat. Vielleicht weiß er, wie eng dein Verhältnis zu Elizabeth war, und befürchtet, dass sie dir etwas erzählt hat … was weiß ich.«
    Munroe drückte die Handballen auf die Augen und holte einmal tief Luft. »Okay, noch einmal von vorn«, sagte sie. »Wir wissen jetzt, dass Richard Burbank von Anfang an gewusst hat, dass Emily am Leben ist und, noch wichtiger, wo sie sich aufhält. Ich bin nicht die Erste, die er mit der Suche beauftragt hat, und gehe fest davon aus, dass er im Verlauf der ersten vier Jahre schon deutlich mehr Geld dafür ausgegeben hat, als ich ihn koste. Aber jetzt haben wir sie aufgestöbert und sind ihm dadurch gehörig in die Quere gekommen. Schon als wir ihr immer näher gekommen sind, war Burbank gezwungen zu handeln – deswegen hat er den Auftrag abgebrochen, deswegen wollte er nicht, dass du nach Afrika zurückkehrst. Du hattest ja die Sterbeurkunde gesehen und konntest gar nicht wissen, dass Emily noch am Leben ist. Das hat er für sich ausgenutzt, aber dadurch, dass du dich mit mir in Verbindung gesetzt hast, dadurch, dass du unbedingt zurückkommen wolltest, hast du im Grunde genommen dein eigenes Todesurteil unterschrieben.«
    »Aber trotzdem … warum? Warum muss Emily unbedingt verschollen sein?« Bradford zögerte. »Oder tot?«
    »Da geht es um Geld, Miles, das muss es sein. Hast du dich denn nie gefragt, warum Richard mit Emilys Adoption bis kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag gewartet hat? Da war er schon … wie lange? … seit zehn Jahren ihr Stiefvater. Wenn es ihm wirklich etwas bedeutet hätte, wenn sie ihm etwas bedeutet hätte, warum hat er sie dann nicht schon viel früher adoptiert? Du bist doch nicht auf den Kopf gefallen, Miles. Darüber musst du dir doch schon früher

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